(Brüssel, 11. Dezember 2016) – Seit Jahren sorgt die europäische Richtlinie über die Entsendung von Arbeitskräften innerhalb der EU für Kritik. Sie erlaubt Scheinentsendungen und Unterentlohnung, die unterschiedlichen Lohnniveaus der Mitgliedstaaten führen zu Lohn- und Sozialdumping. Um wieder Fairness in den Binnenmarkt einkehren zu lassen, brachte Landtagspräsident Christian Illedits Anträge zum Schutz des burgenländischen Arbeitsmarktes in die Tagung der Europäischen Regionen ein. Die Bilanz fällt positiv aus. „Unseren Forderungen wurde zugestimmt, die Burgenland-Position hat in Brüssel überzeugt,“ so Illedits.
Um dem Grundsatz „Gleiche Entlohnung für gleiche Arbeit am gleichen Ort“ zu folgen, hatte die Europäische Kommission einen Vorschlag zur Revision der geltenden Entsenderichtlinie vorgebracht. Bis dato konnten Arbeitnehmer unbegrenzt ins europäische Ausland entsendet werden um dort Dienstleistungen zu erbringen. Illedits‘ Forderung die Dauer auf zwölf Monate zu senken fand ebenso Unterstützung, wie der Ruf nach einer Meldepflicht unter gleichen sozialrechtlichen und arbeitsrechtlichen Bedingungen und einem Datenaustausch zwischen den Ländern.
Hierdurch soll der Verdrängungswettbewerb, der im Burgenland insbesondere die Baubranche betrifft, entschärft werden: „Die derzeitige Situation geht zu Lasten aller: Es kommt zu Unterentlohnung weil die Auszahlung der Mindestlohnsätze umgangen wird. So entsteht ein enormes Preisgefälle, in dem die heimischen Firmen nicht konkurrenzfähig sind. Wenn zwei Personen die gleiche Arbeit am gleichen Ort erbringen, dann muss diese auch gleich viel wert sein,“ so Illedits: „Gleiche Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort!“
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