Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel und Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer schließen Kooperationsvereinbarung

Bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages (v.l.): Bürgermeister NRAbg. Maximilian Köllner (Illmitz), Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Astrid Eisenkopf, Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, der Direktor des Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel, Johannes Ehrenfeldner und S.E. Michael Klor-Berchtold, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Österreich
Präsentieren den Kooperationsvertrag (v.l.): Bürgermeister NRAbg. Maximilian Köllner (Illmitz), Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Astrid Eisenkopf, Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, S.E. Michael Klor-Berchtold, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Österreich und der Direktor des Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel, Johannes Ehrenfeldner

LH-Stv. Eisenkopf: „Klima- und Naturschutz endet nicht an den Landesgrenzen“

 Der Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel und der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer sind trotz beachtlicher Entfernung durch eine naturräumliche Verbundenheit geprägt. Aufgrund ihrer fachlich-inhaltlichen Nähe und freundschaftlichen Verbundenheit schließen der Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel und der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer eine Kooperationsvereinbarung, die heute, am 28. April 2023, im Rahmen der diesjährigen pannonian BirdExperience unterzeichnet wurde. Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf sieht in der Vertiefung der Zusammenarbeit neue Chancen, die über die naturräumliche Ähnlichkeit und Verbundenheit hinausgehen: „Die beiden Regionen sind nicht nur durch die Gemeinsamkeiten im Naturraum und die Weite der Landschaft verbunden. Diese Kooperationsvereinbarung ist der Beweis dafür, dass der burgenländische Klima- und Naturschutz keine Landesgrenzen kennt und wir alle gemeinsam ein Ziel verfolgen. Mehr Biodiversität und mehr Nachhaltigkeit für unsere Region. Wir teilen auch die Bestrebungen, einen maßgeblichen Fortschritt in der möglichst naturverträglichen Einpassung der Erzeugung erneuerbarer Energien zu erzielen.“ Unterzeichnet wurde der Vertrag von Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, und dem Direktor des Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel, Johannes Ehrenfeldner. Neben Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf nahm auch der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Österreich, Michael Klor-Berchtold, daran teil.

„Ich freue mich auf den persönlichen, interkulturellen Erfahrungsaustausch zwischen allen Abteilungen, vom Führungsteam bis zu den Rangern. Wir stehen vor zwei großen Herausforderungen. Zum einen dem Klimawandel und dessen Auswirkungen, zum anderen dem weltweiten Verlust an Biodiversität. Hier setzen die Nationalparke an. Sie sind ein Garant zum Erhalt der Biodiversität auf jenen Flächen, die in ihre Verantwortung übertragen wurden. Umso wichtiger ist es, europaweite, internationale Partnerschaften etablieren um gemeinsam entschlossen diesen Herausforderungen entgegenzutreten“, betont Nationalparkdirektor Johannes Ehrenfeldner. Eine der Hauptaufgaben bei der Partnerschaft werde es sein, die Jugend für das Leben mit der Natur zu begeistern.

Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer sieht vor allem das Potenzial, das in dieser neuen Kooperation liegt: „Die Zusammenarbeit ist weit mehr als die Summe der einzelnen Teile. Durch die fachlichen und naturräumlichen Ähnlichkeiten finden wir Synergien bei vielen Fragen des Nationalparkmanagements, unter anderem auch bei der Forschungs- und Monitoring-Agenda.“ 

„Mit der heutigen Kooperationsvereinbarung der beiden Nationalparke sind die engen deutsch-österreichischen Beziehungen um eine wichtige Facette reicher. Der Klimawandel bedroht das Welterbe Wattenmeer ebenso wie den Neusiedler See. Und das ist längst keine abstrakte Bedrohung mehr. Es ist höchste Zeit, dass man gemeinsam dagegen etwas unternimmt. Ich gratuliere dem Burgenland auch für sein Engagement bei der Erzeugung erneuerbarer Energien – das ist vorbildlich“, würdigt der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Österreich, Michael Klor-Berchtold den Abschluss der Kooperation. Die nun vereinbarte engere Kooperation sei ein wichtiger Schritt, um sich auszutauschen. 

„Naturschutz ist Klimaschutz und sehr wichtig für unsere Artenvielfalt. Die Kooperation der beiden Nationalparks ist dafür ein wesentlicher Schritt und stärkt beide Schutzgebiete und ihre Bedeutung. So sorgen wir für den Erhalt der Biodiversität, der Lebensqualität in der Region und des Erholungswerts für die Besucher:innen “, sagt Bundesministerin Leonore Gewessler.

Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel und Niedersächsisches Wattenmeer

Der Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel umfasst mit rund 97 Quadratkilometern den österreichischen Teil des Neusiedler Sees mit seinem breiten Schilfgürtel sowie die östlich daran anschließende Salzlackenlandschaft. Im Grenzbereich zwischen alpinen, pannonischen, asiatischen, mediterranen und auch nordischen Einflüssen haben sich um den Steppensee herum insbesondere in den Teilgebieten Zitzmannsdorfer Wiesen, Illmitz-Hölle, Sandeck-Neudegg, Apetlon-Lange Lacke und dem österreichischen Hanság/Waasen sehr unterschiedliche Lebensräume mit großer Artenvielfalt ausgeprägt. 

Der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer erstreckt sich entlang der niedersächsischen Nordseeküste zwischen der Insel Borkum und Cuxhaven. Die weitgehend von einer natürlichen Dynamik bestimmten Lebensräume in dem Gebiet von rund 345 Quadratkilometern stellen die Wattflächen, Salzwiesen, Dünen und Strände sowie Nahbereiche des niedersächsischen Küstenmeers annähernd vollständig dar. Mit seiner zentralen Lage auf dem Ostatlantischen Zugweg gilt das Wattenmeer als „Drehscheibe des Vogelzugs“. 

Beide Nationalparke verbindet ihre besondere Wertigkeit und Bekanntheit als „Vogel-Nationalpark“; gemeinsame Arten sind zum Beispiel Seeregenpfeifer, Säbelschnäbler, Löffler und Graugans. Beiden Gebieten sind als UNESCO-Welterbestätte anerkannt, wobei beide jeweils Teil eines grenzüberschreitenden Welterbes sind. Zudem sind sie im Sinne der Ramsar-Konvention als Feuchtgebiete internationaler Bedeutung gelistet. 

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Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice

Wolfgang Sziderics, 28. April 2023

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