Die S7 Fürstenfelder Schnellstraße, eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte der Region, hat mit der Verkehrsfreigabe des Westabschnitts und der bevorstehenden Fertigstellung des Ostabschnitts wichtige Fortschritte erzielt. Heute besichtigte Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner gemeinsam mit Alexander Walcher und Andreas Fromm, (beide Geschäftsführer ASFINAG Bau Management), drei bemerkenswerte Highlights:
- eine 15,5 ha große Ausgleichsfläche, nunmehr neue Heimat von 194 verschiedenen Vogelarten in Großwilfersdorf:
- Das Ostportal des Tunnels Rudersdorf (Ende Abschnitt Ost)
- Unterflurtrasse Königsdorf
„Mit Investitionen von ca. 300 Millionen Euro alleine in den Ostabschnitt wird diese neue Verkehrsachse nicht nur die Verbindung nach Ungarn optimieren, sondern auch mit besonderen Umwelt- und Schutzmaßnahmen punkten“, so Landesrat Dorner bei der Befahrung. „Mit der Fertigstellung der S7 wird außerdem eine moderne Verkehrsinfrastruktur geschaffen, die die regionale Wirtschaft stärkt und den grenzüberschreitenden Verkehr erheblich verbessert.“
Der Westabschnitt der S7 wurde bereits im März dieses Jahres für den Verkehr freigegeben. Mit einer Gesamtlänge von 14,8 km und drei Anschlussstellen (Knoten Riegersdorf, AST Fürstenfeld und AST Rudersdorf) leistet der Westabschnitt bereits einen spürbaren Beitrag zur Entlastung des Verkehrs in den Ortsgebieten. Die Zahlen sprechen für sich: Auf der B319 ist der Verkehr um bis zu 8.000 Kfz pro Werktag zurückgegangen, auf der B65 um bis zu 6.000 Kfz pro Werktag. Der Bau des Westabschnitts begann im Jahr 2018 und wurde mit einer Investitionssumme von 618 Millionen Euro innerhalb von sechs Jahren abgeschlossen. Besondere Highlights sind der 2,9 km lange Tunnel Rudersdorf, innovative Klappbrücken in Zusammenarbeit mit der TU Wien sowie umfassende Gewässerschutzanlagen.
Ostabschnitt in der Endphase
Die Fertigstellung des Ostabschnitts ist für September 2025 geplant. Dieser Abschnitt, der von Dobersdorf bis Heiligenkreuz führt, umfasst 13,6 km und beinhaltet zwei Anschlussstellen sowie drei Großbrücken, die im sog. Taktschiebeverfahren bereits errichtet wurden. Wildbrücken, Lärmschutzwände und umfangreiche Gewässerschutzanlagen sind integraler Bestandteil. Ein modernes Leitsystem sorgt zusätzlich für Sicherheit bei möglichen Störfällen. Die Anbindung an die ungarische M80 Schnellstraße wird voraussichtlich 2025 abgeschlossen. Der einstreifige Ausbau auf ungarischer Seite ist seit März 2021 in Betrieb.
Ökologische Maßnahmen und Nachhaltigkeit
Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts war der Ausgleich ökologischer Eingriffe. Insgesamt über 470 Hektar Ausgleichsflächen wurden geschaffen, darunter Maßnahmen wie:
- Altbaumsicherung
- Amphibienteiche
- Wiesen, Brachen, Wildäcker
- Gehölzpflanzungen, Aufforstung, Hecken
- Naturnahe Gewässergestaltung
- Waldverbesserungen
- Schwarzstorchhorste
- Fledermausnistkästen
Besonderheiten des Ostabschnitts der S7 Fürstenfelder Schnellstraße
Der Ostabschnitt der S7, der sich von Königsdorf bis Heiligenkreuz erstreckt, weist mehrere technische und ökologische Besonderheiten auf, die ihn zu einem Vorzeigebeispiel moderner Infrastrukturplanung machen. Dieser Abschnitt spielt eine entscheidende Rolle bei der Verbindung Österreichs mit Ungarn und integriert innovative Lösungen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit, Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit.
Technische Highlights: Großbrücken und Ingenieurbauten
Drei Großbrücken wurden im Taktschiebeverfahren errichtet, eine hochpräzise Bauweise, die die Effizienz und Stabilität der Konstruktionen maximiert. Das längste Objekt ist die Brücke bei Dobersdorf mit einer Länge von 300 Metern. Zwei Wildbrücken (40 m und 80 m Länge) wurden gebaut, um die Durchgängigkeit von Lebensräumen zu sichern. Tiefgreifende Geländeeinschnitte von bis zu 20 Metern und rund 2,5 Millionen Kubikmeter Erdbewegung verdeutlichen den umfangreichen Eingriff in die Topografie der Region. Zwei Parkplätze und ein Verkehrsanhalteplatz wurden für die Polizei, Mautkontrollen und den Zoll eingerichtet, um den grenzüberschreitenden Verkehr zu regulieren.
Lärmschutzwände
Eine begrünte Lärmschutzwand mit einer Länge von 7 Kilometern wurde errichtet. Sie kombiniert effektiven Schallschutz mit optischer und ökologischer Integration in die Landschaft. Erste Ergebnisse zeigen eine Luftschalldämmung von 42 dB, was den strengen Anforderungen der ÖNORM EN 1793-6 entspricht.
Gewässerschutzanlagen
Insgesamt 11 Gewässerschutzanlagen sorgen für den Schutz der Lafnitz und umliegender Gewässer. Ein ausgeklügeltes Ableitungskonzept gewährleistet eine sichere Entwässerung und schont die Umwelt.
Umweltfreundliche Maßnahmen: Wildtierkorridore und Schutzsysteme
Die zwei Wildbrücken ermöglichen Wildtieren die sichere Querung der Schnellstraße und erhalten ihre natürlichen Wanderwege. Zusätzliche Maßnahmen umfassen Amphibienteiche und naturnahe Gewässergestaltungen.
Begrünung und Rekultivierung
Die Lärmschutzwände sind begrünt und tragen zur ästhetischen Eingliederung der Schnellstraße in die Landschaft bei. Geländemodifikationen wurden so gestaltet, dass sie eine Wiederbewaldung und Integration in die natürliche Umgebung fördern.
Sicherheits- und Verkehrskonzepte: Modernes Leitsystem
Ein gesteuertes Leitsystem wird installiert, um die Verkehrsführung bei Störfällen zu optimieren. Dies ist besonders wichtig, da der Abschnitt bis zur ungarischen Grenze teilweise einstreifig ausgebaut wird.
Grenzüberschreitende Verbindung
Der Ostabschnitt schließt an die ungarische M80 Schnellstraße an, die bereits einstreifig ausgebaut ist. Diese Verbindung wird die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Österreich und Ungarn stärken und die Mobilität der Bevölkerung erleichtern. „Die Kombination aus innovativer Technik, ökologischen Maßnahmen und grenzüberschreitender Integration macht den Ostabschnitt der S7 zu einem Meilenstein moderner Infrastrukturentwicklung“, so Landesrat Dorner abschießend.
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Befahrung S7_1
Befahrung S7_2
Befahrung S7_3
Bildtext Befahrung S7_1, 2: Verkehrslandesrat Mag. Heinrich Dorner und Baudirektor DI (FH) Wolfgang Heckenast mit den beiden Geschäftsführern der ASFINAG Bau Management GmbH, DI Andreas Fromm, MBA, und DI Alexander Walcher
Bildtext Befahrung_S7_3: Infrastrukturlandesrat Mag. Heinrich Dorner mit ASFINAG-Vorstandsdirektor Mag. Hartwig Hufnagl
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland/Büro LR Dorner
Dorothea Müllner-Frühwirth, 6. Dezember 2024
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