LR Dorner würdigt Mut und furchtlosen Kampf von Käthe Sasso gegen NS-Verbrecherregime 

Bei der Enthüllung des Gedenksteines in Erinnerung an Käthe Sasso vor dem Schloss Nebersdorf (v.l.): Bürgermeister Mag. (FH) Martin Karall, LWK Burgenland Präsident DI Nikolaus Berlakovich Johann Palatin, Eva Chavanne, geborene Szmudich, Karl Palatin und Landesrat Mag. Heinrich Dorner
Landesrat Mag. Heinrich Dorner, Bürgermeister  Mag. (FH) Martin Karall und LWK Burgenland Präsident DI Nikolaus Berlakovich und bei der feierlichen Eröffnung des Käthe-Sasso-Platzes
Landesrat Mag. Heinrich Dorner und LWK Burgenland Präsident DI Nikolaus Berlakovich nahmen die Eröffnung des Platzes vor
Landesrat Mag. Heinrich Dorner bei seiner Ansprache anlässlich der Platz-Eröffnung und der Enthüllung des Gedenksteines
Landesrat Mag. Heinrich Dorner bei seiner Ansprache anlässlich der Platz-Eröffnung und der Enthüllung des Gedenksteines

Enthüllung eines Gedenksteins und Eröffnung von Käthe-Sasso-Platz in Geburtsort Nebersdorf – „Unermüdlicher Einsatz für Freiheit und gegen kollektives Vergessen beispielhaft“ 

Das Schloss Nebersdorf war am Sonntag Schauplatz einer Gedenkveranstaltung für die Widerstandskämpferin Käthe Sasso, die vor einem Jahr im Alter von 98 Jahren verstorben ist. Käthe Sasso verbrachte ihre frühe Kindheit in Nebersdorf, einem Ortsteil der Großgemeinde Großwarasdorf, bei ihrer Großmutter Majka und zog dann später nach Wien. Sie hatte sich schon in jungen Jahren gegen das NS-Regime gestellt und wurde dafür in das KZ Ravensbrück deportiert. Bis zuletzt klärte die bildende Künstlerin als Zeitzeugin unermüdlich über die Grauen des Nationalsozialismus auf. Ihr zu Ehren wurde heute ein Gedenkstein enthüllt und der Käthe-Sasso-Platz eröffnet. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Jubiläums 800 Jahre Nebersdorf, das heuer begangen wird, statt. 

Landesrat Heinrich Dorner würdigte in seiner Rede den großen Mut, der Käthe Sasso schon sehr früh auszeichnete und es für sie daher selbstverständlich war, bereits mit 15 Jahren im politischen Widerstand gegen das Verbrecherregime der Nazis aktiv mitzuwirken. „Käthe Sasso war eine Patriotin durch und durch. Ihr furchtloser Kampf gegen den nationalsozialistischen Unrechtsstaat und für die Freiheit war bespielhaft – ein Kampf, der vielen ihrer Weggefährtinnen und Weggefährten in der Widerstandsbewegung das Leben gekostet hat.“ Oder wie es Käthe Sasso formulierte: "In der Zeit, als es nach der Besetzung 1938 durch Hitler kein Österreich mehr gab, starben die, die Widerstand leisteten, unter der Guillotine. Ihr einziges Verbrechen war, dass sie sich gegen die Unmenschlichkeit zur Wehr setzten."

Im Jänner 1943 kam Käthe Sasso als Häftling ins Wiener Landesgericht und entkam selbst nur knapp dem Todesurteil. Sie wurde ins Arbeitserziehungslager Oberlanzendorf überstellt, im Jahr 1944 wurde sie über Berlin ins KZ Ravensbrück deportiert. Ende April 1945 gelang ihr während des Todesmarsches nach Bergen-Belsen gemeinsam mit ihrer Freundin Mizzi Bosch die Flucht. Sie kehrte nach Wien zurück und heiratete den Widerstandskämpfer Josef Sasso. 

Später war es dann der „unermüdliche Kampf gegen das kollektive Vergessen, der Käthe Sasso antrieb und den man nicht hoch genug einschätzen kann“, betonte der Landesrat. Seit den 1990er Jahren sprach Käthe Sasso auf Gedenkveranstaltungen und in Schulklassen und erinnerte an den antifaschistischen Widerstand während des NS-Regimes. Käthe Sassos langjährigem Einsatz sei es auch zu verdanken, dass letztendlich eine Gedenkstätte für die hingerichteten Widerstandskämpfer und Widerstandskämpferinnen der Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof errichtet wurde. Die Nationale Gedenkstätte wurde anlässlich des 75. Jahrestages des "Anschlusses" 1938 am 11. März 2013 eröffnet und am 27. Oktober 2015 wurde eine Gedenktafel mit 50 Namen von Opfern der NS-Justiz enthüllt.

Für ihr jahrzehntlanges Engagement wurde Käthe Sasso unter anderem mit dem "Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich" ausgezeichnet. Im Jahr 2015 wurde ihr vom Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen, Opfer des Faschismus und aktiver AntifaschistInnen die damals neu geschaffene Rosa-Jochmann-Plakette verliehen. Käthe Sasso kannte Rosa Jochmann persönlich, sie lernten sich im Block 3 des Konzentrationslager Ravensbrück kennenlernen. 2016 wurde Käthe Sasso für ihren Einsatz für das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, Friede und Demokratie mit dem Berufstitel Professorin ausgezeichnet. Im Jahr 2023 wurde Käthe Sasso mit dem Marie-Jahoda-Preis für herausragende wissenschaftliche Erkenntnisse ausgezeichnet. 
„Käthe Sasso hat das ‘Niemals wieder‘ und „Niemals vergessen‘ tagtäglich gelebt. Dafür und für ihr Wirken gilt ihr unser großer Dank – ihr Einsatz muss uns Mahnung und Auftrag zugleich sein“, unterstrich der Landesrat.  

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Käthe-Sasso-Gedenkstein Nebersdorf 
Käthe-Sasso-Platz Nebersdorf 1 
Käthe-Sasso-Platz Nebersdorf 2
Käthe-Sasso-Platz und Gedenkstein Nebersdorf Dorner 1
Käthe-Sasso-Platz und Gedenkstein Nebersdorf Dorner 2

Bildtext Käthe-Sasso-Gedenkstein Nebersdorf: Bei der Enthüllung des Gedenksteines in Erinnerung an Käthe Sasso vor dem Schloss Nebersdorf (v.l.): Bürgermeister Mag. (FH) Martin Karall, LWK Burgenland Präsident DI Nikolaus Berlakovich Johann Palatin, Eva Chavanne, geborene Szmudich, Karl Palatin und Landesrat Mag. Heinrich Dorner.

Bildtext Käthe-Sasso-Platz Nebersdorf 1: Landesrat Mag. Heinrich Dorner, Bürgermeister  Mag. (FH) Martin Karall und LWK Burgenland Präsident DI Nikolaus Berlakovich und bei der feierlichen Eröffnung des Käthe-Sasso-Platzes.

Bildtext Käthe-Sasso-Platz Nebersdorf 2: Landesrat Mag. Heinrich Dorner und LWK Burgenland Präsident DI Nikolaus Berlakovich nahmen die Eröffnung des Platzes vor.

Bildtext Käthe-Sasso-Platz und Gedenkstein Nebersdorf Dorner 1 & 2: Landesrat Mag. Heinrich Dorner bei seiner Ansprache anlässlich der Platz-Eröffnung und der Enthüllung des Gedenksteines.

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland

Eisenstadt, 13. April 2025

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