Bildungs- und Familienlandesrätin Winkler und Bildungsdirektor Lehner ziehen über das Schul- und Kindergartenjahr Bilanz

Landerätin Daniela Winkler und Bildungsdirektor Alfred Lehner.

Burgenländisches Bildungssystem bietet sehr gute Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler, Land unterstützt mit kostenlosem Nachhilfeangebot und zahlreichen Maßnahmen für Familien.

Mit der Übergabe der Zeugnisse starten kommenden Freitag für rund 32800 burgenländische Schülerinnen und Schüler die wohlverdienten Ferien, rund 1500 Maturantinnen und Maturanten haben ihre Zeugnisse bereits erhalten. Landesrätin Winkler zieht mit Bildungsdirektor Alfred Lehner ein positives Resümee. "Das Schuljahr 2023/24 war erfüllt von der Entwicklung fachlicher, überfachlicher und digitaler Kompetenz, Kreativität, Umweltbildung, Projekten, Ausflügen und Reisen, aber vor allem von der Aneignung von Kompetenzen und umfangreichen Wissen. Viele dieser Erfahrungen und Inhalte werden den Schülerinnen und Schülern sowohl für ihre weitere Ausbildung, als auch auf dem weiteren Lebensweg von großem Nutzen sein. Erfreulicherweise haben burgenländische Schülerinnen und Schüler bei diversen Testungen und Wettbewerben außerordentlich gute Leistungen erbracht, so wie auch wieder gute und zufriedenstellende Maturaergebnisse erzielt wurden“, sagt Bildungslandesrätin Winkler. Das Land Burgenland hat auf Initiative des Landeshauptmannes Hans Peter Doskozil und Landesrätin Daniela Winkler mit den Kooperationspartnern im vergangenen Schuljahr eine Reihe von Projekten umgesetzt, die für Schülerinnen und Schüler und die Eltern und Erziehenden Unterstützung und Erleichterung mit sich gebracht haben. Darunter fallen unter anderem die Mittagessensförderung, die kostenlose Nachhilfe, breit gefächerten Förderungen wie jene für Sport- und Projekttage sowie Ski- und Sportgerätegutscheine die Schülerinnen und Schülern unabhängig von den finanziellen Verhältnissen die Teilnahme an Schulaktivitäten ermöglichen sollen.

Landesrätin Winkler unterstreicht anlässlich des zu Ende gehenden Schul- und Kindergartenjahres auch die Bedeutung der Bildungsarbeit in den Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen. „Als erste Bildungseinrichtung tragen die Elementarpädagoginnen und -pädagogen eine hohe Verantwortung. Die Kinder machen in dieser Phase enorm viele und wichtige Entwicklungsschritte. Ein wichtiges Instrument ist die Transition, mit der die Kinder gezielt auf ihre neue Umgebung und neue Strukturen in den Schulen vorbereitet werden. Wir haben im Kindergartenbereich ein Maßnahmenpaket umgesetzt, das im Alltag von Elementarpädagoginnen und -pädagogen eine wertvolle Hilfestellung darstellt. Dazu zählen eine österreichweit einzigartige autismusspezifische Beratung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter burgenländischer elementarer Bildungseinrichtungen, ein Hochschullehrgang „Professionalisierung im inklusiven Setting“,  das Angebot einer Supervision - Qualitätsentwicklung in elementaren Bildungseinrichtungen sowie einen Telefon- und Videodolmetsch - Projekt ´Wir verstehen uns´. Zu Beginn des Schuljahres 2023/24 konnte in allen Schulen und Schultypen eine zahlenmäßige Steigerung der Schülerinnen und Schüler verzeichnet werden.  In den Pflicht- und Höheren Schulen starteten im September 32 803 Schülerinnen und Schüler sowie rund 500 Berufsschülerinnen und -schüler. Für Landesrätin Winkler sind für eine erfolgreiche Bildung der Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Faktoren ausschlaggebend. „Die Schule trägt mit den Pädagoginnen und Pädagogen einen überwiegenden Teil dazu bei, aber es braucht genauso ein gutes und vertrautes Zusammenspiel zwischen den Pädagoginnen und Pädagogen und den Schülerinnen und Schülern und insbesondere den Eltern und Erziehenden“, erklärt Winkler.  „Wir möchten den Schulschluss zum Anlass nehmen, um uns bei Ihnen für die gute Zusammenarbeit bedanken, die eine wesentliche Grundlage für die positive Entwicklung Ihres Kindes ist.“  Seitens des Landes und der Bildungsdirektion wurden zahlreiche Maßnahmen gesetzt, um in und außerhalb der Schule für bestmögliche Rahmenbedingungen zu sorgen.

Kostenlose Nachhilfe und Englischunterricht
Das Gratis Nachhilfe-Angebot des Landes sorgt nachhaltig für Chancengleichheit und insbesondere in Zeiten der Teuerungen bei den Familien für finanzielle Entlastung. Über 4200 Schülerinnen und Schüler haben dieses Angebot bereits angenommen und insgesamt rund 20 000 Nachhilfestunden konsumiert. Jede Pflichtschülerin und jeder Pflichtschüler mit Förderbedarf kann in Landesschulen das kostenlose Angebot des Landes nutzen.

„Schulischer Erfolg und die Zukunft der Kinder dürfen nicht von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern abhängig sein. Wir sorgen dafür, dass alle Kinder faire Bildungschancen haben – egal, aus welchem finanziellen Umfeld sie kommen“, so die Bildungslandesrätin. Der seit 2019 in Volksschulen kostenlose zusätzliche Englischunterricht erfreut sich ungebrochen hoher Beteiligung. „Der frühzeitige ergänzende Sprachunterricht ist aus pädagogischer, aber auch aus persönlicher Sicht für die Entwicklung der Kinder eine enorme Bereicherung“, sagt Winkler.  

Dachmarke „Lesen-Schreiben-Verstehen“
Dieses österreichweit einzigartige Projekt hat zum Ziel, die Lesefreude und Lesefertigkeit der Volksschüler zu steigern. Mit Thomas Brezina konnte eine der erfolgreichsten Kinderbuchautoren gewonnen werden. Er schrieb exklusiv für Kinder burgenländischer Volksschulen und jene im verpflichtenden Kindergartenjahr eine Buchreihe, die jedes Kind kostenlos vom Land bekommt. Darüber hinaus werden mit kompetenten Kooperationspartnern zahlreiche unterschiedliche Maßnahmen gesetzt, um frühzeitig sinnerfassendes Lesen zu fördern.

Sport- und Projekttage
Sport und Bewegung nehmen in den burgenländischen Schulen einen hohen Stellenwert ein. Die Beteiligung der Volksschulen an der Täglichen Bewegungseinheit liegt bei rund 70 Prozent. Neben einer Vielzahl von Sportveranstaltungen und -wettkämpfen in mehr als 20 Sportarten sind Sport- und Projekttage für die Schülerinnen und Schüler herausragende Höhepunkte in einem Schuljahr. Um allen Kindern und Jugendlichen die Beteiligung daran zu ermöglichen, wird burgenländischen Familien mit Kindern, die eine öffentliche allgemeinbildende Pflichtschule besuchen, auf Antrag eine Förderung für schulische Sport- und Projekttage gewährt. „Auch hier wurden die Einkommensgrenzen zugunsten der burgenländischen Familien an die Mittagessensförderung angepasst und stark erhöht“, erklärt Winkler. Viele weitere sportliche Maßnahmen und Initiativen bilden ein breites Angebot und Betätigungsfeld. Mädchenfußball an 20 Mittelschulen, die Errichtung von Landesstützpunkten des Burgenländischen Leichtathletikverbandes, Neuromotorisches Lernen, der Ausbau der Tennisakademie am Schulstandort Ceramico Stoob, eine Schwimmvorbereitung in den Kindergärten mit „Blue Circus“ und dem Projekt „Jedes Kind soll schwimmen lernen“ oder der Aktion „Schule am Strand“, wo attraktive und neue Sportarten ausprobiert werden können, um nur einige zu nennen.

Burgenland bewegt Kids
Neu ist die Aktion von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil „Burgenland bewegt Kids“. „Mit Schi- und Sportgerätegutscheinen wollen wir burgenländische Kinder für Sport begeistern“, so Winkler. Künftig bekommen alle burgenländischen Schülerinnen und Schüler der sechsten Schulstufen einen Sportgeräte-Gutschein im Wert von 200 Euro. Die Aktion startet mit nächstem Schuljahr im Herbst 2024.

Mittagessensförderung
Als hilfreiche familiäre Maßnahme kam mit dem Schuljahr 2023/24 die neu gestaltete Mittagessensförderung zur Anwendung. Diese bringt wesentliche Verbesserungen mit sich. Um die Familien insbesondere im Hinblick auf die Teuerung gezielt zu unterstützen, wurden die Einkommensgrenzen stark angehoben. Erleichtert wird die Abwicklung sämtlicher neuer Förderungen, indem nach der im Vorhinein durchgeführten Beantragung den Familien nur der verminderte Betrag in Rechnung gestellt wird und die Eltern oder Erziehenden nicht mehr in Vorleistung gehen und auf die Rückzahlung der Kosten warten müssen.

Bildungsangebote
Für Pädagoginnen und Pädagogen der PH wurde eine digitale Plattform eingerichtet, auf der sie mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz das passende Fortbildungsangebot finden und in Anspruch nehmen können.

Minderheitenschulwesen
Mit Volksgruppenbeiräten werden im Rahmen des „Forum4Burgenland“ laufend Initiativen gesetzt, umd das Sprachangebot für die Volksgruppensprachen zu verbreitern.

Lern- und Feriencamps und kostenlose Lernunterstützung online
In bewährter Form wird es auch heuer wieder zwei Wochen lang Lern- und Feriencamps geben. An 20 Standorten wird vom 19. Bis 30. August an 20 Standorten wieder Lernen, Sport, Spaß und Action geboten. Mit 2800 Anmeldungen wurde in diesem Jahr der bisherige Höchststand erreicht. Zusätzlich gibt es wieder die digitale kostenlose Lernbegleitung „fit4future“. Vom 5. bis 16. August 2024 stehen Studierende der Pädagogischen Hochschule Kindern und Jugendlichen online beim Lernen mit Rat und Tat zur Seite. Anmeldungen sind noch bis 22. Juli möglich.

Errichtung zweier Bildungsregionen geplant
„Das österreichische Bildungssystem verfolgt das Ziel, Schülerinnen und Schüler – unabhängig von sozialer Herkunft, Geschlecht, Sprache, ethnischer/kultureller Herkunft, Religionszugehörigkeit und Beeinträchtigung – ihren individuell besten Bildungsweg beschreiten zu lassen. Das Leitziel der Bildungsreform 2017 dient als Grundlage und Bildungsauftrag für alle Bundesländer gleichermaßen. Alle Maßnahmen, die die Erreichung dieses Ziels garantieren, werden im gemeinsamen, vom Bund und Land erstellten, Ziel- und Leistungsplan festgehalten. Die Bundesländer können darauf aufbauend, individuelle Maßnahmen beschließen, die diese Vorgaben unterstützen. Um die besten Rahmenbedingungen für unsere Schülerinnen und Schüler zu schaffen, ist es notwendig, Bildung different zu denken. Unterschiedliche Bevölkerungsentwicklungen im Nord- und Südburgenland erfordern zur Optimierung einer regionalen Bildungsplanung ein Umdenken in der Organisationsstruktur. Während beispielsweise in den Bezirken Neusiedl, Eisenstadt und Mattersburg die Bevölkerungszahlen kontinuierlich steigen, stagnieren die Schülerzahlen im Landessüden. Unsere nächste Aufgabe wird deshalb die Errichtung zweier Bildungsregionen – einer im Norden sowie einer im Süden – sein. Die Bildungsdirektion hat den Auftrag wirkungsorientiert zu arbeiten, die bereits erwähnten Zielsetzungen sollen effektiv erreicht und die Maßnahmen effizient umgesetzt werden. Das ist unsere vorrangige Aufgabe und damit werden wir uns in den nächsten Jahren intensiv auseinandersetzen müssen“, so Bildungsdirektor Alfred Lehner.

„Wir wünschen Ihnen eine erholsame Urlaubszeit. Genießen Sie die Sommerferien und bleiben Sie gesund“, so Landesrätin Winkler und Bildungsdirektor Lehner zum Abschluss.

Foto zum Download:  Schulschluss_01

Bildtext Schulschluss_01: Landesrätin Daniela Winkler und Bildungsdirektor Alfred Lehner.

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland

Dorothea Müllner-Frühwirth, 27. Juni 2024

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