Tag der Biene am 20. Mai
Kurz gesagt
Der Welttag der Biene macht uns auf den Wert der Biene aufmerksam.
Der internationale Tag der Biene macht auf die Bedeutung der Biene für unser Ökosystem und für unsere Gesellschaft aufmerksam. Denn Bienen spielen eine überaus wichtige Rolle bei der Bestäubung unserer Kulturen und produzieren zeitgleich ein hochwertiges Lebensmittel - den Honig! Der Welttag der Biene wird seit 2018 gefeiert und geht auf den Pionier in der Imkerei Anton Janša zurück.
Steckbrief: Honigbiene
Die westliche Honigbienenart (Apis mellifera) ist bei uns heimisch und ihr Körper ist charakteristisch braun-schwarz. Vorne am Brustteil ist sie behaart, der Hinterleib ist durch helle und dunkle Streifen gekennzeichnet und mit ihren Hinterbeinen sammelt sie die Blumenpollen. Die Honigbiene kann mit ihren Flügeln Wärme erzeugen oder den Bienenstock kühlen und durchschnittlich 24km/h schnell fliegen. Durch ihre Facettenaugen ist es der Biene möglich, ultraviolettes Licht zu sehen, dafür ist sie rotblind, d.h. sie nimmt die Farbe Rot als Schwarz wahr.
Hast du gewusst…?
Weltweit gibt es 9 Arten von Honigbienen und diese unterscheiden sich wesentlich von Wildbienen. Während Honigbienen als Volk in einem Bienenstock leben, nisten Wildbienen hauptsächlich als Einzelgänger in der Natur.
Bedeutung der Biene für unser Ökosystem
„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr,“ erkannte Albert Einstein bereits 1949.
Viele von uns kennen dieses Zitat von Albert Einstein, welches die Bedeutung von Honig- und Wildbienen für unser Ökosystem unterstreicht. Doch nur ein Bruchteil der Bevölkerung weiß über den erheblichen Einfluss des kleinen Insekts auf unser aller Leben Bescheid.
Hast du gewusst…?
Die Biene steht mit der Pflanzenwelt in einer Symbiose – die Bienen benötigen den Nektar der Pflanzen als Nahrung zum Überleben und die Pflanzen benötigen einen Bestäuber, der ihre Pollen verbreitet und dadurch zu ihrer Vermehrung beitragen.
Nutztier Honigbiene
In Österreich ist die Honigbiene nach Rind und Schwein das drittwichtigste Nutztier. Die westliche Honigbiene hat unter allen Bestäubern die größte ökologische Rolle inne, denn fast 80% der 2.000 – 3.000 heimischen Nutz- und Wildpflanzen werden von ihr bestäubt. Unser vielfältiges Nahrungsangebot, so wie wir es kennen und gewohnt sind, haben wir ihrer Bestäubungsleistung zu verdanken. Für gute Ernten und unsere ökologische Artenvielfalt ist die westliche Honigbiene hauptverantwortlich. Der volkswirtschaftliche Nutzen der Bestäubungsleistung übersteigt den Wert der Honigproduktion um das 10- bis 15-fache.
Hast du gewusst…?
Die restlichen 20% der Nutz- und Wildpflanzen werden von Hummeln, Fliegen, Wildbienenarten, Schmetterlingen und anderen Insekten bestäubt. Diese sind oftmals auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert und daher in ihrer Bestäubungsleistung „langsamer“ als die Honigbiene.
Schädlinge der Honigbiene
Die Gesundheit der Bienenvölker ist durch die hohe Sensibilität der Bienen gegenüber Krankheitserregern und Umwelteinflüssen vielfältigen Gefahren ausgesetzt. Neben Parasiten (Kleinen Beutenkäfer, Bienenwolf, Bienenlaus) stellen Bienenseuchen wie die Varroamilbe oder die Amerikanische Faulbrut zurzeit die größte Gefahr für die Bienenvölker dar. Wird der Parasit nicht richtig bekämpft, kann dies das Ende für ein ganzes Bienenvolk bedeuten.
Hast du gewusst…?
Auch der Klimawandel macht unseren Honigbienen zu schaffen, weil er ihren natürlichen Lebenszyklus ins Wanken bringt.
Imkerei im Burgenland
Die Imkerei ist ein ganz besonders wichtiger Zweig in der Landwirtschaft, ist doch der erfolgreiche Anbau sehr vieler landwirtschaftlicher Kulturen von der Bestäubung durch unsere Bienen abhängig. In den letzten Jahren hat die Imkerei einen großen Aufschwung erlebt. Die Rückbesinnung auf die Wichtigkeit der Honigbiene für die Natur, ihre Leistung in der Bestäubung und die Wertsteigerung regionaler Produkte bei der Bevölkerung verhalfen der Imkerei zu einem großen Ansehen. Rund 600 burgenländische Imkerinnen und Imker mit 8.000-9.000 Bienenvölker tragen dazu bei, die burgenländischen KonsumentInnen mit verschiedenen Honigen und anderen wertvollen Bienenprodukten wie Propolis oder Wachs zu versorgen. Die regionalen burgenländischen Bienenzuchtvereine sind in einem Landesverband organisiert.
Hast du gewusst…?
Bienen sind auch Indikatoren einer besonders naturnahen Landwirtschaft mit hoher Biodiversität, einem der wichtigsten Parameter einer nachhaltigen Landwirtschaft. Dass die Zahl der Bienenvölker in den letzten Jahren immer mehr angestiegen ist, ist auch ein Beweis für die Nachhaltigkeit der heimischen Landwirtschaft.
Unterstützung der Honigbiene
Oberstes Anliegen muss es sein, die Bienen zu schützen und ihr Ökosystem nicht zu zerstören. Jeder Einzelne von uns kann die Honigbienen ganz einfach unterstützen. Zu setzende Maßnahmen zum Schutz der Bienen sind meist nicht aufwendig und bewirken viel. Das Aufstellen von Insektenhotels oder auch Naturblumenwiesen sind u. a. eine Möglichkeit, die Bienen zu unterstützen. Aber auch auf unseren Balkonen können wir zum Beispiel bienenfreundliche Blumen pflanzen, die unseren Bienen Nahrung bieten.
Hast du gewusst…?
Es hilft auch, den regionalen Imkerverein zu unterstützen, z. B. indem man Honig von örtlichen Imkern bezieht.
Beitrag Landwirtschaft
Im Bereich der Landwirtschaft gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die Nahrungsversorgung für Blüten besuchende Insekten zu verbessern. Von einer insektenfreundlichen Fruchtfolgeplanung bis hin zur Anlage blütenreicher Ackerränder und Säume (sogenannter Blühstreifen) gibt es vielseitige Möglichkeiten, die unter entsprechenden Auflagen auch als Maßnahme im Agrarumweltprogramm ÖPUL 2014-2020 angeboten werden. Eine große Bedeutung für die Erhaltung der Bestäubervielfalt hat die Erhaltung und Förderung von Magerwiesen. Landwirte, die artenreiche Magerwiesen erhalten, leisten deshalb einen großen Beitrag zum Naturschutz. Landwirte, die Blühstreifen anlegen, Blumenwiesen und Weiden bewirtschaften, erhalten die ökologisch wertvollsten Kulturlandschaften- ein Hotspot der Artenvielfalt!
Hast du gewusst,…?
dass Magerwiesen nährstoffarme Lebensräume sind, die nicht gedüngt, aber ein- bis zweimal pro Jahr gemäht werden.
Weiterführende Links:
Biene Österreich https://www.biene-oesterreich.at/
Quellenhinweis:Landesverband der burgenländischen Bienenzuchtvereine http://www.imker-burgenland.at/index.htm
Bee careful – eine Initiative der Schwartauer Werke http://www.bee-careful.com/de/bienenleben/honigbiene/
LWK Österreich (Landwirtschaftskammer Österreich) & LFI (Ländliches Fortbildungsinstitut) 2015: Symbiose Imkerei und Landbewirtschaftung – eine spannende Partnerschaft, Agensketterl Druckerei GmbH, Seite 33 – 58.
https://www.feiertage-oesterreich.at/festtage/tag-der-biene/
Bildnachweis: Pixabay
Graphik: Referat Koordination Ländliche Entwicklung