BurgenländerInnen mit Schulwesen sehr zufrieden

Landeshauptmann Hans Niessl und Landesrätin verena Dunts präsentierten gemeinsam mit Experten die Ergebnisse der Elternbefragung zum burgenländischen Schulwesen

Ergebnisse der größten Elternbefragung im burgenländischen Bildungswesen wurden präsentiert --- Die größte Elternbefragung im burgenländischen Schulwesen fand im März 2015 statt. Ziel war es, die Zufriedenheit der Eltern mit dem Schulwesen und die Anliegen und Wünsche an den heimischen Bildungsbereich zu erheben und diese in bildungspolitische Weichenstellungen einfließen zu lassen.

Bei einer Pressekonferenz mit Landeshauptmann Hans Niessl, Präsident des Landesschulrates Burgenland, Frauenlandesrätin Verena Dunst und Mag. Heinz Josef Zitz, amtsführender Präsident des Landesschulrates Burgenland, wurden heute, Donnerstag, die Ergebnisse präsentiert. Die Rücklaufquote lag mit 69 Prozent über alle Schultypen enorm hoch - 21.992 Eltern haben ihre Meinung kundgetan. Fazit: 80 Prozent sind mit dem Schulwesen, ebenso viele mit der bestehenden Ferienregelung zufrieden. Jedes fünfte Kind nimmt Nachhilfe in Anspruch, für 82 Prozent der Eltern stellt dies eine spürbare finanzielle Belastung dar. Ein Drittel der Eltern plädiert für eine Ganztagsschule, und die Mehrheit wünscht sich eine Aufteilung in Schultypen mit 10 Jahren. Bei den Ergebnissen wurden keine regionalen Unterschiede festgestellt. Die Untersuchung wurde in wissenschaftlicher Begleitung von Dr. Herbert Gabriel, Wirtschaftspädagoge an der PH Burgenland, und dem Soziologen Dr. Fritz Kast in Kooperation mit der Fachhochschule Burgenland durchgeführt.

Zufrieden zeigte sich Niessl mit dem Ergebnis: „Ein großer Dank an die fast 22.000 Eltern, die bei dieser Befragung mitgemacht und ihre Meinung kundgetan haben. Der enorme Rücklauf zeigt, dass dieses Thema einen hohen Stellenwert für die Eltern hat. Ich garantiere, dass wir die Meinung der Eltern sehr ernst nehmen und die Daten für künftige bildungspolitische Entscheidungen und Maßnahmen heranziehen werden“.

Schule insgesamt, Schulumfeld, Ferien und Betreuungsbedarf als Themen

Abgefragt wurden die Zufriedenheit mit der Schule, die Aufteilung in Schultypen, Schulautonomie, Ferienregelung/Betreuungsbedarf in den Ferien, Nachhilfe und ganztägige Schulform aus der Perspektive der Eltern. Daneben wurden auch biographische Daten erhoben, die in der Auswertung auch Rückschlüsse auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten, die sich z.B. aufgrund des Geschlechts, des Familienstandes, des Bezirkes oder der Berufsausbildung der Eltern ergeben, zulassen.

Zufriedenheit mit der Schule über alle Schultypen hoch

Die Zufriedenheit der Eltern mit den Schulen ihrer Kinder wurde nach Schultypen abgefragt, wobei neben der Schule insgesamt auch Faktoren wie Ausstattung, Zusatzangebote, Erreichbarkeit, Informationen zu Veranstaltungen und Leistungsstand, schulische Probleme und Lernergebnisse abgefragt wurden. 81 % sind demnach insgesamt mit den Schulen zufrieden, wobei die Zufriedenheit in den Volksschulen mit 91 % am höchsten liegt.

Ferienregelung und Betreuungsbedarf

Ein „eher überraschendes Ergebnis“, so Herbert Gabriel, ergab die Frage zur Ferienregelung. Hier sind die Eltern zu über 80 % - bei allen Ferien - mit der aktuellen Regelung zufrieden. Lediglich bei den Sommerferien sind rund 20 % der Eltern von VolksschülerInnen unzufrieden. „Das liegt am erhöhten Betreuungsbedarf“, erklärt Gabriel. Rund ein Drittel der Erziehungsberechtigten hat für die Sommerferien Betreuungsbedarf, immerhin ein Viertel ist es an schulautonomen Tagen.

Dunst wird eine Ferienbetreuung auf der Basis der Ferienbetreuungsrichtlinie, die im Juni 2014 gestartet wurde, auch 2015 anbieten: „Zahlreiche Gemeinden und Vereine haben diese letztes Jahr in Anspruch genommen. Heuer rechnen wir mit einem noch größeren Angebot im Burgenland“. Die Betreuung von Kindern mit der Ferienbetreuungsrichtlinie findet im Burgenland entweder in den Sommerferien, in den Weihnachtsferien, in den Semester- oder in den Osterferien statt.

Aufteilung in unterschiedliche Schultypen

41 % der Eltern – vor allem von Volks- und AHS-SchülerInnen - wünschen sich eine Aufteilung ihrer Kinder in unterschiedliche Schultypen mit 10 Jahren oder früher, 28 % - vor allem Eltern der BMHS - wollen dies erst mit 14 Jahren; 45 % sind für eine Aufteilung mit 14 Jahren oder später.

Ganztagsschule weniger attraktiv

31 % der Eltern sagen ja zur Ganztagsschule, 60 % sprechen sich gegen eine solche in der aktuellen Form aus. Dabei bestehen keine bedeutsamen Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Bildungsabschlüssen der Eltern.

Schulautonomie kontroversiell bewertet

Kontroversielle Bewertungen gab es bei der Frage zur Schulautonomie: 74 % der Eltern sind dafür, dass die Auswahl der LehrerInnen und die Entscheidung über Schulversuche (71 %) autonom vorgenommen werden soll, bei der Unterrichtszeit und bei den schulautonomen Tagen wird dies von 60 % abgelehnt.

Nachhilfe belastet finanziell

Jedes fünfte Kind im Burgenland nimmt Nachhilfe in Anspruch, gleich viele Mädchen wie Burschen. Für 82 % der Eltern stellt dies eine spürbare finanzielle Belastung des Familieneinkommens dar, 19 % fühlen dieses sehr stark belastet. Familienlandesrätin Dunst will deshalb in einem Pilotprojekt in den letzten zwei Ferienwochen Nachhilfe anbieten. „Diese wird vom Familienreferat finanziert und an mehreren Standorten im Burgenland durchgeführt. Es wird sozial gestaffelte Tarife geben“. Unterrichtet wird von (angehenden) PädagogInnen in Kleingruppen von drei bis fünf SchülerInnen.

Landeshauptmann Niessl will in Abständen von zwei bis drei Jahren weitere Befragungen durchführen. 

Pressefoto zum Download: Ergebnisse Elternbefragung Schule Burgenland  

Bildtext (v.l.n.r.): Präsentation der Ergebnisse der Elternbefragung zum burgenländischen Schulwesen – 22.000 Eltern haben ihre Meinung kundgetan: Nadine Freyer, FH Qualitätsmanagement, FH-GF Mag. Georg Pehm, Dr. Herbert Gabriel, Wirtschaftspädagoge an der Pädagogischen Hochschule Burgenland, Mag. Heinz Zitz, Amtsführender Präsident des Landesschulrates für Burgenland, LH Hans Niessl, LSR-Präsident, Dr. Fritz Kast, Soziologe, Familienlandesrätin  Verena Dunst

Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice

Hans-Christian Siess, 21. Mai 2015 

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