Der zunehmenden virtuellen Gewalt in sozialen Netzwerken will Jugendlandesrätin Mag. a Astrid Eisenkopf mit neuen Initiativen den Kampf ansagen. Einrichtungen wie „MonaNet“, oder Initiativen wie das „Goldene Kleeblatt gegen Gewalt“ im Burgenland sind wichtige Maßnahmen. Das Angebot wird nun erweitert verrät Landesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Kinder- und Jugendanwalt Mag. Christian Reumann und Landesschulratspräsidenten Mag. Heinz Zitz heute Vormittag in Eisenstadt. „Ab sofort wird es im Burgenland auch eine finanzielle Unterstützung für alle Schulen der 5. Schulstufe geben, die sich mit dem Thema sicherer Umgang mit dem Internet und Smartphone, auseinandersetzen. Konkret unterstützen wir die Durchführung von Workshops in Kooperation mit saferinternet.at“, so Eisenkopf. Zusätzlich zur Förderaktion wird es auch Info- bzw. Vernetzungstreffen für Pädagoginnen und Pädagogen sowie für Jugendbetreuerinnen und –betreuer geben.
Einer von fünf Jugendlichen ist bereits online belästigt worden
Rund 600.000 aller Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren – eine Quote von 90 % - haben in Österreich ein Facebook-Profil, 85 % sind täglich mehr als drei Stunden online. Die Hälfte aller jugendlichen Internetnutzer hat schon persönliche Daten weitergegeben – Cybermobbing ist damit Tür und Tor geöffnet. „Einer von fünf Jugendlichen mit Zugang zum Internet ist bereits mehrmals online belästigt, gemobbt oder verfolgt worden“, so Eisenkopf. Das Gefährliche an Cybermobbing: Es erfolgt rund um die Uhr, verbreitet sich sekundenschnell vor großem Publikum, die Täter verstecken sich oft in erfundener Anonymität. Besonders häufig ist das Verbreiten kompromittierender Fotos oder Videos, die sich kaum wieder entfernen lassen, warnt Kinder- und Jugendanwalt Mag. Christian Reumann. „Nicht zuletzt kann das auch bei der Jobsuche zum Bumerang werden.“ Er verweist auch auf die strafrechtliche Relevanz: „Tätern muss bewusst sein, dass es sich bei Cybermobbing um ein strafbares Delikt handeln kann“.
Anonymität senkt Hemmschwelle
Mobbing sei kein neues Phänomen, aber durch das Internet habe es eine neue, viel gefährlichere Dimension erhalten. Über soziale Netzwerke findet das systematische Belästigen, Bloßstellen, Fertigmachen oder auch Ausgrenzen zusätzlich im virtuellen Raum statt. „Mobbing in der Realität ist meist die Basis, es setzt sich dann im Internet fort“, so Reumann. „Das Internet bietet viele Vorteile, schafft aber auch viel Raum für psychische Gewalt. Die vermeintliche Anonymität senkt zudem die Hemmschwelle, es kommt nicht selten zur Erpressung. Da die Jugendlichen in ihrer Entwicklung verletzlicher sind, sind häufig soziale Isolation und Depressionen die Folge, und es hat schon Suizide gegeben“, warnt Eisenkopf vor den Gefahren. Der Kampf gegen Cybermobbing ist eine wichtige Jugendschutzinitiative im Jahr der Bildung. Jugendlichen das Handy wegzunehmen, sei der falsche Weg, denn damit würde der Ausgrenzung aus der Gruppe Vorschub geleistet.
Mit speziellen Workshops sollen nun SchülerInnen auf die Gefahren in sozialen Netzwerken aufmerksam gemacht werden. Dazu Landesschulratspräsident Mag. Heinz Zitz: „Ich bin froh über die produktive Zusammenarbeit mit dem Burgenländischen Landesjugendreferat. Gerade im Schulbereich müssen wir auf verschiedenen Ebenen arbeiten und die Kinder vor allem auf dem Gebiet des Cyber-Mobbings sowie auf die möglichen Gefahren im Internet sensibilisieren.“
Die Info- bzw. Vernetzungstreffen für Pädagoginnen, Pädagogen, Jugendbetreuerinnen und –betreuer finden am 25. Oktober 2016 von 10-17 Uhr im Landhaus- Neu in Eisenstadt und am 17. Jänner 2017 von 10-17 Uhr in der Bezirkshauptmannschaft in Oberwart statt. Zusätzlich zu diesen Treffen wird es für alle MitarbeiterInnen von sozialpädagogischen Einrichtungen am 7. November 2016 im Haus St. Stephan in Eisenstadt in Kooperation mit Kinder- und Jugendanwalt Mag. Christian Reumann eine großangelegte Infoveranstaltung abgehalten. Ziel der Veranstaltung ist es, Verständnis für das Online-Verhalten von Kindern und Jugendliche zu erlangen, Risiken zu kennen bzw. einschätzen zu können um letztendlich bei Problemen kompetent reagieren zu können.
Pressefoto zum Download: Kampf gegen Cyber Mobbing
Bildtext: Cyber Mobbing wird der Kampf angesagt v.l.: Kinder- und Jugendanwalt Mag. Christian Reumann, Landesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf und Landesschulratspräsident Mag. Heinz Zitz
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
Martin Klikovits, 12. Oktober 2016
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