Der Biber war in letzter Zeit vielfach ins Gerede gekommen. Der Grund dafür waren vor allem Konflikte, die im Rahmen des Hochwasserschutzes mit Biberdämmen auftraten. Aus diesem Grund betraute das Land Burgenland im April 2015 das Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) mit dem Aufbau eines Bibermanagements. „Mit 1. April 2015 startete das Burgenländische Bibermanagement, welches mit Beratungs- und Konfliktlösungsaufgaben betraut wurde und seither ein stufenweises Vorgehen bei der Lösung von Mensch-Biber-Konflikten anbietet. Ziel des Bibermanagement sind Lösungen mit der größtmöglichen Wirkung für die Betroffenen und dem geringstmöglichen Eingriff für den Biber“, erklärt Umweltlandesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Projektleiterin Dr. Rosemarie Parz-Gollner und Clemens Trixner, MSc. von der BOKU- Wien sowie Dr. Andreas Ranner von der Naturschutzabteilung des Landes Burgenland heute Mittwoch in Eisenstadt.
In Anlehnung an die bisherige Praxis des Bibermanagements Niederösterreich und der gesammelten Erfahrungen bei der Bearbeitung von Konfliktfällen, wird auch für das Burgenland ein stufenweiser Ansatz bei der Lösung von Biberkonflikten angewandt. „Erste wesentliche Maßnahme des Bibermanagements ist die Aufklärung und Prävention durch Beratung, Analyse der Konfliktsituation und Durchführung vorbeugender, präventiver Maßnahmen. Ein weiterer Schritt ist der Eingriff in den Lebensraum der Tiere um beispielweise durch die Zerstörung der Dämme die Biber zu vergrämen und in andere Gebiete zu vertreiben. Der dritte Schritt wäre der Eingriff in die Population und ist die letzte Möglichkeit der Regulierung, dies steht zurzeit jedoch nicht zur Diskussion“, so Landesrätin Astrid Eisenkopf.
Bilanz – Bibermanagement Burgenland
Im Bearbeitungszeitraum 01.04.2015 bis 01.04.2016 wurden insgesamt 35 Biber-Fälle in 29 burgenländischen Gemeinden betreut. Von den 35 Biber-Fällen fielen neun auf das Nordburgenland, neun auf das Mittelburgenland und 17 auf das Südburgenland. Für jeden Biber-Fall wurden eine Fotodokumentation und ein Protokoll angelegt. Ebenso ist für jeden Standort auch eine Revieraufnahme (GPS-Dokumentation) vorhanden. Bis zum 31.03.2016 wurden keine Anträge auf Abfang an die Naturschutzbehörde gestellt.
Begleitende Maßnahmen
Neben der Beratung vor Ort und der Telefon- bzw. E-Mail-Beratung wurden zahlreiche Gelegenheiten zur Bewusstseinsbildung und für den Wissenstransfer wahrgenommen. So wurde beispielsweise im Herbst 2015 der „Biber-Folder-Burgenland“ erstellt und die „Biber-App“ ins Leben gerufen. Auch zahlreiche Workshops wurden abgehalten. Die nächsten Veranstaltungen und Vorträge sind bereits in Planung. Eisenkopf: „Wir wollen mit dem Bibermanagement und mit den begleitenden Maßnahmen dazu beitragen, dass das Image des Bibers nicht nur negativ behaftet ist und als Verursacher von Schäden gesehen wird, sondern aufzeigen und darlegen, dass dieses Tier auch ein wichtiger Lebensraumgestalter für zahlreiche andere Arten und Motor für mehr Biodiversität ist.“
Pressefoto zum Download:Bibermanagement
Bildtext Bild Bibermanagement: Erfolgsgeschichte Bibermanagement feiert einjähriges Bestehen (v.l.): Clemens Trixner, MSc und Projektleiterin Dr. Rosemarie Parz-Gollner von der BOKU-Wien; Dr. Andreas Ranner von der Naturschutzabteilung des Landes Burgenland; Landesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
Martin Klikovits, 2. Juni 2016
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