Das Burgenland feierte im Jahr 2021 seine 100-jährige Zugehörigkeit zu Österreich. Der als Höhepunkt im Veranstaltungsreigen geplante offizielle Festakt des Landes Burgenland, aufgrund der COVID-19-Pandemie 2021 verschoben, wurde nun im Schloss Esterházy in Eisenstadt nachgeholt. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil empfing mehr als 300 Fest- und Ehrengäste, darunter Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundesminister Martin Polaschek, den kroatischen Außenminister Gordan Grlic Radman, S.E. Daniel Gluncic, Botschafter der Republik Kroatien, Bundesratspräsident Günter Kovacs, die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures, Burgenlands Landtagspräsidentin Verena Dunst, die Mitglieder der Burgenländischen Landesregierung sowie Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics, Superintendent Robert Jonischkeit, LH a.D. Hans Niessl und LH a.D. Hans Sipötz im Haydnsaal des Schlosses. In seiner Festrede erinnerte LH Hans Peter Doskozil an die Anfänge des Burgenlandes, die Friedensverhandlungen 1919 in St. Germain, die Konferenz in Venedig und die Volksabstimmung 1921: „Es brauchte weitere zwei Jahre, um das Burgenland innerhalb seiner heutigen Grenzen zu formen und viele weitere Jahre, um eine eigene Identität zu entwickeln“. Das Burgenland habe von Beginn an einen schweren Stand gehabt. Doskozil verwies dabei auf einen seiner Vorgänger, LH Hans Bögl, der als größte Herausforderungen in der damaligen Zeit den Bildungsbereich und die Wanderarbeit bezeichnete. Heute könne man stolz auf die Entwicklung des Landes sein, betonte der Landeshauptmann: „Im Namen aller Burgenländerinnen und Bürgerländer möchte ich heute auch der Eltern- und Großelterngeneration danken, die mit viel Einsatz und unter Leid dieses Land aufgebaut haben. Wir haben eine Verpflichtung gegenüber dieser Generation, aber auch gegenüber der Jugend“. Die Herausforderungen der Zukunft seien unbestritten groß: „Wir müssen alles dazu beitragen, dass es zu keiner Spaltung der Gesellschaft kommt“, mahnte Doskozil.
„Das Burgenland bietet eine Vielfalt, die ihresgleichen sucht: Windparks und Naturschutzgebiete, Marillengärten und Erdbeerfelder, natürlich Weingärten und Kellergassen, Seen, Burgen – und wenn man Glück und gute Augen hat: Storchennester. Was man im Burgenland auch findet, ist ein starkes Miteinander – etwa bei den Volksgruppen oder wenn es darum geht, die Zukunft aktiv zu gestalten. Ich gratuliere nochmals zum 100. Geburtstag und wünsche den Burgenländerinnen und Burgenländern alles Gute für die Zukunft!“, hob Bundespräsident Alexander Van der Bellen hervor.
„Heute feiern wir ein bedeutendes Jubiläum – das 100-jährige Bestehen des Burgenlandes als Teil der Republik Österreich. Am 15. Juni 1921 wurde das Burgenland offiziell als eigenständiges Bundesland in die österreichische Landkarte aufgenommen. Seitdem hat es eine beeindruckende Entwicklung in Bereichen wie Bildung, Literatur, Gastronomie und Weinproduktion erlangt und gleichzeitig seine reiche kulturelle Tradition, Vielfalt und Identität bewahrt. Darauf darf es stolz sein!“, betonte Bundesminister Martin Polaschek.
„Die Geschichte unseres Landes ist eine Geschichte der Hoffnung und der Armut, eine durchkreuzte Geschichte. Dieses Land, als Korridor zwischen Nord und Süd gedacht, dieses Land an den Grenzen prägt heute die Mitte Europas, aber wir bauen keine Zäune, sondern Brücken. Es ist vielfältig an Sprachen und Kulturen, es schreibt eine Geschichte, die viel älter ist als 100 Jahre, eine Geschichte, die demütig und dankbar macht, aber auch beschämt“, sagte Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics.
Superintendent Robert Jonischkeit betonte in seiner Ansprache, dass es „gelungen ist, Traditionen zu bewahren und eine burgenländische Identität zu schaffen, in der die Volksgruppen eine wichtige Rolle spielen. Werte wie Menschlichkeit, Nächstenliebe und Toleranz stehen dabei im Mittelpunkt und ich wünsche mir und uns allen, dass diese Werte auch die nächsten 100 Jahre relevant und bestimmend im Land sein werden“.
Das musikalische Rahmenprogramm gestaltete der international erfolgreiche Komponist, Musiker und Dirigent Christian Kolonovits. Dabei brachte er Auszüge seines Burgenland-Musicals „Coming Home“ zur Aufführung, mit Chor und Orchester bot er seine Neuinterpretation der burgenländischen Landeshymne als Abschluss des Festaktes zum Besten. Der Festakt wurde im Rahmen einer Sondersendung des ORF Burgenland live in ORF III übertragen. In einem „Österreich-Bild“ aus dem Landesstudio Burgenland zeigt Gestalter Andreas Riedl die Höhepunkte des Festaktes nochmals heute Sonntag, dem 18. Juni 2023, um 18.30 Uhr in ORF 2.
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Bildtext 1: Landeshauptmann Hans Peter Doskozil mit Gattin Julia gemeinsam mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Gattin Doris Schmidauer
Bildtext 2: Landeshauptmann Hans Peter Doskozil begrüßte beim Festakt 100 Jahre Burgenland im Schloss Esterházy zahlreiche Fest- und Ehrengäste
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
Eisenstadt, 18. Juni 2023
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