Eisenstadt, 23. Februar 2015 – Seit 1.1.2015 arbeitet die FTI Burgenland GmbH daran, Forschung, Technologie und Innovation im Land gezielt und langfristig zu stärken. Nun konstituiert sich der Rat für Forschung, Technologie und Innovation im Burgenland. Dieser wird die Burgenländische Landesregierung strategisch beraten. „Erneuerbare Energie, nachhaltige Lebensqualität sowie intelligente Produkte und Prozesse bilden dabei den inhaltlichen Mittelpunkt“, erklärt Landeshauptmann Hans Niessl.
Niessl: Expertenwissen gewinnbringend einsetzen
Vor allem strategische und gutachterliche Aufgaben würden ab nun vom Rat übernommen, so Landeshauptmann Niessl. Dazu zählen die Erarbeitung und Begutachtung von Förderprogrammen und konkreten Fördermaßnahmen genauso wie die Erstellung von Maßnahmenplänen zur Verbesserung der Zusammenarbeit von Bildungsinstitutionen, Wissenschaft und Wirtschaft. Mit ihren Netzwerken werden sie zur nationalen und internationalen Vernetzung des Burgenlands beitragen. „Ziel der renommierten, unabhängigen Experten im Rat ist es, Potenziale zu bündeln und strategische Aktivitäten für das Burgenland zu entwickeln“,betont der Landeshauptmann, der die Erarbeitung der FTI-Strategie vor einem Jahr angestoßen hat.
Für die Finanzierung der Aktivitäten werden neben den ordentlichen Budgetmitteln des Landes insbesondere die Mittel aus dem EFRE-Programm (Europäische Fonds für regionale Entwicklung) eingesetzt, dessen aktuelle Förderperiode soeben begonnen hat. Ergänzend wolle man verstärkt Forschungsförderungsmittel von Bund und EU sowie weitere Drittmittel einwerben.
Ambros: Patenschaften für Spezialthemen
„Die Forschungsquote in Österreich sinkt und die Regierung kann ihre Zielquote von 3,76% des BIP im Jahr 2020 nicht erreichen. Besonders vor diesem Hintergrund ist höchst erfreulich, dass das Burgenland konkrete Maßnahmen ergriffen und dem Thema Forschung, Technologie und Innovation eine große Bedeutung gegeben hat“, sagt MMag. Dr. Gabriele Ambros, Vorsitzende des Rats für Forschung, Technologie und Innovation im Burgenland. Sie ist gleichzeitig auch die Präsidentin von Forschung Austria.
„Wir werden für ausgewählte und wichtige Themen sogenannte ‚Patenschaften‘ vergeben: Das heißt: Experten übernehmen jene Themen, für die sie sich besonders interessieren und zu denen sie einen Bezug aus ihrer sonstigen Tätigkeit haben.“ Dem komme zugute, dass die Ratsmitglieder alle Experten aus unterschiedlichen Bereichen und auch aus unterschiedlichen Gebieten wie etwa Recht, Technik, Ökonomie und Geisteswissenschaften sind.
Mayrhofer: viele kleine Schritte für großen Fortschritt
Für den Forschungsbeauftragten, DI Dr. Walter Mayrhofer, ist die Konstituierung des Rats für Forschung, Technologie und Innovation der nächste, tatkräftige Schritt am Weg zur Umsetzung der Strategie. „Wir haben bereits ein Arbeitsprogramm für die nächsten drei Jahre erstellt. Dieses orientiert sich an den drei inhaltlichen Schwerpunkten: Nachhaltige Energie, Nachhaltige Lebensqualität sowie Intelligente Produkte und Prozesse“, so Mayrhofer. Konkret reichen die Maßnahmen von bewusstseinsbildenden Maßnahmen über den Ausbau der Forschungsinfrastruktur bis hin zu Services für Unternehmen. Ein wichtiger Schachzug sei es, österreichische Forschungsnetzwerke für burgenländische Unternehmen zu öffnen, denn „es ist nicht effizient, dass das Burgenland für bestimmte Branchen eigene Cluster gründet. Das Burgenland weist insbesondere im Süden eine bemerkenswerte Anzahl von kompetenten Firmen im Bereich Optoelektronik auf, für die eine Anbindung an die Elektronikcluster in Kärnten und der Steiermark sehr interessant ist“, so Mayrhofer. Konkret findet in diesem Bereich eine gemeinsame Experten-Veranstaltung zum Thema Licht am 2. März statt.
Insgesamt umfasst das Programm derzeit 25 Projekte. „Um substanziell etwas zu bewegen müssen wir Institutionen und Personen im Burgenland, in anderen Bundesländern und auf Bundesebene aktivieren. Wenn es um Bildung geht sind natürlich der Landesschulrat und die Arbeiterkammer unsere ersten Ansprechpartner. Wenn es um Firmengründungen geht, sind es die Wirtschaftskammer und die Industriellenvereinigung. Die Fachhochschule Burgenland wiederum kann Zugang zu zahlreichen universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtung, Universitäten oder dem gesamten Fachhochschulbereich bieten.“ All diese Verbindungen sollen der burgenländischen Wirtschaft genau jene Kanäle öffnen, über die innovative Ideen ins Land fließen und überregionale Kooperationen entstehen.
Facts and Figures
Der Auftrag zur Erstellung der FTI-Strategie wurde der FH Burgenland (als LeadPartner) und der WiBAG (als Projektpartner) im Herbst 2013 erteilt. Die FTI-Strategie umfasst 40 Seiten und beschreibt die geplante Entwicklung von FTI im Burgenland zwischen 2015 und 2025. Seit 1.1.2015 arbeitet die FTI Burgenland GmbH unter der Leitung des Forschungsbeauftragten des Burgenlands, DI Dr. Walter Mayrhofer, an der Umsetzung.
Pressefoto zum Download: FTI-Strategie-Ratsvorsitzende MMag. Dr. Gabriele Ambros
Rückfragehinweis:
Silvia Huber, BA
FTI Burgenland GmbH
T: +43 (0)5 / 9010 2247
M: +43 (0)676 / 844 56 2247
E-Mail: silvia.huber(at)fti-burgenland.at
www.fti-burgenland.at
Der Rat für Forschung, Technologie und Innovation im Burgenland
Konstituierende Sitzung:
Vorsitzende: MMag. Dr. Gabriele Ambros
Stellvertretender Vorsitzender: Univ.-Prof. DDr. Heinz Mayer
Die weiteren Mitglieder sind:
Dr. Gerald Bast
DI Dr. Ludovit Garzik
Manfred Gerger MBA
Prof.(FH) DI Dr. Gernot Hanreich
Prof. Ing. Dr. Gi-Eun Kim
Reinhold Schärf
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Manfred Schrödl
Mag. Monika Stiglitz
Der Rat wird die Burgenländische Landesregierung in allen Fragen der Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik beraten. Ziel ist es, einen maßgeblichen Beitrag zu einer zukunftsorientierten FTI-Politik zu leisten.