Den heutigen Girls‘ Day im Burgenland haben wieder zahlreiche Schülerinnen genutzt, um Berufe im handwerklichen, technischen oder naturwissenschaftlichen Bereich aktiv kennenlernen – und das direkt in den teilnehmenden Unternehmen und Institutionen. Dabei wurden die Mädchen auch von Frauenlandesrätin Verena Dunst begrüßt und informiert. „Das Burgenland beteiligt sich heuer nun schon zum 13. Mal am österreichweiten Girls’ Day. Ich unterstütze diese Initiative, denn es ist wichtig, dass Mädchen Einblick in frauenuntypische Berufe erhalten. Diese Jobs bieten nicht nur bessere Jobaussichten, sondern oft auch eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, erklärt Dunst. Zielgruppe des Girls‘ Day – die Idee dazu stammt aus den USA - sind Mädchen der 7. bis 9. Schulstufe. Die schulbezogene Veranstaltung ist bei vielen Schulen schon ein jährlicher Fixpunkt. Heuer haben sich insgesamt 465 Schülerinnen sowie 158 Betriebe angemeldet. In den vergangenen zwölf Jahren haben rund 4.600 Mädchen das Angebot in Anspruch genommen.
Zum Hintergrund: Die Hälfte der erwerbstätigen Mädchen und jungen Frauen findet sich nach wie vor in nur drei Dienstleistungsbereichen: Handel, Gesundheits- und Sozialwesen sowie Beherbergungs- und Gaststättenwesen. Dem gegenüber ist der Anteil der Berufseinsteigerinnen in Handwerk und Technik nach wie vor sehr bescheiden. Den Betrieben aber fehlt in technischen und techniknahen Bereichen zunehmend qualifizierter Nachwuchs. Dazu kommt, dass die Bezahlung frauentypischer Berufe ein Drittel unter der Bezahlung für Berufe in der metallverarbeitenden Industrie oder in der Elektrotechnik liegt. An den Fähigkeiten der Mädchen und Frauen mangle es jedoch nicht, so Dunst: „Mädchen bringen oft beste Voraussetzungen mit, um in technischen Berufen erfolgreich zu sein: Team- und Kommunikationsfähigkeit, Kreativität, Genauigkeit und Ausdauer.“ Außerdem habe der „weibliche Blickwinkel“ schon so manche technische Innovation hervorgebracht. Obendrein biete eine solide technische Ausbildung großartige Entwicklungs- und Verdienstmöglichkeiten.
Hier hakt der Girls‘ Day ein: Mädchen von der 7. – 9. Schulstufe sollen an diesem Tag Berufsfelder im handwerklichen, technischen oder naturwissenschaftlichen Bereich aktiv kennenlernen – und das direkt in den teilnehmenden Unternehmen und Institutionen. Die Zeit vor dem Pflichtschulabschluss ist die erste wichtige Entscheidungsschnittstelle hinsichtlich der weiteren Ausbildungs- und Berufswahl.
Von der Sinnhaftigkeit des Girls‘ Day überzeugt ist auch der Amtsführende Präsident des Landesschulrates für Burgenland, Mag. Dr. Gerhard Resch: „Die Initiatoren können auf mehrjährige Erfahrung zurückblicken, wir im LSR stimmen diesem Projekt ausdrücklich zu, immerhin werden hier Theorie und Praxis verknüpft. Das ist eine Situation, die für die Schüler/innen und für die Unternehmen gleichzeitig vorteilhaft ist."
Energie Burgenland ist langjähriger Partner
Die Energie Burgenland ist ein langjähriger Partner des Girls` Day. „Mit dem Girls Day wollen wir insbesondere jungen Frauen technisches Arbeitsumfeld schmackhaft machen“, erklärt Energie Burgenland Vorstandssprecher Mag. Michael Gerbavsits. Die historisch gesehen sehr techniklastige Energie-Wirtschaft sei eine der typischerweise von Männern dominierten Branchen. Umso beachtlicher sei es, wenn Frauen sich vom scheinbar „trockenen“ Thema „Energie“ begeistern lassen, sich ihren Weg bahnen, um Zukunft zu gestalten. „Der Girls` Day ist eine wichtige Aktion, um Mädchen eine technische Laufbahn näher zu bringen. Drei Mädchen sind heute bei uns und lernen die technischen Herzstücke des Unternehmens kennen: die Netzleitstelle, den Bereich Netztechnik – Hochspannungsnetz – Umspannwerk, die Windkraft und das Geoservice“, so Gerbavsits, der betont, dass das Thema Energie Zukunft habe, besonders auch für Frauen: mit attraktiven Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten, mit spannenden, inspirierenden Tätigkeitsfeldern und mit Gestaltungspotenzial.
„Es gehört zu unserer Firmenphilosophie, aktiv auf junge Menschen zuzugehen, um sie auf unser Unternehmen aufmerksam zu machen. Heuer nehmen wir rund 20 Lehrlinge auf. Leider war es bisher so, dass sich für technische Berufe, z. B. Elektrotechnik, nur Burschen bewerben. Der Girls` Day ist eine gute Möglichkeit mehr Mädchen für technische Berufe zu interessieren“, sagt die Leiterin der Personalabteilung der Energie Burgenland, Mag.a Beate Pauer-Zinggl. Konzernweit sind in der Energie Burgenland 22,6 Prozent der Beschäftigten Frauen.
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Wolfgang Sziderics
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