Rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – darunter Pädagoginnen und Pädagogen, Schulleitungen, Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler sowie Interessierte – nutzten die Gelegenheit zum Austausch über aktuelle Entwicklungen, interdisziplinäre Ansätze und Praxisbeispiele in der Vermittlung der autochthonen Minderheitensprachen Burgenlandkroatisch, Ungarisch und Burgenland-Romani. Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war die Präsentation des neuen mehrsprachigen „Liederbuchs der burgenländischen Vielfalt“ für den Religionsunterricht an Volksschulen sowie die feierliche Auszeichnung der Gewinnerinnen und Gewinner eines Schülerinnen und Schüler-Malwettbewerbs.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Landesrätin Daniela Winkler, gemeinsam mit leitenden Vertreterinnen und Vertretern des Forum4Burgenland: Sabine Weisz (Rektorin der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland), Karin Vukman Artner (Leiterin der Abteilung Päd/2 – Minderheitenschulwesen, Bildungsdirektion Burgenland) sowie den Vorsitzenden der burgenländischen Volksgruppenbeiräte Emmerich Gärtner-Horvath (Volksgruppe der Rom:nja), Josef Buranits (Volksgruppe der Burgenlandkroatinnen und -kroaten) und Attila Somogyi (Volksgruppe der Ungarinnen und Ungarn).
„Die Sprachen unserer Volksgruppen sind ein wichtiger Bestandteil der kulturellen Identität, deshalb sehen wir es als Verpflichtung, diese zu unterstützen und zu fördern. Je früher wir damit beginnen, umso besser, umso leichter bringen wir die Kinder auf den Weg der Mehrsprachigkeit. Daher bieten wir schon im elementarpädagogischen Bereich in vielen Einrichtungen ein entsprechendes Angebot an der frühzeitigen Sprachförderung. Das soll uns dabei helfen, die Vielfalt und Einzigartigkeit unserer Region bewahren“, betonte Winkler.
Im Zentrum der Tagung standen innovative Ansätze zur Sprachvermittlung. Dominik Tallian präsentierte in seinem Vortrag den Einsatz Neuromotorischen Lernens (NML) im Volksschulunterricht und zeigte, wie Bewegungsaufgaben in Kombination mit kognitiven Anforderungen den Spracherwerb fördern können. Weitere Impulse zum Zusammenspiel von Sprache und Bewegung gaben Réka Stanglné Bujtás und Eszter Németh. Martina Szondi und Kristian Markovic beleuchteten das Potenzial außerschulischer Lernräume sowie das Konzept des „Lernraums Natur“ für den Sprachunterricht. Judit Makkos-Kaldi, Fachinspektorin für Ungarisch an AHS und BMHS, stellte in ihrem Impulsvortrag „Zusammenarbeit von burgenländischen Bildungseinrichtungen mit ungarischen und slowakischen Partnern für 'Education for Tomorrow'“ die im Rahmen von Interreg SK-AT bzw. AT-HU-Projekten entwickelten innovativen Bildungsansätze vor.
Ein besonderer Programmhöhepunkt war die Präsentation des neuen mehrsprachigen „Liederbuchs der burgenländischen Vielfalt“ durch Katja Marth, Fachinspektorin für Religionsunterricht in kroatischer Sprache. Das Liederbuch wurde für den Religionsunterricht an Volksschulen entwickelt und ist ein Gemeinschaftsprojekt der burgenländischen Volksgruppen, der Bildungsdirektion Burgenland, des Forum4Burgenland, des Kroatischen Kultur- und Dokumentationszentrums (HKDC), der PPH Burgenland und des Schulamts der Diözese Eisenstadt. Das Titelblatt stammt aus einem Schülerinnen und Schüler-Malwettbewerb, dessen Gewinnerinnen und Gewinner im Rahmen der Jahrestagung ausgezeichnet wurden.
Musikalisch begleitet wurde die Tagung von einem mehrsprachigen Kinderchor mit Schülerinnen und Schülern aus sechs burgenländischen Schulen (EMS Oberwart, MMS Großpetersdorf, VS Großpetersdorf, VS Güttenbach, VS Oberwart und der ZVS Unterwart), die Lieder in den autochthonen Minderheitensprachen aus dem neuen Liederbuch darboten. Die Veranstaltung wurde ebenfalls mehrsprachig moderiert – von Elizabeth Hausmann-Farkas und Marin Berlakovich.
„Die diesjährige Jahrestagung unter dem Motto ‚Innovative Sprachvermittlung‘ zeigt eindrucksvoll, wie vielfältig, innovativ und zukunftsorientiert Sprachförderung im Kontext der Volksgruppensprachen gestaltet werden kann. Als Pädagogische Hochschule ist es uns ein zentrales Anliegen, gemeinsam mit unseren Partnerinstitutionen neue Wege aufzuzeigen, wie Kinder und Jugendliche ihre sprachliche und kulturelle Identität stärken können. Die starke Resonanz und das große Engagement aller Mitwirkenden verdeutlichen, dass die Förderung der Volksgruppensprachen im Burgenland eine lebendige und nachhaltige Bildungsaufgabe ist – heute mehr denn je“, betonte Sabine Weisz, Rektorin der PPH Burgenland.
Über das Forum4Burgenland
Das Forum4Burgenland ist ein Bildungsforum der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland, der Bildungsdirektion Burgenland und der burgenländischen Volksgruppenbeiräte. Es wurde 2019 gegründet und verfolgt das Ziel, die autochthonen Minderheitensprachen Burgenlandkroatisch, Ungarisch und Burgenland-Romani in der öffentlichen Wahrnehmung sichtbarer zu machen und im Bildungsbereich nachhaltig zu verankern.
Kontakt und Anmeldung
Mag.a Marie Mörz | Leiterin des Zentrums Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, +43 676 870 430 31, marie.moerz(at)ph-burgenland.at
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Bildtext Forum4Burgenland: Josef Buranits, Vorsitzender des Volksgruppenbeirates der Burgenlandkroatinnen und Kroaten, Sabine Weisz, Rektorin der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland, Attila Somogyi, Vorsitzender des Volksgruppenbeirates der Ungarinnen und Ungarn, LRin Daniela Winkler, Karin Vukman Artner, Leiterin der Abteilung Päd/2 Minderheitenschulwesen, Bildungsdirektion für Burgenland, Emmerich Gärtner-Horvath, Vorsitzender des Volksgruppenbeirates der Rom:nja (v.l.).
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland/Büro LRin Winkler/Christoph Novak
Eisenstadt, 10. April 2025
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