Alljährlich wird an die 200 ungarischen jüdischen Zwangsarbeiter beim Kreuzstadl in Rechnitz gedacht, die im März 1945 von Nationalsozialisten erschossen wurden. Die Gedenkinitiative RE.F.U.G.I.U.S. (Rechnitzer Flüchtlings- und Gedenkinitiative) begann 1992, die Ruine des Kreuzstadls als Gedenkstätte für alle Opfer des Südostwallbaus zu gestalten, seit 2012 informieren Tafeln und Videos vor Ort über die Geschehnisse Ende März 1945 und über die Geschichte und des Schicksals des Judentums im Burgenland. An der Gedenkfeier nahmen auch Bundesministerin für Justiz Anna Sporrer, Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner und Landesrat Leonhard Schneemann teil. Im Zuge der Gedenkfeier wurde auch das Mahnmal für die Opfer beim „Schlachthaus“ besucht. „Wir haben aufgrund unserer Geschichte eine besondere Verantwortung, die Erinnerung an diese und alle anderen jüdischen Gemeinden für die kommenden Generationen wach zu halten. Vor allem, wenn es darum geht, aus der Vergangenheit zu lernen, braucht es diese Erinnerung als Mahnung, damit wir nicht Gefahr laufen, dass sich die Geschichte in irgendeiner Form wiederholt“, erklärte Landesrat Leonhard Schneemann.
Auch heuer wurde wieder an die Opfer des Südostwallbaus gedacht. Klaus Maria Brandauer trug dabei Gedichte von Miklós Radnóti vor. Er war ein jüdischer ungarischer Dichter, der während des Holocaust umkam und gilt als einer der größten ungarischen Lyriker des 20. Jahrhunderts. Weitere Vortragende bei der Gedenkfeier waren Paul Gulda, Vorsitzender der Gedenkinitiative RE.F.U.G.I.U.S., Oberkantor Shmuel Barzilai (Israelitische Kultusgemeinde in Wien) sowie Vertreterinnen und Vertreter der Israelitischen Kultusgemeinden Zalaegerszeg und Szombathely aus Ungarn. Anschließend erfolgte die Kranzniederlegung beim Mahnmal für die Opfer des Massakers beim Schlachthaus durch Oberkantor Shmuel Barzilai und Bogdan Laketic. Das neue Mahnmal beim „Schlachthaus“ wurde von Künstler Wolfgang Horwath errichtet. Es richtet durch den Schlitz in der Mitte ein Fenster in die Vergangenheit, auf den Ort des Massakers. Dort wurden 18 ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter ermordet.
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Gedenkfeier Rechnitz_1 Gedenkfeier Rechnitz_2
Gedenkfeier Rechnitz_3 Gedenkfeier Rechnitz_4
Bildtext Gedenkfeier Rechnitz_1: Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner und Landesrat Dr. Leonhard Schneemann (v.r.) legten vor dem Kreuzstadl in Rechnitz einen Kranz nieder.
Bildtext Gedenkfeier Rechnitz_2: Gedenkkränze anlässlich des Gedenkens für alle Opfer des Südostwallbaus beim Kreuzstadl in Rechnitz.
Bildtext Gedenkfeier Rechnitz_3: Landesrat Dr. Leonhard Schneemann, Bundesministerin für Justiz Dr.in Anna Sporrer, Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner, Horst Horvath vom Verein RE.F.U.G.I.U.S. und Rechnitzs Bürgermeister Martin Kramelhofer vor dem Mahnmal beim „Schlachthaus“.
Bildtext Gedenkfeier Rechnitz_4: Ehrengäste sowie Mitglieder des Vereines R.E.F.U.G.I.U.S. beim Mahnmal beim „Schlachthaus“ in Rechnitz.
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
Daniel Fenz, 23. März 2025
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