Land Burgenland setzt Meilenstein in der Kinder- und Jugendmedizin: Psychosomati-sche Grundversorgung am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt

Der Geschäftsführer der Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt GmbH, Robert Maurer MSc, MBA, Prim. Dr. Peter Zarits und Landeshauptmann Mag. Hans Peter Doskozil.
Der Geschäftsführer der Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt GmbH, Robert Maurer MSc, MBA, Prim. Dr. Peter Zarits und Landeshauptmann Mag. Hans Peter Doskozil mit der Kollegialen Füh-rung des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder.

LH Doskozil/ GF Maurer/Prim. Zarits: „Das neue Angebot schließt eine aufbrechende Versorgungslücke und stellt sicher, dass junge Menschen die Unterstützung erhalten, die sie dringend benötigen.“ 

Der Ausbau des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Eisenstadt ist neben dem abgeschlossenen und ausfinanzierten Neubau der Klinik Oberwart und dem in Planung befindlichen Bau der Klinik Gols einer der wichtigsten Meilensteine der Offensivstrategie des Landes Burgenland was die Gesundheitsversorgung betrifft. Das Land investiert in die Modernisierung und Erweiterung des Krankenhauses in Eisenstadt rund 250 Millionen Euro. 2034 sollen die Arbeiten laut Masterplan abge-schlossen sein, heute wurde ein bedeutendes Etappenziel präsentiert: Die Schaf-fung eines psychosomatischen Behandlungsangebots in der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde ist ein Meilenstein in der kindermedizinischen Versorgung. Damit reagiere man auf die zuletzt deutlich steigenden psychischen Belastungen bei Kindern und Jugendlichen, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil: „Um ei-ne ganzheitliche kinder- und jugendmedizinische Versorgung zu gewährleisten, haben wir im Rahmen der Masterplanung für das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt umgehend auf den steigenden Versorgungsbedarf reagiert und ein neues Psychosomatik-Angebot auf der Kinderabteilung aufgebaut. Damit wer-den neue Behandlungsmöglichkeiten für junge Menschen geschaffen.“ Etwa 25 Prozent aller Kinder und Jugendlichen entwickeln in ihren Jugendjahren mindes-tens einmalig eine behandlungsbedürftige psychische Auffälligkeit. Angesichts dieser alarmierenden Zahlen steht die Pädiatrie vor einer zunehmenden Heraus-forderung. „Das neue Angebot schließt eine aufbrechende Versorgungslücke und stellt sicher, dass junge Menschen die Unterstützung erhalten, die sie dringend benötigen“, sind sich LH Doskozil, der Geschäftsführer der Barmherzigen Brüder Eisenstadt GmbH, Robert Maurer, und Primar Dr. Peter Zarits einig, die das erwei-terte Leistungsspektrum  im Rahmen einer Pressekonferenz heute, Dienstag, präsentierten. 

Steigende psychische Belastungen fordern schnelles Handeln

Die psychosozialen Belastungen von Kindern und Jugendlichen sind in den vergangenen Jahren signifikant gestiegen - eine direkte Folge der komplexen und oft belastenden Le-bensbedingungen, mit denen sie konfrontiert sind. Ursachen sind Herausforderungen wie die Nachwirkungen der Pandemie, sozioökonomische Unsicherheit, globale Krisen wie Krie-ge und der Klimawandel verbunden mit angespannten Ressourcen in Beziehungssystemen wie Familie und Partnerschaft. Diese führen in einer sensiblen Entwicklungsphase von Kin-dern und Jugendlichen häufig zu Symptomen, die oftmals nicht als psychiatrische Erkran-kungen eingeordnet werden können, aber dennoch eine adäquate Behandlung erfordern, um eine Chronifizierung zu verhindern. 

Ganzheitliches Behandlungskonzept

Unter der Leitung von Prim. Dr. Peter Zarits, Vorstand der Abteilung für Kinder- und Ju-gendheilkunde, wurde ein Konzept zur Implementierung einer stationären psychosomati-schen Grundversorgung entwickelt. Gemeinsam mit seinem Team hat er tragfähige statio-näre Versorgungsstrukturen aufgebaut, die Kindern und Jugendlichen in belastenden Le-benssituationen helfen sollen. Das Angebot ermöglicht es, auf psychosomatische Krank-heitsbilder fachspezifisch einzugehen und so den Weg zu einer nachhaltigen Genesung zu ebnen.

Die Psychosomatik beschäftigt sich mit diversen Krankheitsbildern, bei denen nach somati-scher Abklärung keine körperliche Ursache für die entsprechende Symptomatik gefunden werden kann, und ist wesentlicher Bestandteil einer ganzheitlichen kinder- und jugendme-dizinischen Versorgung. Darunter werden unter anderem vielfältige körperliche Symptome (chronische Kopf-, Bauch- und Brustschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Angststörungen (z.B. Trennungsangst, Schulangst bis hin zum Schulabsentismus), Essstörungen, emotionale Entwicklungsstörungen, Traumafolgeerkrankungen, Entwicklungsverzögerungen, frühkind-liche Regulationsstörungen sowie psychische Probleme aufgrund chronischer Erkrankungen subsumiert. 

Stationäre psychosomatische Versorgung in Betrieb 

Als vorgezogene Maßnahme der Masterplanung für das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt wurden auf der Kinderstation räumliche Voraussetzungen geschaffen, die eine entsprechende Betreuung der jungen Patientinnen und Patienten gewährleisten.  

„Ein Teil des bestehenden Bettenkontingents der Kinder- und Jugendabteilung steht nun für die psychosomatische Behandlung von Kindern und Jugendlichen zur Verfügung. Zwei Zimmer mit insgesamt vier Betten werden genutzt. Ergänzend wurde ein multifunktionaler Patientenaufenthaltsraum mit einer integrierten Therapieküche geschaffen, um die thera-peutischen Maßnahmen zu unterstützen“, erklärt Geschäftsführer Robert Maurer die bauli-chen Maßnahmen auf der Kinderstation. 

Mit der geplanten Neugestaltung der Abteilung ist zudem der Ausbau des Departments für Kinder- und Jugendpsychosomatik auf insgesamt sechs Betten vorgesehen.  

Auch personell wurde aufgestockt. Das neu zusammengestellte multiprofessionelle Team besteht aus Fachärztinnen und Fachärzten für Kinder- und Jugendheilkunde und -psychiatrie, klinischen Psychologinnen und Psychologen, Psychotherapeutinnen und -therapeuten, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, Ergotherapeutinnen und -therapeuten, Physiotherapeutinnen und -therapeuten, Diätologinnen und Diätologen, Heil-stättenpädagoginnen und -pädagogen sowie Kreativtherapeut*innen und -therapeuten.

Bedarfsorientierte Patientenversorgung und familienzentrierter Ansatz

„Wir erarbeiten interdisziplinär für jede Patientin und jeden Patienten ein individuell abge-stimmtes Therapieangebot basierend auf einem systemischen Ansatz unter Miteinbezie-hung der Familien der uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen “, berichtet Prim. Dr. Peter Zarits von der Zusammenarbeit. „Vor einer stationären Aufnahme und Behandlung erfolgt in einer ambulanten Erstvorstellung ein Clearinggespräch mit den Patientinnen, Patienten und deren Eltern, ob unsere Abteilung die geeignete medizinische Einrichtung zur Diagnostik und Therapie ist. Ebenso werden dabei Erwartungen, Ziele und Rahmenbedin-gungen abgeklärt“, so Zarits weiter. 

Ein stationärer Aufenthalt dauert in der Regel sechs bis acht Wochen und basiert auf Frei-willigkeit und Therapiemotivation. Die Behandlung besteht aus verschiedenen Elementen wie Verhaltenstherapie, systemischer Therapie, Kreativtherapie und sozial- und heilpäda-gogischer Arbeit, die den Familien hilft, neue Wege zur Bewältigung der Belastungen zu finden. Die Therapien zielen darauf ab, Ressourcen zu aktivieren und lösungsorientierte Ansätze zu entwickeln, um den jungen Patienten und ihren Familien zu helfen, mit ihren psychischen Belastungen umzugehen. Die Patientinnen und Patienten werden individuell in die ambulante Nachbehandlung begleitet. 

Ein bedeutender Fortschritt für das Burgenland

„Unser Anspruch ist es, Kinder und Jugendliche mit mannigfaltig belasteten Lebensge-schichten in eine positive Zukunft zu führen“, erläutert Prim. Dr. Zarits die hohe Motivation des gesamten Teams. 
Geschäftsführer Robert Maurer dankt dem Land Burgenland für die Bereitstellung der fi-nanziellen und personellen Ressourcen: „Es ist uns eine große Freude, diese essenzielle Versorgung für Kinder und Jugendliche anbieten zu können.“

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil zeigt sich ebenfalls überzeugt von der Tragweite des neuen Angebots: „Mit dieser bedeutenden Maßnahme stellen wir wichtige gesundheitli-che Weichen für die heranwachsende Generation.“ Das Land Burgenland setzt damit er-neut ein klares Zeichen für eine ganzheitliche und wohnortnahe Gesundheitsversorgung.

Rückfragehinweise:

Mag.a Carla Schmirl, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt GmbH
carla.schmirl(at)bbeisen.at 

Mag. Christian Stiller, Pressesprecher Büro Landeshauptmann Doskozil
christian.stiller(at)bgld.gv.at  

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Pädiatrische Psychosomatik KH Eisenstadt 1
Pädiatrische Psychosomatik KH Eisenstadt 2

Bildtext Pädiatrische Psychosomatik KH Eisenstadt 1: Der Geschäftsführer der Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt GmbH, Robert Maurer MSc, MBA, Prim. Dr. Peter Zarits und Landeshauptmann Mag. Hans Peter Doskozil.

Bildtext Pädiatrische Psychosomatik KH Eisenstadt 2: Der Geschäftsführer der Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt GmbH, Robert Maurer MSc, MBA, Prim. Dr. Peter Zarits und Landeshauptmann Mag. Hans Peter Doskozil mit der Kollegialen Füh-rung des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder.

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Eisenstadt, 07. Jänner 2025

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