Landesrat Schneemann: Attentat von Oberwart jährt sich zum 30. Mal

Landesrat Leonhard Schneemann, Manuela Horvath, Stefan Horvath, Bischof Ägidius Zsifkovics, Bürgermeister Georg Rosner, Superintendent Robert Jonischkeit und Bischof Franz Scharl.
Bürgermeister Georg Rosner, Landesrat Leonhard Schneemann und Manuela Horvath beim Entzünden der Kerzen.
Bürgermeister Georg Rosner, Landesrat Leonhard Schneemann und Manuela Horvath bei der Gedenkstätte.

LR Schneemann: „Erinnerung ist keine Last, sondern ein Auftrag“

In der Nacht vom 4. auf den 5. Februar 1995 erschütterte ein Rohrbomben-Attentat das Burgenland und kostete vier Menschen das Leben. Anlässlich des 30. Jahrestages dieses tragischen Ereignisses betonte Landesrat Leonhard Schneemann bei der heutigen Gedenkfeier die Bedeutung der Erinnerungskultur und die Notwendigkeit, weiterhin für die Chancengleichheit und gesellschaftliche Teilhabe der Roma und Sinti einzutreten. „In den letzten 30 Jahren haben wir im Bereich der Chancengleichheit für die Roma viel erreicht, aber es gibt noch immer viel zu tun“, so Schneemann. „Wir müssen uns weiterhin intensiv mit der Geschichte der Roma auseinandersetzen, denn viele wissen heute nicht mehr, wo Roma-Siedlungen waren, wie diese Menschen gelebt und gearbeitet haben. Diese Erinnerungen dürfen nicht verblassen oder ausgelöscht werden. In den vergangenen 30 Jahren wurden bedeutende Fortschritte im Bereich der Chancengleichheit für Roma erzielt. Dennoch bedarf es weiterer Anstrengungen, um gleiche Rechte und Möglichkeiten für alle Roma sicherzustellen.“ Das Land Burgenland nimmt diesbezüglich seine Verantwortung wahr. Ein konkretes Projekt ist das neue „Volksgruppen-Haus“ in Oberwart, das in Kürze fertiggestellt wird.

Peter Sarközi, Josef Simon, sowie Karl und Erwin Horvath kamen bei dem Rohrbomben-Attentat vor 30 Jahren ums Leben. Der Rechtsextremist Franz Fuchs hatte ein präpariertes Schild mit der Aufschrift „Roma zurück nach Indien“ in der Nähe der Wohnsiedlung aufgestellt, das die vier Roma entfernen wollten. Dabei explodierte eine Bombe, die alle tötete. Der Täter sah sich als Teil der „Bajuwarischen Befreiungsorganisation“, in deren Namen er damals eine Anschlagserie verübte. Er wurde 1999 zu lebenslanger Haft verurteilt.

Kultur, Bildung und politische Teilhabe stärken

Die Anerkennung als Volksgruppe im Dezember 1993 war ein Meilenstein für die gesellschaftspolitische Akzeptanz. Seither konnten viele Maßnahmen umgesetzt werden, darunter Lernunterlagen für Schulen, die Förderung von Kunst und Kultur sowie Medienarbeit in der Minderheitensprache, etwa das ORF-Volksgruppenmagazin „Servus Szia Zdravo Del tuha“ „Aber wir sind uns einig: Es gibt noch viel zu tun. Es braucht weitere Anstrengungen von der Politik und der Gesellschaft, um Vorurteile und Rassismus nachhaltig abzubauen. Dies ist ein klares Bekenntnis in unserem Zukunftsplan“, betont Schneemann. „Wir müssen Lehren aus der Vergangenheit ziehen, um eine gerechte und diskriminierungsfreie Zukunft für alle zu gestalten.“

Zum Herunterladen der Fotos klicken Sie auf die folgenden Links:

30. Jahrestag_01     30. Jahrestag_02       30. Jahrestag_03

Bildtext 30. Jahrestag_01: Landesrat Leonhard Schneemann, Manuela Horvath, Stefan Horvath, Bischof Ägidius Zsifkovics, Bürgermeister Georg Rosner, Superintendent Robert Jonischkeit und Bischof Franz Scharl.

Bildtext 30. Jahrestag_02: Bürgermeister Georg Rosner, Landesrat Leonhard Schneemann und Manuela Horvath beim Entzünden der Kerzen.

Bildtext 30. Jahrestag_03: Bürgermeister Georg Rosner, Landesrat Leonhard Schneemann und Manuela Horvath bei9 der Gedenkstätte.

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland

Dorothea Müllner-Frühwirth, 5. Feber 2025

Landesmedienservice Burgenland
7000 Eisenstadt, Landhaus, Europaplatz 1
Tel: 05/7600/2239

post.oa-presse(at)bgld.gv.at
www.burgenland.at