LH-Stv.in Astrid Eisenkopf lud Organisationen aus der Gewaltprävention zur Vernetzung und stellt dringende Forderungen an den Bund

Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf lud am Donnerstag Vertreter*innen von Organisationen aus der Gewaltprävention zum Runden Tisch gegen Gewalt.

Runder Tisch gegen Gewalt: 31 Teilnehmer*innen diskutierten strategische Maßnahmen zur Stärkung des Gewaltschutzes

Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf lud Organisationen und Institutionen, die bereits bei der Erstellung des Burgenländischen Aktionsplans gegen Gewalt beteiligt waren, zu einem Runden Tisch, um sich über den Status Quo im Gewaltschutzbereich auszutauschen, aber auch um über zukünftige Themen in der Gewaltprävention zu sprechen. „Effektiver Gewaltschutz für von Gewalt betroffene Frauen ist eine Frage des politischen Willens. Dass wir im Burgenland keinen Femizid verzeichnen müssen, zeigt, dass unsere Maßnahmen und die gute Zusammenarbeit aller Organisationen greifen“, so Frauenreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf. Kritik übt Eisenkopf aber an der Bundesregierung, die bei der Erledigung ihrer Hausaufgaben immer noch säumig ist. 

Bund bei Gewaltschutzambulanzen immer noch säumig
Im Bereich der Gewaltschutzambulanzen kündigte die Bundesregierung im Dezember vollmundig an, diese nun kontinuierlich – zunächst auf die Ostregion, danach auf alle Bundesländer – ausrollen zu wollen. Eisenkopf kritisiert die fehlende Kommunikation mit dem Burgenland und meint dazu: „Absolut schade, dass keinerlei Kommunikation mit uns stattfindet bzw. wir bislang nicht in die Planung eingebunden waren. Mit den Opferschutzgruppen in den burgenländischen Krankenhäusern existieren im Burgenland bereits gut funktionierende Strukturen im Bereich der Krankenhäuser, die Opfern von Gewalt helfen. Diese Expertise sollte bei der Ausrollung der Gewaltschutzambulanzen unbedingt mitgedacht bzw. ins Boot geholt werden“, verweist Eisenkopf auf die gut funktionierenden Strukturen im Burgenland. 

Schutzunterkünfte für Frauen: Langfristige Finanzierung nicht klar
Einig waren sich Bund und Länder über die Schaffung von Schutzunterkünften für von Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder. „Durch die Schaffung der Übergangswohnungen wird die Anzahl an Plätzen für gewaltbetroffene Frauen in Schutzunterkünften im Burgenland erhöht. Die Einigung mit dem Bund war aber nur der erste Etappensieg. Es geht jetzt darum, dass die versprochenen Mittel nun rasch bei den Betroffenen ankommen. Außerdem müssen diese neu geschaffenen Übergangswohnungen auch langfristig finanziell abgesichert werden. Leider haben wir in der Vergangenheit oft feststellen müssen, dass seitens der Bundesregierung zwar sinnvolle Projekte ins Leben gerufen und groß medial verkauft wurden, bei der mittel- und langfristigen Fortführung allerdings die Länder einspringen mussten. Deshalb fordere ich von der Bundesregierung ganz klar ein Commitment zu einer langfristigen Finanzierung der Schutzunterkünfte. Nur so werden wir Gewalt an Frauen und Kindern auch nachhaltig eindämmen“, so Eisenkopf.

Zahlreiche Maßnahmen im Burgenländischen Aktionsplan gegen Gewalt bereits umgesetzt
Zahlreiche Maßnahmen, die im Burgenländischen Aktionsplan gegen Gewalt formuliert wurden, konnten bereits erfolgreich umgesetzt werden. Angefangen von den Gewaltschutzschulungen in der Akademie Burgenland, über die Notrufnummern auf Apothekersackerln und die Bewusstseinskampagne zum Thema „K.O.-Tropfen“, bis hin zum Ausbau der mobilen Jugendarbeit. Aktuell arbeite man gemeinsam mit dem Austrian Center for Peace in Schlaining an einem Konzept im Bereich der Gewaltschutzschulungen an Schulen, mit dem ein weiteres Angebot für Schüler*innen und Lehrkräfte abgesichert werden solle, berichtet LH-Stv.in Astrid Eisenkopf: „Wir haben uns in den letzten Monaten einen Überblick über alle im Burgenland verfügbaren Workshopangebote an Schulen zum Thema Gewaltschutz gemacht, diese gesammelt und dokumentiert und sind nun dabei, daraus ein Gesamtkonzept zu erstellen, um Synergien zu schaffen, Kooperationsmöglichkeiten mit den Trägern auszuloten und ein zielgruppenspezifisches Angebot zu erstellen“, so Eisenkopf abschließend. 

Bildtext Runder Tisch gegen Gewalt: Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf lud am Donnerstag Vertreter*innen von Organisationen aus der Gewaltprävention zum Runden Tisch gegen Gewalt.

Foto zum Download:  Runder Tisch gegen Gewalt

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland

Eisenstadt, 16. Mai 2024

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