LR Dorner und Polizei Burgenland: Verkehrsstatistik 2024

Landespolizeidirektor Mag. Martin Huber, Verkehrslandesrat Mag. Heinrich Dorner und Oberst Andreas Stipsits, Leiter der Landesverkehrsabteilung

Dorner: Verkehrssicherheit erhöhen und Zahl der Unfälle reduzieren ist das Ziel - Schwerpunkt wurde auf die Hauptunfallursachen gelegt

Das Land Burgenland hat im Herbst 2020 mit der landeseigenen Radarüberwachung begonnen - zusätzlich zu den Kontrollen der Polizei und in Abstimmung mit der Exekutive. Grund für diese Initiative war, dass mit den Geschwindigkeitskontrollen die Zahl der Verkehrstoten reduziert wird, denn laut Statistik ist ein hoher Prozentsatz aller Verkehrsunfälle auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen. „Wir haben ein gemeinsames Ziel: die Verkehrssicherheit zu erhöhen und die Zahl der Unfälle zu reduzieren“, sagte Verkehrslandesrat Heinrich Dorner in einer Bilanzpressekonferenz zur Verkehrsstatistik 2024 gemeinsam mit Landespolizeidirektor Martin Huber und Oberst Andreas Stipsits, dem Leiter der Landesverkehrsabteilung im Burgenland. Der Schwerpunkt bei allen Maßnahmen wurde auf die Hauptunfallursachen wie überhöhte Geschwindigkeit, Alkohol oder Ablenkung am Steuer gelegt. „Größtmögliche Sicherheit auf unseren Straßen - das ist im Burgenland nicht nur ein Schlagwort, sondern das haben wir in der vergangenen Legislaturperiode auch mit einer Vielzahl an zusätzlichen Maßnahmen mit Leben erfüllt“, unterstrich Dorner. „Diesen Weg werden wir auch in den kommenden Jahren konsequent fortsetzen.“ In Summe wurden 2024 im gesamten Burgenland die Geschwindigkeit von 6,6 Millionen Fahrzeugen gemessen. 1,43 Prozent der gemessenen Kfz ist mit überhöhtem Tempo gefahren. Diese Zahlen belegen, dass die Initiativen von Land Burgenland und der Polizei greifen. 

 „Verkehrssicherheit ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Die vergangenen Jahre wurden geprägt durch Maßnahmen, um die Sicherheit auf den Landesstraßen und den hochrangigen Straßen zu erreichen“, erklärte Landespolizeidirektor Huber. Die Polizei setzte dabei auf präventive und repressive Maßnahmen, die Schwerpunkte wurde auf die Hauptunfallursachen wie überhöhte Geschwindigkeit, Alkohol und Ablenkung gelegt. Zusätzlich gab es Überwachungen der Polizei von Motorradstrecken oder Großveranstaltungen. Basis für die intensivere Überwachungstätigkeit der Exekutive sei eine Analyse der bekannten Unfallstrecken, sagte Huber. Präventive Maßnahmen der Polizei 2024 waren Verkehrserziehung in den Schulen, mediale Kampagnen und die Ankündigung von Schwerpunktaktionen wie auch die Bewusstseinsbildung der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer. Repressive Initiativen im abgelaufenen Jahr waren gezielte Alko-, Drogen- und Geschwindigkeitskontrollen, die Ahndung der Nichtverwendung des Sicherheitsgurtes oder die Prüfung durch Ablenkung aufgrund des Hantierens mit dem Handy am Steuer.

Bilanz Schwerpunkt Geschwindigkeitskontrollen des Landes 

Gestartet ist die landeseigene Radarüberwachung im Jahr 2020 mit der Installierung von 14 fixen Radarboxen im gesamten Burgenland. Die Auswahl der 14 Standorte (zwei pro Bezirk) mit den Radarboxen erfolgte auf Basis der Unfallstatistik, bekannter Gefahrenstellen und/oder häufig vorgebrachter Anrainerbeschwerden nach Rücksprache mit den für die Standortgenehmigung verantwortlichen Bezirkshauptmannschaften und Polizeiinspektionen.

Zusätzlich wurde auch die Zusammenarbeit mit den Gemeinden intensiviert: Diesen wird das erforderliche Equipment zur Verfügung gestellt, um in den Kommunen zielgerichtet mobile Radarüberwachung durchführen zu können wie beispielsweise vor Schulen oder Kindergärten. Allein im vergangenen Jahr wurde diese Radarüberwachung 65 Mal von den Kommunen für die Geschwindigkeitsüberwachungen auf Gemeindestraßen angefordert.

Laut den Aufzeichnungen der Messgeräte wurde die Geschwindigkeit von insgesamt rd. 6,6 Mio. Fahrzeugen gemessen. Es gab 93.756 Anzeigen – das entspricht 1,43 Prozent -  aufgrund der Übertretung von Tempolimits.

Bilanz Schwerpunkt landeseigene Schwerverkehrskontrollen

Zusätzlich wurden in der vergangenen Legislaturperiode auch im Bereich der Schwerverkehrskontrollen mit dem Bau einer neuer Prüfhalle in Nickelsdorf und einer weiteren Prüfhalle für Schwerverkehrskontrollen beim neuen Standort der Baudirektion in Stoob die Zahl der Prüftage von Land, ASFINAG und Polizei deutlich ausgeweitet. 

Insgesamt gab es 705 Einsätze. Der Anteil der Fahrzeuge mit mindestens einem schweren Mangel (Folge: Verwaltungsstrafanzeige) lag bei 41 Prozent. 27 Prozent der überprüften Lkw hatten mindestens einen Gefahr-in-Verzug-Mangel (Folge: Verwaltungsstrafanzeige + Kennzeichenabnahme).

Seit letztem Jahr wurden bei Schwerverkehrskontrollen auch die Lenk- und Ruhezeiten von 1.565 der Fahrerinnen und Fahrer überprüft. Dabei wurden 105 Verwaltungsübertretungen festgestellt und zur Anzeige gebracht. 

Bilanz der Landesverkehrsabteilung der Polizei

Insgesamt wurden bei den Kontrollschwerpunkten 2024 der Polizei im Burgenland im Bereich der Geschwindigkeitsüberprüfungen rd. 39.009 Stunden aufgewendet, im Bereich der Abstandsverkehrskontrollen waren es 2.358 Stunden, bei Alkoholkontrollen 19.978 Stunden und bei Schwerverkehrskontrollen 32.796 Stunden. 

Es gab 16 Schwerpunktaktionen mit dem Fokus auf Delikte, die hauptunfallverantwortlich sind, wie Alkohol, Drogen, Geschwindigkeit, Abstand, Handy etc. 2024 gab es 198.811 Anzeigen und 22.184 Organmandate wegen Geschwindigkeitsübertretungen. 

Der Schwerpunkt auf Alkohol- und Drogendelikte wurde 2024 gelegt, da es im Jahr 2023 einen signifikanten Anstieg von Alkounfällen im Burgenland gab, sagte der Leiter der Landesverkehrsabteilung, Andreas Stipsits. 2024 gab es 901 Anzeigen aufgrund von überhöhtem Alkoholkonsum (Vgl. 2023: 855) und 158 Drogenanzeigen (vgl. 2023: 150). Im vergangenen Jahr wurden auch zehn alkoholisierte E-Scooter-Lenker und 17 alkoholisierte Fahrradfahrer von der Exekutive angehalten. Bei den Alkounfällen wurde von 2023 zu 2024 eine Erhöhung von 1,4 Prozent festgestellt. 

2024 wurden im Burgenland 15 Fahrzeuge wegen Raserei vorläufig beschlagnahmt. „Rekordhalter“ bei verantwortungsloser Raserei im Burgenland war ein Brite, der mit seinem Kraftfahrzeug auf der Umfahrung Schützen mit 244 km/h unterwegs war.  

Insgesamt gab es 2024 im Burgenland 858 Verkehrsunfälle (vgl. 2023: 823) und 16 getötet Personen (Vgl. 2023: 21).

Positiv wertete der Leiter der Landesverkehrsabteilung, dass kein einziger Fußgänger im Burgenland bei einem Unfall starb, was auf Tempo 30 in den Ortschaften zurückzuführen sei. Stipsits betonte: „Verkehrssicherheit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Polizei ist nur ein Teil davon. Deshalb gilt mein Dank auch allen NGO, die sich für Verkehrssicherheit im Burgenland einsetzen.“

Weitere Initiativen des Landes für mehr Sicherheit im Straßenverkehr 

Investitionen in sichere und moderne Straßen, Öffi-Ausbau: Für das Pendlerland Burgenland sind Investitionen in sichere und moderne Straßen ganz wesentlich – das wird auch in Zukunft passieren. Für die Projekte in Verbindung mit der Baudirektion des Landes wurden letztes Jahr 173 Millionen Euro für Bundesstraßen - dies sind Projekte der ASFINAG im Burgenland - verwendet. Elf Millionen Euro sind in Landesstraßenprojekte geflossen. Ein Hauptaugenmerk bei diesen Projekten liegt auf dem Sicherheitsausbau der S4, wobei Tempo 100 beibehalten werden soll. Der Bau einer permanenten Mitteltrennung soll durch die ASFINAG bis 2028 umgesetzt werden. 

Motorrad-Warmups. Diese wurden mit 6.975 Euro gefördert

Verkehrssicherheitsprojekt „Close to“: Das Präventionsprojekt konfrontiert junge Menschen mit Personen, die schuldhaft einen Unfall verursacht haben. Die Unfalllenker leisten so Präventionsarbeit, indem sie ihre Unfallgeschichte detailliert vortragen. Bei 40 Vorträgen wurden 836 Fahrschülerinnen und -schüler erreicht. 

E-Bike Kurse in bgld. Gemeinden:

49 Personen wurden geschult.

Der Weg zur Verkehrsberuhigung – Ein Leitfaden für Gemeinden:

Das Land Burgenland hat gemeinsam mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) einen Leitfaden für Gemeinden entwickelt, mit dessen Hilfe die Gemeinden das Ziel der innerörtlichen Verkehrsberuhigung leichter planen und ausloten können. Zusätzlich zum Leitfaden wurden auch zwei Informationsveranstaltungen für Gemeindevertreterinnen und -vertreter im Nord- und Südburgenland durchgeführt. 

Fußgängerausweis für Kindergartenkinder:

Das Projekt wurde 2022 - 2023 als Pilotprojekt gestartet, mit dem Ziel, die Verkehrskompetenz von Kindergartenkindern im letzten Kindergartenjahr zu steigern. Land Burgenland und das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) möchten mit dem Verkehrssicherheitsprojekt Impulse für das Zufußgehen bereits im Kindergarten, als Grundstein für eine sichere und aktive Verkehrsteilnahme, setzen.  

AUVA Radworkshops:

Ziel der Radworkshops ist es, Kindern im Volksschulalter die notwendigen Fertigkeiten für eine sichere Verkehrsteilnahme auf dem Rad mitzugeben, damit sie radsattelfest, motiviert, routiniert und sicher durchs Leben radeln.  Spezielle Übungen im Geschicklichkeitsparcours sowie ein professioneller Rad- & Helm-Check bereiten Kinder auf die Anforderungen des Alltagsradfahrens vor. Insgesamt nahmen 17 Schulen mit 1.781 Kindern teil. 

Flächendeckendes-Öffi-Angebot:

Mit zahlreichen neuen Buslinien und der flächendeckenden Einführung des BAST Ende 2024 gibt es nunmehr ein landesweites Angebot, um auf Öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Damit sparen sich Pendlerinnen und Pendler nicht nur viel Geld, sie kommen auch sicher und bequem von A nach B!

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Verkehrsbilanz 2024

Bildtext Verkehrsbilanz 2024: Landespolizeidirektor Mag. Martin Huber, Verkehrslandesrat Mag. Heinrich Dorner und Oberst Andreas Stipsits, Leiter der Landesverkehrsabteilung (v.l.).

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland 

Christian Frasz, 27. Feber 2025

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