"Mit dem Verzicht auf Glyphosat geht die Stadtgemeinde Mattersburg als Vorbild im Umwelt- und Naturschutz voran und zeigt ganz klar auf, dass es auch ohne giftigen Einsatz von Dünge- und Spritzmitteln geht", betonte Eisenkopf, die sich bei Bürgermeisterin Ingrid Salamon für ihr Engagement bedankt. Die von Eisenkopf gestartete Online-Petition, die die Ende Mai anstehende Entscheidung für die Zulassung von Glyphosat auf EU-Ebene verhindern soll, läuft noch drei Wochen.
„Für die Stadtgemeinde Mattersburg ist das ein besonderer Tag“, freut sich Bürgermeisterin Salamon über die Auszeichnung. „Mattersburg verzichtet bereits seit einiger Zeit auf Glyphosat und setzt auf alternative Pflegemaßnahmen. Wir sehen das als Verpflichtung gegenüber unseren Familien und der Natur“. Unkraut im öffentlichen Bereich werde überwiegend mechanisch entfernt – mit der Kehrmaschine oder durch Flämmen. „Die Kehrmaschine ist dafür rund zwei Wochen pro Jahr mehr unterwegs, eine gesunde Gemeinde ist uns diesen Mehraufwand wert. Und es muss auch nicht immer alles perfekt sein“, so Salamon. Das unterstreicht auch Eisenkopf. Sie wünscht sich ein Überdenken des traditionellen „Schönheitsideals“ für den öffentlichen Raum. „Es ist eine Tatsache, dass durch den Einsatz von Glyphosat die biologische Vielfalt leidet. Mit der Initiative ‚Ökologische Gemeinde‘ wollen wir die Bevölkerung sensibilisieren und Bewusstsein für eine gesunde und intakte Natur schaffen“.
Als nächsten Schritt wird es am 11. Mai in Kooperation mit der Umweltanwaltanwaltschaft eine Informationsveranstaltung zum Thema „Pflanzenschutzmittel Glyphosat – Gefahr für Mensch und Natur?“ in der Bauernmühle Mattersburg geben, die Gemeindeverantwortliche, aber auch Privatpersonen von den Vorteilen alternativer Maßnahmen im eigenen Garten überzeugen soll.
Um das Landes-Ökogütesiegel ‚Ökologische Gemeinde‘ zu erhalten, ist ein entsprechender Gemeinderatsbeschluss erforderlich. Ein Musterantrag ist auf der Homepage des Landes veröffentlicht und kann unter www.burgenland.at/natur-umwelt-agrar heruntergeladen werden. Dieser sieht drei Beschlusspunkte vor: Den Verzicht auf den Einsatz glyphosathältiger Pestizide, die Anwendung alternativer Bepflanzungsmaßnahmen auf gemeindeeigenen Flächen und die Durchführung von Informationsmaßnahmen zur Bewusstseinsbildung.
Mit gutem Beispiel geht auch das Land selbst voran: Die Landesstraßenverwaltung verzichtet bereits im gesamten Burgenland auf den Einsatz von glyphosathältigen Pestiziden.
Der Einsatz von Glyphosat sei „ein weltweites Thema, das auf EU-Ebene noch keinen Niederschlag gefunden hat. Und das, obwohl die Gefährlichkeit feststeht und seine kanzerogene Wirkung wahrscheinlich ist“, erklärte Landtagspräsident Christian Illedits, der das Burgenland im EU-Ausschuss der Regionen vertritt. Ende Mai werden die 28 EU-Staaten über die weitere Zulassung von Glyphosat für die kommenden 15 Jahre abstimmen. Illedits will in den nächsten Tagen in einer schriftlichen Stellungnahme an die zuständigen EU-Institutionen das europaweite Verbot bzw. den möglichst restriktiven Einsatz von Glyphosat fordern.
Pressefotos zum Download: Mattersburg glyphosatfreie Gemeinde_1, _2, _3
Bildtext Bilder 1, 2: Ökogütesiegel „Ökologische Gemeinde“ an die Stadtgemeinde Mattersburg für den Verzicht auf den Einsatz von glyphosathältigen Pestiziden. V.l.: LRin Mag.a Astrid Eisenkopf, Bgm.in Ingrid Salamon, LT-Präs. Christian Illedits
Bildtext Bild 3: „Ökologische Gemeinde“: Kehrmaschine statt Glyphosat. V.l.: Günter Dorner, Leiter Bauhof Mattersburg, LRin Mag.a Astrid Eisenkopf, Bgm.in Ingrid Salamon, LT-Präs. Christian Illedits, Markus Matzinger, Bauhof Mattersburg
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Hans-Christian Siess, 21. April 2016
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