Nur zehn Kilometer von der burgenländischen Grenze wurde in Ungarn ein weiterer Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) bestätigt. Vier Gemeinden im Bezirk Neusiedl befinden sich in der Überwachungszone. In den Betrieben dort werden nun Proben von allen Tieren genommen, die sich anstecken können. Eine außerdem eingerichtete Beobachtungszone, in der Stichproben genommen werden, umfasst die Bezirke Neusiedl, Eisenstadt, Eisenstadt-Umgebung, Mattersburg und Oberpullendorf. Die Einfuhr von Tieren und Frischfleisch aus der Slowakei und Ungarn ist seit heute verboten. Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider Wallner nennt die Maßnahmen “überfällig. Der Bund muss endlich auch Grenzkontrollen einführen, um die Verbote wirksam zu kontrollieren.”
In der ungarischen Gemeinde Levél, 10 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt, wurde ein weiterer Ausbruch der Maul- und Klauenseuche labordiagnostisch bestätigt. Das Gesundheitsministerium hat vier Gemeinden im Bezirk Neusiedl zur Überwachungszone erklärt: Deutsch Jahrndorf, Mönchhof, Nickelsdorf und Halbturn. Sämtliche Betriebe in den betreffenden Gemeinden werden durch die Veterinärbehörden überprüft und alle darin gehaltenen Paarhufer beprobt.
Seitens des Gesundheitsministeriums wird heute per Verordnung die Einfuhr von Tieren und Fleischprodukten aus der Slowakei und Ungarn verboten. Zusätzlich wird eine Beobachtungszone eingerichtet: In den Bezirken Neusiedl, Eisenstadt, Eisenstadt-Umgebung, Mattersburg und Oberpullendorf werden sämtliche Betriebe kontrolliert und Stichproben genommen.
Burgenland tut alles gegen Übergreifen
Die Veterinärdirektion Burgenland hat bereits alle erforderlichen Maßnahmen eingeleitet. Vorbeugend hat das Burgenland auch den Krisenstab einberufen. Gesundheitsabteilung, Sicherheitsabteilung und Veterinärdirektion stimmen Maßnahmen mit den Bezirkshauptmannschaften, Einsatzorganisationen, Interessensvertretern, wie Jägerschaft, Landwirtschaftskammer, Tierärzt*innen, Schlachtbetriebe, Zuchtverbänden etc. ab.
Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner: „Wir tun alles, um ein Übergreifen der Maul- und Klauenseuche auf das Burgenland und damit enormes Tierleid und wirtschaftlichen Schaden zu verhindern. Ich bin mit meinen niederösterreichischen Amtskollegen Stephan Pernkopf einer Meinung: Wir brauchen dringend Grenzkontrollen, damit keine Tiere oder Fleisch eingeführt werden. Es ist völlig unverständlich, dass das Innenministerium hier zögert.“
Bisher keine Fälle in Österreich
Derzeit gibt es keine Hinweise, dass die Seuche nach Österreich eingeschleppt wurde. Auch in der Südslowakei gibt es einen weiteren Ausbruch, dessen Umfeld das Burgenland aber derzeit nicht betrifft.
Da infizierte Tiere das Virus bereits vor Auftreten der ersten Symptome ausscheiden und eine Ansteckung auch über kontaminierte Gegenstände (z.B. Schuhe, Futter, etc.) möglich ist, ist es wichtig, dass Landwirt*innen, aber auch private Tierhalter*innen von Paarhufern höchste Hygienestandards penibel einhalten:
- saubere Stallkleidung
- Quarantäne
- Reinigung und Desinfektion von Transportmitteln
- Unterbindung des Zutritts zu Stallhaltungen für betriebsfremde Personen
Informationen zur Maul- und Klauenseuche
Die Maul- und Klauenseuche ist eine hochansteckende Viruserkrankung. Sie betrifft ausschließlich Paarhufer wie Rinder, Schweine, Ziegen, Schafe, Büffel aber auch Rotwild und Wildschweine. Der Erreger verbreitet sich durch direkten Kontakt mit dem Tier, aber auch durch kontaminierte Produkte (z.B. Fleisch, Milch), Ausscheidungen und Gegenstände (z.B. Kleidung).
Für Menschen stellt das Virus keine gesundheitliche Gefahr dar. In Ausbruchsgebieten müssen die Veterinärbehörden in betroffenen Betrieben allerdings sämtliche Klauentiere keulen, wodurch erhebliche wirtschaftliche Verluste und großes Tierleid entstehen.
Aktuelle Informationen zur Maul- und Klauenseuche sowie zu den eingerichteten MKS-Zonen gibt es auf den Internetseiten des Landes Burgenland sowie des Gesundheitsministeriums:
Für weitere Informationen klicken Sie auf die folgenden Links:
https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/tiere/krankheiten/mks.html
Eisenstadt, 27. März 2025
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