Maul- und Klauenseuche: Burgenland sieht vorschnelle Lockerung des Einfuhrverbots kritisch

Grenzkontrollen

Landeshauptmann-Stellvertreterin und Landwirtschaftskammer fordern Verschiebung von Änderungen der Verordnung

Burgenlands Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner und Landwirtschaftskammer-Präsident Nikolaus Berlakovich fordern gemeinsam die Verschiebung von geplanten Lockerungen bei der Einfuhr von Tieren und tierischen Produkten aus Ungarn und der Slowakei. „Die neue Verordnung des Gesundheitsministeriums würde Kontrollen an den Grenzen de facto unmöglich machen. Das ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht zu verantworten“, betont Haider-Wallner. Für Berlakovich kommt die Entscheidung vor der Osterwoche „eindeutig zu früh. Wir müssen alles tun, damit die Seuche nicht auf Österreich übergreift.”

Das Gesundheitsministerium hat heute eine Novelle zur sogenannten „MKS-Sofortmaßnahmenverordnung“ kundgemacht. Sie sieht vor, dass ab Montag ein Einfuhrverbot nur mehr für Tiere und tierische Produkte gilt, die direkt aus den von der Maul- und Klauenseuche betroffenen Gebieten in Ungarn und der Slowakei stammen.

Jüngster Fall erst vor 5 Tagen

An der Grenze wäre die genaue Herkunft kaum zu kontrollieren, geben Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner und Landwirtschaftskammer-Präsident Nikolaus Berlakovich Zu bedenken. “Die neue Regelung würde die Kontrollen in einer kritischen Phase im Kampf gegen die Seuche ad absurdum führen“, ist Haider-Wallner überzeugt. Sie verweist darauf, dass der jüngste Fall von Maul- und Klauenseuche in der Slowakei erst vor einer Woche festgestellt wurde. “Die Seuche ist in der Slowakei und Ungarn nicht gestoppt. Vorschnelle Lockerungen sind jetzt das Letzte, was wir brauchen.”

Gemeinsam mit dem burgenländischen Landwirtschaftskammer-Präsidenten plädiert sie für eine Verschiebung der Änderungen mindestens bis zum Ende des Osterreiseverkehrs. Berlakovich: „Für den Schutz der Landwirte im Burgenland und in ganz Österreich sind wirksame Kontrollen an der Grenze unerlässlich. Das ausgerechnet vor der Osterwoche aufzugeben, in der viele Private auch Lebensmittel aus Ungarn und der Slowakei transportieren, wäre aus Sicht der Landwirte ein großer Fehler.“

Keine Tiere und tierischen Produkte einführen

Berlakovich und Haider-Wallner appellieren weiterhin an die Bevölkerung, die Regeln einzuhalten und Fahrten in die betroffenen Gebiete in der Slowakei und Ungarn möglichst zu vermeiden. Tiere, Fleisch und Fleischprodukte, Rohmilch und Rohmilchprodukte sind potenzielle Überträger der hochansteckenden Seuche und sollten keinesfalls über die Grenze transportiert werden. “Bisher waren wir mit strengen Maßnahmen gemeinsam erfolgreich gegen eine Einschleppung der Seuche. Diesen Weg sollten wir weitergehen”, sind sich die beiden Verantwortlichen einig.

Eisenstadt, 13. April 2025

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