Im Burgenland startet der zweite Durchgang des Überwachungsprogramms gegen die Maul- und Klauenseuche. In 158 Tierhaltungen im Nord- und Mittelburgenland werden jeweils mehrere Proben genommen. In den vier grenznahen Gemeinden werden auch weiterhin alle Tiere wöchentlich getestet. In den vergangenen zwei Wochen wurden bereits über 5000 Proben genommen und ausgewertet. Bei keinem der Tests wurde die hochansteckende Tierseuche nachgewiesen. Auch die Kontrolle aller Betriebe im Nord- und Mittelburgenland durch Tierärzt*innen wird fortgesetzt. Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner: „Das Überwachungsprogramm ist eine wichtige Maßnahme zur Früherkennung, um eine Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche in Österreich und damit großen wirtschaftlichen Schaden und enormes Tierleid zu verhindern.“
Nach den Ausbrüchen der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Ungarn und der Slowakei wurde ein großangelegtes Überwachungsprogramm gestartet, um Infektionen an Tieren rasch zu finden. Es wurde vom Gesundheitsministerium gemeinsam mit den Veterinärdirektionen ausgearbeitet.
Für die sogenannte erweiterte Sperrzone („Beobachtungszone“), die sich vom Osten Niederösterreichs über die Bezirke Neusiedl, Eisenstadt-Umgebung, Eisenstadt und Rust, Mattersburg bis Oberpullendorf erstreckt, sind Kontrollen in sämtlichen rund 650 Tierhaltungsbetrieben vorgesehen. Sie werden auf die Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen kontrolliert, die Tiere werden klinisch untersucht.
In ausgewählten Tierhaltungen werden bei jeweils mehreren Tieren in der Nase und im Maul Proben genommen. Sie werden anschließend von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) ausgewertet. Im ersten Durchgang umfasste die Stichprobe 150 Betriebe im Nord- und Mittelburgenland, im zweiten werden nun Proben in 158 Tierhaltungen genommen. Da sie teilweise mehrere Tierarten halten, sind 217 sogenannte Kontrolleinheiten umfasst. Der Umfang der Stichprobe wird von Statistik Austria und der AGES errechnet und erlaubt einen ständigen Überblick über mögliche Infektionen.
Die Kontrollen und Beprobungen werden von derzeit 17 niedergelassenen Tierärzt*innen durchgeführt, die eigens für diese Aufgabe von Amts wegen beauftragt wurden. Sie unterstützen die 20 Amtstierärzt*innen der Veterinärdirektion Burgenland und der Bezirksverwaltungsbehörden bei der Seuchenabwehr.
Weiterhin wöchentliche Proben in der Überwachungszone
In der Überwachungszone, die aufgrund ihrer Nähe zum ungarischen MKS-Ausbruchsort Levél die vier Gemeinden Deutsch Jahrndorf, Nickelsdorf, Halbturn und Mönchhof und sieben Tierhaltungsbetriebe umfasst, werden sämtliche Tiere auch weiterhin wöchentlich beprobt.
In diesen vier Gemeinden gilt derzeit auch ein Jagdverbot, damit Wildtiere nicht unnötig aufgescheucht werden und das Virus bei ihrer Flucht unter Umständen weitertragen. Landeshauptmann-Stellvertreterin Haider-Wallner appelliert auch an die Bevölkerung, bei Spaziergängen in den betroffenen Gemeinden besonders darauf zu achten, Wild nicht zu beunruhigen. Hunde sollen unbedingt an der Leine geführt werden.
Wenn Symptome auftreten
Wenn bei einer Kontrolle oder von Betreiber*innen selbst Symptome festgestellt werden, die auf Maul- und Klauenseuche hindeuten, erfolgt eine Meldung an den zuständigen Amtstierarzt oder die zuständige Amtstierärztin. Im betroffenen Betrieb wird von allen Tieren nochmals eine Blutprobe genommen. Der Betrieb wird sofort mündlich gesperrt, bis das Labor das Ergebnis der Untersuchung vorlegt.
Bei Auftreten der folgenden Symptome bei Klauentieren ist umgehend die Veterinärbehörde (Bezirksverwaltungsbehörde) zu verständigen:
- kleinen Geschwüren an Euter, Klauen oder Maul
- vermehrtes Speicheln oder bluten aus dem Maul oder Nase
- Fieber (40 bis 42 Grad)
- Schmerzen
- Apathie
Für Menschen stellt das Virus keine gesundheitliche Gefahr dar. In Ausbruchsgebieten müssen die Veterinärbehörden in betroffenen Betrieben allerdings sämtliche Klauentiere keulen, wodurch erhebliche wirtschaftliche Verluste und großes Tierleid entstehen.
Appell an Tierhalter*innen: Biosicherheitsmaßnahmen einhalten!
Da infizierte Klauentiere das Virus bereits vor Auftreten der ersten Symptome ausscheiden und eine Ansteckung auch über kontaminierte Gegenstände (z.B. Schuhe, Futter, etc.) möglich ist, ist es wichtig, dass Landwirt*innen, aber auch private Tierhalter*innen von Paarhufern höchste Hygienestandards penibel einhalten:
- saubere Stallkleidung
- Quarantäne
- Reinigung und Desinfektion von Transportmitteln
- kein Zutritt zu Ställen für betriebsfremde Personen
Für aktuelle Informationen zur Maul- und Klauenseuche klicken Sie auf die folgenden Seiten des Landes Burgenland sowie des Gesundheitsministeriums:
https://www.burgenland.at/themen/gesundheit/veterinaerdirektion-und-tierschutz/tierseuchen/maul-und-klauenseuche/
https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/tiere/krankheiten/mks.html
Eisenstadt, 17. April 2025
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