„Frisch und schmackhaft, regional und gesund, das gilt besonders auch für den heimischen Fisch. Um aber den Konsumentinnen auch in Zukunft hochwertige Fischqualitäten zu liefern, braucht es den Einsatz jeder Fischproduzentin, um den Fischsektor im Burgenland und seine Wertschöpfung zu stärken“, betonte Dunst bei einer Pressekonferenz in der LWK heute, Mittwoch. Durch Förderungen, bessere Vernetzung und Ausbildung der ProduzentInnen soll dies gelingen. Dunst will auch die „GenussRegion Neusiedler See Fische“ neu beleben.
Selbstversorgungsgrad erhöhen
65 Mio. Tonnen gezüchtete Fische, Muscheln und Krebse im Wert von 60 Mrd. Euro werden jährlich weltweit produziert. Aquakultur ist heute weltweit der am schnellsten wachsende Bereich der Lebensmittelproduktion. Geändertes Ernährungsbewusstsein hat zu einem bedeutenden Anstieg des Fischkonsums auch in Österreich geführt – jede/r ÖsterreicherIn isst jährlich durchschnittlich 8 kg heimischen Fisch. Im Burgenland gibt es 504 genehmigte Fischteichanlagen, die jährlich rund 3.800 Tonnen Fisch produzieren; das entspricht einem Selbstversorgungsgrad von lediglich 5 %. Dem stehen rund 70.000 Tonnen (Stand 2012) an ausländischer Importware gegenüber. Für Dunst und LWK-Experten Ing. Wolfgang Pleier ein Auftrag, die heimische Produktion anzukurbeln: „Unser Ziel muss sein, den Selbstversorgungsgrad zu erhöhen“.
Bisher nur Einzelkämpfer
Die Fischzucht erfordert viel Wissen über die neuesten Methoden und Techniken, um im Wettbewerb gegen ausländische Konkurrenz zu bestehen. Bislang arbeiteten die heimischen Aquakulturbetriebe als Einzelkämpfer. „Wir brauchen mehr Vernetzung“, fordert Dunst. „Und es soll auch regelmäßige Informationsveranstaltungen für die Fischereibetriebe geben“. In einem derzeit abgehaltenen Grundkurs der LWK zum Thema Warmwasser-Kreislaufanlagen werden Kenntnisse in Veterinärrecht, Fischgesundheit, Hygiene, Wasserchemie, Fischbiologie, Anlagentechnik und Marketing vermittelt. Am 2. September wird es einen „Tag der Burgenländischen Teichwirtschaft 2016“ in der Messe Inform-Oberwart geben.
Beste Voraussetzungen im Burgenland
Das Burgenland biete die Voraussetzungen für die Produktion von erstklassigem Fisch: Reines Wasser, hohe Produktqualität, Naturschutz, kleinstrukturierte Betriebe und neue Technologien. „Diese Qualitätskriterien wollen wir verstärkt in den Vordergrund stellen, die Fischereibetriebe beim Ausbau der Qualitätsproduktion unterstützen und ihre Wettbewerbskraft weiter stärken“, so Dunst. Pleier fordert in diesem Zusammenhang auch eine Intensivierung der Fischproduktion.
Förderung aus Europäischem Meeres- und Fischereifonds (EMFF)
Unterstützung für diese Maßnahmen gibt es aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF); für die Periode 2014 bis 2020 stehen daraus für ganz Österreich Fördermittel von insgesamt 13,9 Mio. Euro zur Verfügung. Ziele sind die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit und der Produktion, bessere Produktionsbedingungen, die Sicherung und der Ausbau des Beschäftigungsniveaus, bessere Haltungs- und Hygienebedingungen, höhere Produktdiversität, die Verringerung der Umweltbelastung sowie vermehrte Information der VerbraucherInnen über die Vorteile biologischer und regionaler Erzeugung.
Vier Projekte in Umsetzung
Die Agrarlandesrätin nennt vier Projekte, die derzeit bearbeitet und gefördert werden: Investitionen in die Verarbeitung und Vermarktung, ein Projekt „Bewusstsein für gesundes Essen“, Neuaufbau von Fischzuchtanlagen im Hinblick auf die Produktion und Vermarktung für die gehobene Gastronomie und die Sanierung von Fischteichen.
„GenussRegion Neusiedlersee Fische“ neu beleben
Neu beleben will Dunst die „GenussRegion Neusiedlersee Fische“. „Zum einen, weil diese Produkte auch in der Gastronomie hochbegehrt sind, aber auch, weil das Fischen am Neusiedler See ein Kulturgut mit langer Tradition ist, das unbedingt bewahrt werden muss“.
Pressefotos zum Download: Aquakultur im Burgenland_1, _2
Bildtext: Wollen Aquakultur im Burgenland besser vernetzen und ausbauen: LR Verena Dunst und LWK-Experte Ing. Wolfgang Pleier
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
Hans-Christian Siess, 4. Mai 2016
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