Fazit: Die Bevölkerung blickt (vorsichtig) optimistisch in die Zukunft und ist mit der Lebensqualität sehr zufrieden; die Arbeit der Landesregierung wird positiv beurteilt, jene der Bundesregierung und die EU werden dagegen sehr kritisch gesehen. Mängel orten die Mittel- und Südburgenländer beim Arbeits- und Lehrplatzangebot, beim öffentlichen Verkehr und bei Unternehmensansiedlungen. Die Umfrage wurde vom Meinungsforscher Dr. Peter Hajek in den ersten beiden Juniwochen 2016 durchgeführt. Befragt wurden 1.500 Wahlberechtigte in den Bezirken Oberpullendorf, Oberwart, Güssing und Jennersdorf
Niessl sieht in der Bürgerbefragung eine Stärkung der direkten Demokratie, eines der Vorhaben in der neuen Legislaturperiode. „Wir haben nun sehr detailliertes und profundes Datenmaterial. Das ist ein wichtiger Leitfaden und ein sehr gutes Fundament, auf dem wir unsere künftigen politischen Entscheidungen treffen werden. Die Meinungen der Menschen sind unser politischer Auftrag“. Tschürtz zeigte sich „positiv beeindruckt von der Bürgerbefragung, die sehr erfreulich für unsere Arbeit ist. Die Politik der Kraft und der Geradlinigkeit kommt in der Bevölkerung an“. Die Stimmung im Burgenland sei gut, die Ergebnisse zeigten einen „sehr positiven Befund“, erklärte Meinungsforscher Hajek.
Im Burgenland lässt sich’s sehr gut leben
Drei Viertel der Befragten (73 %) benoten die Lebensqualität im Burgenland mit „sehr gut“ bis „gut“. Eine satte Mehrheit von 58 % ist der Meinung, dass im Land etwas weitergeht; 36 % sehen keine Entwicklung, wobei Berufstätige, höher Qualifizierte, Haushalte mit Kindern und die Bewohner in den Bezirken Güssing und Jennersdorf zu den kritischeren zählen. Sehr optimistisch in die Zukunft blicken 11 % der Befragten, rund die Hälfte (48 %) optimistisch. 30 % haben „eher“, 9 % „sehr pessimistische“ Erwartungen an die Zukunft.
Arbeit der Landesregierung gut bewertet
Zwei Drittel (67 %) sind mit der Arbeit der Landesregierung zufrieden. Massive Kritik gibt es indes an der Arbeit der Bundesregierung und an der EU, mit der jeweils rund drei Viertel unzufrieden sind. Dagegen zeigt sich ein sehr positives Bild bei der Einschätzung der Performance der burgenländischen Politiker, die allesamt überwiegend sehr gut bis gut bewertet werden.
Hohe Zufriedenheit mit wohnortnahen Angeboten
In der Bewertung der Lebensbereiche im Wohnbezirk schneiden die Themen hausärztliche Versorgung (85 % sind sehr bis eher zufrieden), Kindergärten (84 % sehr bis eher zufrieden), Natur- und Landschaftsschutz, Schulen (78 % sehr bis eher zufrieden), das Angebot im Pflegebereich für ältere Menschen, persönliche Sicherheit (sie weist mit 76 % einen hohen Zufriedenheitswert auf), der Ausbau des Straßennetzes, die Spitäler, Polizeipräsenz in Gemeinden (65 % befinden sie für gut), leistbares Wohnen oder Weiterbildungsmöglichkeiten sehr gut bis gut ab. Jeweils stolze 94 % der Befragten sind mit der Wohnortnähe der Volksschulen und der Kindergärten zufrieden bis sehr zufrieden. „Hier zeigt sich ganz klar, dass wohnortnahe Angebote wesentlich zur Lebensqualität und Zufriedenheit der Menschen beitragen“, sieht Niessl einen Grund für die guten Ergebnisse.
Arbeitsplatz- und Lehrstellenangebote kritisch bewertet
Kritisch bewertet werden der öffentliche Verkehr (57 % sind mit dem Angebot unzufrieden), das Lohn- und Einkommensniveau (64 % unzufrieden), das Arbeitsplatzangebot (76 % unzufrieden) und das Lehrstellenangebot, mit dem nur 20 zufrieden und 59 % unzufrieden sind, oder Unternehmensansiedlungen.
Politische Lösungsansätze gut geheißen
Auf hohe bis sehr hohe Zustimmungswerte stoßen politische Vorhaben und Konzepte in den jeweiligen Bezirken: Der Assistenzeinsatz des Bundesheeres (88 % sehen diesen positiv), die weitere Stärkung des G1 Pendlerbusses (65 % Zustimmung), der Internet-Breitbandausbau oder mehr Polizeipräsenz in den Gemeinden (60 % stimmen zu) werden ebenso befürwortet wie der Bau der S7 und der Verlängerung der B61a oder die Schaffung eines Bahnanschlusses für das Südburgenland. Mit 64 % gutgeheißen wird auch der Neubau des Krankenhauses Oberwart oder die Installierung eines Managers für das Südburgenland, den 63 % befürworten. Dass die Landesregierung alles für den Erhalt der Arbeitsplätze an den Thermenstandorten Stegersbach, Bad Tatzmannsdorf und Lutzmannsburg tun solle, dafür sprechen sich jeweils rund 90 % der Befragten in den einzelnen Bezirken aus.
„Klarer Auftrag für die Landesregierung“
„Diese Zahlen sind ein klarer Auftrag für die Landesregierung, hier noch mehr zu tun. Wir müssen mehr Lehrplätze, gemeinsam mit den Unternehmern, in der Region schaffen. Das Land wird weiter überbetriebliche Lehrwerkstätten unterstützen und mit regionalen Maßnahmen wie dem Handwerkerbonus auch in Zukunft die KMUs in der Region stärken“, betonte Niessl abschließend.
Pressefoto zum Download: Bürgerbefragung Mittel- u. Südburgenland
Bildtext: Landeshauptmann Hans Niessl und Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz präsentierten mit Meinungsforscher Dr. Peter Hajek die Ergebnisse der ersten großangelegten Bürgerbefragung im Mittel- und Südburgenland
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
Hans-Christian Siess, 22. Juni 2016
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