Weiters wurde die Notwendigkeit gesehen, durch ein EU-gestütztes Projekt die Vogelforschungseinrichtung an der Biologischen Station zu sanieren. Landeshauptmann Hans Niessl, Landesrat Andreas Liegenfeld und Mag. Dr. Thomas Zechmeister leiteten am 03. September 2014 an der Spitze zahlreicher Fest- und Ehrengäste mit einem Spatenstich den Neubau der Biologischen Station Neusiedler See und die Neuerrichtung der Vogelforschungsstationen ein.
„Das Land Burgenland hat sich in vielen Bereichen zu einer Modellregion entwickelt. Gerade beim Natur- und Umweltschutz nehmen wir eine Vorreiterrolle ein. Mit der Energiewende bei der Stromversorgung leistet das Burgenland auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Eine vorbildliche Einrichtung für das Ökoland Burgenland ist die Biologische Station Neusiedler See. Es spricht für die Kompetenz und das große Engagement der dort tätigen Experten, dass sich die Biologische Station auch als eine internationale Forschungsplattform etablieren konnte. Deshalb ist es mir ein besonderes Anliegen, die Rahmenbedingungen für die Durchführung dieser Aktivitäten zu optimieren und zukunftsorientiert auszurichten“, betonte Landeshauptmann Hans Niessl.
Aufgrund der desolaten Bestandssituation und der Notwendigkeit der Ertüchtigung der Vogelforschungseinrichtung wurde seitens der Burgenländischen Landesregierung 2013 beschlossen, die BELIG - Beteiligungs- u Liegenschafts GmbH als Hauseigentümerin mit der Planung und Umsetzung einer Generalsanierung bzw. Neubau zu beauftragen. In einem Ideenwettbewerb ging das Architekturbüro Lang, Neusiedl am See, als Planungssieger hervor. Die „neue“ Biologische Station wird auf der Bodenplatte des ehemaligen Südtrakts der Biologischen Station aufsetzten und vom ehemaligen Parkplatz rund 7 m zusätzlich beanspruchen. Somit ist das zweigeschossige Bauwerk mit gleicher Nutzfläche von 1600 m2 wesentlich kompakter als die „alte“ biologische Station. Dies ermöglicht neben kürzeren Wegen im Gebäude eine bessere Bereichstrennung in Labortätigkeit, angewandte Forschung und Naturschutz. Die innovative Bauweise führt auch zu einer geringeren Oberfläche des Objekts und dadurch zu einer vorbildlichen Energiekennzahl. Die Heizung und Warmwasseraufbereitung wird über Geothermie erfolgen. Durch eine Holzfassade kommt es zu einer Imitation des Schilfgürtels, wodurch sich das Objekt harmonisch in die Landschaft einfügen wird.
Das Baubudget beträgt inklusive der geförderten Vogelforschungseinrichtungen 4,2 Millionen Euro brutto, wobei nach dem Motto „Burgenländisch bauen“ 90 Prozent der Auftragsarbeiten von burgenländischen Firmen bewältigt werden. Der Betrag beinhaltet auch den Einbau eines neuen mikrobiologischen und chemischen Labors mit Lüftungssystem und einem seewärts gerichteten Vortragssaal für rund 50 Personen. Die Fertigstellung soll im Herbst 2015 erfolgen. Nach dem Übersiedeln der Bediensteten vom Haupthaus der „alten“ Biologischen Station in den Neubau wird auch dieses Objekt abgerissen und die Fläche standortgemäß begrünt.
Dazu Landesrat Andreas Liegenfeld: „Die Biologische Station leistet für das Management von Schutzgebieten und Schutzgütern des Burgenlandes besonders wertvolle naturschutzfachliche Erhebungs- und Beratungsleistung. Das Institut, mit über 50 Jahren Erfahrung, erfüllt dabei vielfältige und essentielle Aufgaben im Bereich Naturschutz und Landnutzung. Die Biologische Station in Illmitz hat einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, das Burgenland als Umwelt- und Naturschutzmusterland in Österreich zu etablieren. Als Umwelt- und Naturschutzlandesrat freut es mich, mit dem Neubau der Vogelforschungsstation einem weiteren wichtigen Bereich Rechnung tragen zu können.“
Dieses Projekt „Vogelwarte – Madárvárta Neusiedler See – Hanság“ hat zum Ziel, gemeinsam mit den Partnern Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel und dem angrenzenden ungarischen Nationalpark Fertö-Hanság , die „Birdwatching“-Infrastruktur sowohl für den „Naturtourismus“ als auch für die angewandte Forschung zu ertüchtigen. So werden im Projekt Beobachtungseinrichtungen neu errichtet bzw. saniert und die Vogelforschungseinrichtungen an der Biologischen Station in Illmitz und an der Esterhaza-Madárvárta im ungarischen Hanság nahe Kapuvár neu errichtet bzw. saniert. Die Forschungsausstattung wird ebenfalls erneuert. Ein Internet-gestütztes Ausbildungsprogramm für vogelkundlich interessierte Multiplikatoren und Birdwatcher runden das Projekt ab.
Die Biologische Station spielt eine übergeordnete Rolle bei der Wasser-Analyse heimischer Trinkwasserspender, Frei- und Hallenbäder, Kleinbadeteiche und Fischteiche. Dieser Prüf- und Inspektionsdienst wird durch das akkreditierte Labor der Station durchgeführt. Weiters überprüft die Station regelmäßig den Neusiedler See und die Salzlacken des Seewinkels punkto Chemie und Mikrobiologie. Angewandte zoologische und botanische Forschung, Kooperationen zu Universitäten im In- und Ausland, die Beratung des Nationalparks bei Monitoringaufgaben sowie naturschutzfachliche Tätigkeiten für die Abteilung 5-III runden das Betätigungsfeld der Station ab. Derzeit sind 19 Personen an der Biologischen Station beschäftigt. Die Leitung obliegt Mag. Dr. Thomas Zechmeister.
Pressefotos zum Downloaden:Biologische Station Spatenstich, Biologische Station Spatenstich 1
Bildtext: Landeshauptmann Hans Niessl, Landesrat Andreas Liegenfeld, Mag. Dr. Thomas Zechmeister leiteten an der Spitze zahlreicher Fest- und Ehrengäste mit einem Spatenstich den Neubau der Biologischen Station Neusiedler See und die Neuerrichtung der Vogelforschungsstationen ein
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Fercsak Hermann, 03. September 2014
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