Sängerknaben und Wunderknaben

Kulturlandesrat Helmut Bieler, Bürgermeister LAbg. Thomas Steiner ind Intendant Walter Reicher im Schloss Schönbrunn in Wien anlässlich der Programmpräsentation der 26. Internationalen Haydntage

26. Internationale Haydntage 2014 ganz im Zeichen der Facetten einer Freundschaft

„Durch die umfassende Haydn-Pflege im Burgenland wird die Musik des ‚Genius loci‘ an Originalschauplätzen erlebbar gemacht. Die Haydn Festspiele Eisenstadt bringen anlässlich der Internationalen Haydntage bereits zum 26. Mal ein weltweites Publikum ins Burgenland und positionieren unser Bundesland mit seiner Landeshauptstadt Eisenstadt als internationales Zentrum für die Musik von Joseph Haydn. Die Internationalen Haydntage sind der Garant für qualitativ höchstwertige Haydnpflege am Haydn-Originalschauplatz Schloss Esterházy. Das diesjährige Thema ‚Haydn & Mozart‘ wird mit seinem vielfältigen Programm auch 2014 unsere Besucher begeistern. Ich sehe den Internationalen Haydntagen mit Freude entgegen, weil ich von der Professionalität der lange erprobten Organisatoren überzeugt bin“, betonte Kulturlandesrat Helmut Bieler im Schloss Schönbrunn in Wien anlässlich der Programmpräsentation der 26. Internationalen Haydntage, die von 4. bis 14. September 2014 ganz im Zeichen der Freundschaft zwischen Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart stehen. Dirigenten, Solisten und Orchester, wie Adam Fischer, die Academy of Ancient Music, das Maisky Trio oder Koloratursopranistin Simone Kermes gehören zu den musikalischen Gästen.

Freundschaft und Genialität schließen sich bei Joseph Haydn und Wolfgang A. Mozart nicht aus. „Al mio caro Amico Haydn!“ mit diesen Worten widmete Mozart seinem Freund Haydn seine Streichquartette Op. 10. Haydn ist nicht nur Widmungsträger, sondern zählte auch zum erlauchten Kreis jener Musiker, die sie im Rahmen einer Quartettgesellschaft uraufführten. Haydn und Mozart waren in wahrer Freundschaft miteinander verbunden. Einer Freundschaft, die von gegenseitiger Bewunderung und Respekt für Person und Werk geprägt war, denn immer wieder trafen die beiden in Wien aufeinander, ob bei Proben- und Konzertbesuchen, zum gemeinsamen Musizieren oder in den Salons der Musikmetropole. Es ist die Mischung aus Anklängen des einen Komponisten im Werk des anderen und das Nebeneinanderstellen der singulären Meisterschaft Haydns und Mozarts, die aus dem Programm der 26. Internationalen Haydntage sprechen. Als variantenreich sind die künstlerischen Stile zu beschreiben, die Liebhaber der Wiener Klassik am Haydn-Originalschauplatz Schloss Esterházy erleben können.

Dazu LAbg. Mag. Thomas Steiner, Bürgermeister der Freistadt Eisenstadt: „Die Haydn Festspiele Eisenstadt tragen einen erheblichen Teil zum sehr guten internationalen Ruf der Landeshauptstadt als ‚Haydnstadt‘ bei und machen unsere schöne Stadt letztendlich ein Stück weit bekannter. Die umfangreichen Tätigkeiten der Haydn Festspiele Eisenstadt und die nahezu 100-prozentige Auslastung der Konzerte auf höchstem musikalischen Niveau an den Originalschauplätzen Joseph Haydns beweisen, welch hohe und wichtige Bedeutung die Haydnpflege für Eisenstadt hat. Viele internationale Gäste und Haydn-Kenner aus ganz Österreich finden sich in der burgenländischen Landeshauptstadt ein, um in der einzigartigen Atmosphäre große Künstlerinnen und Künstler von internationalem Ruf sowie Orchester und Ensembles von Weltrang zu erleben.“

Musik für alle Sinne bietet die Eröffnung der Internationalen Haydntage. Joseph Haydns unvergleichliches Oratorium „Die Jahreszeiten“ feiert als klassisches Ballett seine Premiere. Die Choreographie ergänzt die originale Besetzung für Sopran, Bariton, Tenor, Chor und Orchester. Ob historisch informiert oder dem modernen Orchesterklang verschrieben, im Haydnsaal finden beide Stile ideale akustische Voraussetzungen. Das weiß die Academy of Ancient Music, welche unlängst in London mit dem australischen Stargeiger Richard Tognetti für Aufsehen sorgte und nun mit ihm nach Eisenstadt kommt. Wie auch Reinhard Goebel, der mit dem Wiener Kammerorchester und der Violinvirtuosin Mirijam Contzen konzertieren wird. Für authentisches Musizieren auf höchstem Niveau steht ebenfalls La Stagione Frankfurt. Einen festen Platz im Festivalprogramm haben Maestro Adam Fischer und seine Österr.-Ung. Haydn Philharmonie inne.

Um dem Stellenwert der Kammermusik in den Oeuvres Joseph Haydns und Wolfgang A. Mozarts gerecht zu werden, widmet sich ein eigener Zyklus während der Internationalen Haydntage dieser Gattung. Die unterschiedlichsten Besetzungen sind in den Konzertmatineen im Empiresaal des Schlosses Esterházy zu erleben. Symphonik in kleiner Besetzung mit der Möglichkeit zum genauen Hinhören bietet das spanische Ensemble La Tempestad. Pianist Sebastian Knauer moderiert in zwei Konzerten ein reines Haydn-Programm mit unterschiedlichen Kammermusikformationen aus dem Kammerorchester Basel. Die Compagnia di Punto widmet sich in ihrer Matinee „Zwischen Kerker und Krone“ Musikerschicksalen an europäischen Höfen. Ein Höhepunkt dieser Reihe ist sicherlich das Konzert des Mischa Maisky Trios, bei dem der Cellist mit
seinen Kindern Lily und Sascha Klaviertrios von Haydn, Mozart und Brahms spielt.

Ein Trio und jedes Mitglied ein Philharmoniker: The Clarinotts werden gemeinsam mit dem Orchester Purpur mit Mozarts Klarinettenkonzert und Verdis Rigoletto Fantasien ihrem Ruf und Instrument gerecht. Zum ersten Mal bei den Haydntagen auf dem Konzertpodium und das gleich gemeinsam sind der Ausnahmepianist Sebastian Knauer und Sopranistin Mojca Erdmann begleitet vom Kammerorchester Basel. Von Haydn und Mozart zum Belcanto Rossinis führt das Konzertprogramm der gefeierten Koloratursopranistin Simone Kermes.

Für die Programmpräsentation wurde bewusst ein Originalschauplatz gewählt, der eine zentrale Rolle im Lebensweg beider Komponisten spielt. Zum einen als Residenz einer der wichtigsten Musikmäzene ihrer Zeit, den Habsburgern, aber auch als Schauplatz wichtiger Begegnungen: Hier wurde das Wunderkind Wolfgang A. Mozart Kaiserin Maria Theresia vorgestellt und durfte für sie spielen. Eine informellere Begegnung fand Jahre zuvor zwischen Joseph Haydn und Kaiserin Maria Theresia statt, als sie den spielenden Sängerknaben Joseph Haydn auf dem Baugerüst ihres Sommerschlosses erblickte und für seinen tollkühnen Kletterausflug wenig Verständnis zeigte. Darüber hinaus sind die Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebs GmbH. und die Haydn Festspiele
Eisenstadt seit Jahren verlässliche Partner, die sich in ihrer Arbeit gegenseitig unterstützen, indem sie gemeinsame Veranstaltungen anbieten und Synergien im Kulturbereich nutzen. Details und Infos zu den diesjährigen Internationalen Haydntagen gibt es im Internet unter: haydnfestival.at.

 

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