Zu den Schwerpunkten zählen Kontrollgänge bei öffentlichen Gebäuden und Servicedienste für hilfsbedürftige Personen, gegen Bezahlung wird Objektaufsicht im Urlaub bei Privathaushalten angeboten. Wichtige Aspekte seien die soziale Komponente und die Präventivwirkung der Präsenz der Sicherheitspartner.
Der Einsatz von Sicherheitspartnern ist eines von fünf Modulen des burgenländischen "Gemeindesicherheitskonzeptes". 19 Sicherheitspartner sind bei dem auf ein Jahr anberaumten Pilotprojekt, das Mitte Oktober in neun Pilotgemeinden im Burgenland angelaufen ist, beschäftigt. Der Einsatz läuft über 24 Stunden in drei Schichten, weibliche Sicherheitspartner haben nur Tagdienste. Aktuell ist jeweils ein Partner für drei Gemeinden im Einsatz. Es seien 121 Stichstellen eingerichtet worden, diese werden mehrmals täglich kontrolliert und auf verdächtige Wahrnehmungen überprüft. „Der Einsatz erfolgt in enger Abstimmung mit der Polizei und den Gemeinden. Nachschau wird nur dort gehalten, wo dies auch Sinn macht und wo tatsächlich Bedarf ist“, betont Tschürtz.
Zu den mehrmals täglich kontrollierten Objekten zählen Gemeindeämter und Bauhöfe, Feuerwehrhäuser, Schulen und Kindergärten, aber auch Vereinsgebäude, Schwimmbäder und Spielplätze. Insgesamt seien bis jetzt 149 Beschädigungen bzw. Mängel und 161 offene Türen und Fenster bei öffentlichen Gebäuden gemeldet worden, und es habe 8 Meldungen an die Polizei gegeben. Projektleiter DI(FH) Christian Spuller legt Wert auf die Feststellung, dass nur sicherheitsrelevante Beobachtungen an die Polizei gemeldet werden.
Ausgefallene Straßenbeleuchtung, eine ungenügend abgesicherte Baustelle, verwachsene Verkehrszeichen, illegale Müllablagerungen oder verdächtige Fahrzeuge oder Personen seien Auffälligkeiten, die von Sicherheitspartnern festgestellt worden seien. In Kittsee habe man auf Wunsch der Gemeinde die Schulwegsicherung übernommen. Die Maßnahmen seien für die Gemeinden „maßgeschneidert“.
Darüber hinaus biete man soziale Dienstleistungen an, etwa tägliches Einkaufen bei Nahversorgern, Apothekendienst einmal pro Woche, Servicebesuche bei hilfsbedürftigen Personen zweimal in der Woche. „Wir wollen diese Hilfeleistungen forcieren und werden diese Dienste ab sofort unentgeltlich anbieten“, kündigt Tschürtz an. „Wichtig bei dem Projekt ist uns die soziale Komponente, es geht auch um die Kommunikation mit der Bevölkerung, vor allem mit älteren Menschen, die aus einem kurzen Gespräch ein Gefühl der Sicherheit beziehen“.
Die auf Wunsch durchgeführte Nachschau bei urlaubsbedingt leeren Häusern soll für die Pilotphase ab sofort zum halben Preis angeboten werden. Die Urlaubsaufsicht – Kontrolle einmal pro Tag und einmal pro Nacht – kostet damit statt 42 Euro nur mehr 21 Euro pro Woche, die Kontrolle einmal pro Tag ab sofort 12 Euro statt 24 Euro pro Woche.
Zwecks Dokumentation sind die Sicherheitspartner mit Tablet und eigener Software ausgestattet, die die Bewegungsprofile der Sicherheitspartner aufzeichnen. Sämtliche Aktivitäten und Vorkommnisse können so im Rahmen des Forschungsprojektes exakt ausgewertet werden. „Nach dem Ende der einjährigen Pilotphase wird evaluiert und entschieden, wie es mit dem Projekt weitergeht“, so Tschürtz.
Pressefotos zum Download: Gemeindesicherheitspartner Zwischenbilanz_1,_2
Bildtext Bilder 1, 2: Zogen zwei Monate nach dem Start erste Zwischenbilanz aus dem Projekt „Gemeindesicherheitspartner“: Sicherheitsreferent LH-Stellvertreter Johann Tschürtz und DI(FH) Christian Spuller, Projektleiter Gemeindesicherheit
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Hans-Christian Siess, 2. Dezember 2016
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