Mit seinem neuen wohnortnahen Pflegekonzept und der Einrichtung von 71 Pflegestützpunkten nimmt das Burgenland europaweit eine Vorreiterrolle ein. Schon im November 2022 startete der erste Pilotversuch in Schattendorf. Heute, Dienstag, 19.3.2024, erfolgte der offizielle Baustart für den Pflegestützpunkt in Grafenschachen. Errichtet wird dieser über die So Wohnt Burgenland GmbH (SOWO), eine Tochtergesellschaft der Landesimmobilien Burgenland GmbH (LIB). Der Stützpunkt soll neben vier Betreuten Wohneinheiten auch ein umfassendes Angebot inklusive Tagesbetreuung und Hauskrankenpflege, sowie Pflege- und Sozialberatung umfassen. Soziallandesrat Leonhard Schneemann nahm gemeinsam mit Bürgermeister Marc Hoppel und den beteiligten Gewerken den Spatenstich vor.
„Mit dem Zukunftsplan Pflege sichern wir Pflege und Betreuung im Burgenland langfristig ab, erhalten das System finanzierbar und bieten allen Menschen leistbare und qualitätsvolle Angebote für ein Altern in Würde, unabhängig vom Einkommen. Das Burgenland hat den Anspruch österreichweiter Vorreiter für die Pflege von morgen zu sein“, erklärte Landesrat Leonhard Schneemann beim Spatenstich. „Heute starten wir mit dem vierten über die LIB gebauten Stützpunkt im Land, es ist nach Unterkohlstätten der zweite im Bezirk Oberwart. Versorgungssicherheit steht für uns im Mittelpunkt, sodass wir die Betreuung vor der Haustüre garantieren können – gemeindenah und integriert, service- und bedarfsorientiert. Jeder, der Pflege oder Betreuung benötigt, soll diese auch bekommen können und das mit möglichst wenig Aufwand.“
Hauptstützpunkt in der Region
Künftig wird pro Region ein Träger die gesamte nicht-stationäre Pflegeversorgung übernehmen. Das umfasst alle Angebote der Pflegestützpunkte von Hauskrankenpflege über betreutes Wohnen und Seniorentagesbetreuung bis hin zur Pflege- und Sozialberatung. In Grafenschachen wird der Hauptstützpunkt der Region errichtet. Die gesamte Region umfasst die Gemeinden Wiesfleck, Pinkafeld, Riedlingsdorf, Grafenschachen, Neustift und Loipersdorf-Kitzladen. In Pinkafeld und Riedlingsdorf werden ebenso Stützpunkte errichtet. In der gesamten Region sind rund 2.400 Einwohner*innen über 65 Jahre alt und werden - falls sie aktuell noch keine Betreuung oder Pflege benötigen - diese früher oder später in Anspruch nehmen müssen. Rund 170 Personen werden aktuell bereits mit der mobilen Hauskrankenpflege in der Region von vier Trägern versorgt. Der Hauptstützpunkt in Grafenschachen wird schon in rund einem Jahr starten.
Angebote am Pflegestützpunkt Grafenschachen
Der Pflegestützpunkt in Grafenschachen wird vier Betreute Wohneinheiten für die Bevölkerung und eine Dienstwohnung für Betreuer*innen beinhalten. In der Tagesbetreuung können von morgens bis abends bis zu zwölf Personen gleichzeitig betreut werden. Neben einem inkludierten Mittagessen soll hier ein reger Aktivitätenplan angeboten werden, und es wird auch Ruheräumlichkeiten geben. Außerdem wird das Gebäude als Stützpunkt der mobilen Hauskrankenpflege fungieren und die Pflege- und Sozialberatung für die Region beherbergen. Die einzelnen Trakte werden über einen eigenen Dorfplatz zusammengeführt. „Der Pflegestützpunkt soll ein offener Ort sein und durch seine zentrale Lage den Kontakt zum Gemeindeleben erhalten. Auch jene Personen, die im Betreuten Wohnen leben, sollen weiter in die Dorfgemeinschaft integriert sein“, so Schneemann. „Das bedeutet mehr Service und gesicherte Betreuung für die pflegebedürftigen Burgenländerinnen und Burgenländer.“
Fotos zum Download:
Pflegestützpunkt Grafenschachen_01
Pflegestützpunkt Grafenschachen_02
Bildtext Pflegestützpunkt Grafenschachen_01: Soziallandesrat Leonhard Schneemann beim Spatenstich mit Vertretern der Gemeinde und der SOWO Burgenland.
Bildtext Pflegestützpunkt Grafenschachen_02: Vizebürgermeister Johannes Pfeffer, DI Melanie Piskernik (SOWO Burgenland), Bürgermeister Marc Hoppel und Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann.
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
Dorothea Müllner-Frühwirth, 19. März 2024
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