Ausprobieren, um zu optimieren – unter diesem Motto steht das geplante Energetikum am Campus Pinkafeld der FH Burgenland. Von Mai bis Dezember 2014 wird gebaut, der Spatenstich erfolgte im Beisein von Landesrat Helmut Bieler, den beiden Geschäftsführern der FH Burgenland, Josef Wiesler und Georg Pehm, sowie Rektor Gernot Hanreich, zahlreichen Mitarbeitern und dem Architekten Martin Schwartz. Das neue Gebäude wird Platz für Simulations- und Versuchsräume sowie das neu geplante Zentrum für Managementsimulation bieten. „Das Land tätigt mit diesem Neubau eine große und bedeutende Investition in die Zukunft der Forschungsaktivitäten“, betont Landesrat Bieler. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 2,24 Mio Euro. Das Projekt wird von der EU gefördert.
Bieler: neue Forschungsstrategie für das Burgenland
„Aufgrund seiner jahrzehntelangen Benachteiligung als vornehmlich agrarisch strukturierte Region am Eisernen Vorhang weist das Burgenland heute eine Forschungsquote von ledig-lich 0,7 Prozent der Wertschöpfung auf“, so Landesrat Helmut Bieler. „Nach internationalen Empfehlungen sollten es mindestens drei Prozent sein – also mehr als vier Mal so viel“. Diese Lücke könne man nur sehr langfristig verkleinern, jeder Schritt in die richtige Richtung sei aber essentiell, so Bieler. „Forschung, Innovation und Entwicklung sind sowohl zentrale Wachstumsquellen der burgenländischen Wirtschaft als auch Motoren für neue, hochqualitative Arbeitsplätze.“
Den Startschuss dazu habe die Landesregierung bereits gegeben. Die FH Burgenland wurde vor einigen Monaten beauftragt, eine „Forschungsstrategie Burgenland“ zu erarbei-ten, die eine deutliche Steigerung der Forschungsaktivitäten mit sich bringen soll. Auch das geplante Energetikum werde hier einen wichtigen Beitrag leisten – „wir werden daraus viel lernen können. Vor allem was den Einsatz Erneuerbarer Energien betrifft und Aussagen darüber erhalten, was die Lebensqualität fördert“, ist Bieler überzeugt.
Für den Landesrat stärkt dieser Ausbau den Forschungsstandort Pinkafeld. „Der ausgezeichnete Ruf, den sich die Fachhochschule am Campus Pinakfeld in der Gebäudetechnik erworben hat, wird damit gestärkt. Außerdem bieten wir Unternehmungen zusätzliche Möglichkeiten, gemeinsam mit der FH in diesem Bereich innovative Projekte umzusetzen.“ Nicht zuletzt sieht Bieler einen weiteren Impuls, um die Ausbildungs- und Arbeitsplatzmöglichkeiten im Südburgenland weiter auszubauen.
Wiesler: Energetikum als wichtiger Meilenstein - FH baut ihre Stärken weiter aus
In den letzten neun Jahren wurden durch und im Umfeld der FH Burgenland mehr als 170 Projekte mit einem Volumen von über sieben Millionen Euro abgewickelt. Aktuell werden zusätzlich 35 Projekte mit einem Volumen von rund fünf Millionen Euro durchgeführt. „Es hängt also viel an der FH, schließlich will man die Forschungsquote bis 2020 mindestens verdoppeln“, so Josef Wiesler – Geschäftsführer der FH Burgenland. Auf hochmoderne Laboreinrichtungen zurückgreifen zu können, sei da natürlich das A und O. „Die Fachhochschule Burgenland verfügt sowohl am Standort Pinkafeld als auch am Standort Eisenstadt über gut ausgestattete Laboreinrichtungen. Dadurch ist es uns möglich, unseren Auftrag, die Lehre durch angewandte Forschungsprojekte zu unterstützen, in hohem Ausmaß umzusetzen“, ist Wiesler überzeugt. „Mit dem Bau des Energetikums wird diese gute Forschungsarbeit vor allem im Bereich Gebäude- und Energietechnik nicht nur abgesichert, sondern weiter ausgebaut und ermöglicht uns Forschung am Puls der Zeit.“
Keding: Forschung Burgenland als Dreh- und Angelpunkt für innovative Projekte
Die Forschung Burgenland GmbH, eine 100%ige Tochtergesellschaft der Fachhochschule Burgenland, sei ein attraktiver Forschungspartner für Unternehmen, so Marcus Keding – Geschäftsführer der Forschung Burgenland. „Besonders die angewandte Forschung braucht Raum und eine Bündelung der besten Kräfte. Für Experten aus den Bereichen Gesundheit und Energie- und Umweltmanagement schaffen wir mit dem Energetikum eine wichtige Plattform für die Abwicklung ihrer innovativen Projekte.“
Das Spektrum der Forschungsaktivitäten reicht dabei von großen internationalen Projekten bis hin zu punktgenauen Auftragsforschungen. „Die Qualität der Arbeit unserer Kolleginnen und Kollegen überzeugt – wie man am Erfolg bei der e!MISSION Ausschreibung der FFG (Forschungs Förderungsgesellschaft) erkennen kann.“ Als eines der vier Gewinnerprojekte der Burgenländer sei das Projekt Low-ex Microgrid zu nennen, in dem es um Exergieoptimierung von Mikronetzen durch Integration von Niedertemperatur-Speichertechnologien geht.
Schwartz: Neues Gebäude auch bautechnisch „State of the Art“
„Das Energetikum-Pinkafeld ist hinsichtlich Energie-, Gebäude- und Bautechnik ‚State of the Art’. Ein Gebäude der Forschung und Lehre, am neuesten Stand der Technik, effizient in seiner Gestaltung und optisch umgesetzt durch eine funktionale und ansprechend moderne Architektursprache“, so beschreibt der burgenländische Architekt Martin Schwartz sein her-ausforderndes Projekt. „Der Neubau des Energetikums in Pinkafeld spricht – gemäß seiner Bestimmung als Forschungs- und Ausbildungsstätte – die Sprache moderner Effizienz und rationaler Ästethik.“
Ausgeführt wird das Energetikum Pinkafeld in Massivbauweise. Die Fassadengstaltung ist geprägt von vertikalen Glaselementen auf der Süd- und Westseite. Am Dach ist die Aufstellung von Photovoltaik und Sonnenkollektoren vorgesehen.
Heschl: Optimale F&E-Infrastruktur für Einzeltechnologien & Smart Grid Lösungen
Um regenerative Energiesysteme weiter ausbauen zu können „brauchen wir eine intelligen-te Vernetzung zwischen Erzeuger, Verbraucher und innovativen Speichertechnologien“, erklärt Christian Heschl – Studiengangsleiter für Gebäudetechnik und Gebäudemanagement. „In diesem Zusammenhang nimmt zukünftig das Gebäude als Energieversorger und -speicher einen besonderen Stellenwert ein. Genau hier setzt das Energetikum an.“ Das Gebäude ermöglicht unter Berücksichtigung des realen Nutzerverhaltens sowohl Einzeltechnologien wie z.B. Solar- und Photovoltaiksysteme, Wärmepumpensysteme, Speichertechnologien usw. als auch systemübergreifende regelungstechnische Strategien weiterzuentwickeln.
„Der Forschungsansatz, den wir hier verfolgen, hat bereits regen Zuspruch seitens der Wirtschaft und Industrie erhalten – es konnten jetzt schon mehrere geförderte Forschungs- und Innovationsprojekte mit dem Energetikum akquiriert werden“, freut sich Heschl. Tatsache ist, dass das Energetikum am Campus Pinkafeld der FH Burgenland dem Raumbedarf am Standort entgegenkommt und für zukünftige Forschungsprojekte neue, sehr wesentliche Perspektiven eröffnet.
Mehr zum Studienprogramm der FH Burgenland unter www.fh-burgenland.at
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Rückfragehinweise:
Mag.a Martina Landl
Leitung Information und Kommunikation
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Mag.a Christiane Staab
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