Im Rahmen eines Pressegespräches wurde heute im Rathaus Wiener Neustadt von Landeshauptmann Hans Niessl, dem Wiener Bürgermeister Dr. Michael Häupl und dem Wiener Neustädter Bürgermeister Bernhard Müller ein richtungsweisender Kooperationsvertrag geschlossen. Die vertraglich vereinbarte Zusammenarbeit zwischen MA 31 – Wiener Wasser, den Wiener Neustädter Stadtwerken und dem Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland erhöht die Versorgungssicherheit mit Trinkwasser in der Ostregion. Die Umsetzung obliegt den Leitern der Wasserversorgungen in Wien, Wiener Neustadt und dem nördlichen Burgenland. Im Mittelpunkt der Kooperation stehen die gegenseitige Unterstützung im Falle von außergewöhnlichen Unterbrechungen der Wasserversorgung sowie die Zusammenarbeit hin-sichtlich des technischen Know-hows. So wird Wasserversorgung durch die gegenseitige Belieferung mit Wasser über das Rohrnetz oder mit abgepacktem Wasser garantiert. Ziel der Vereinbarung ist auch, den Schutz der Ressource Grundwasser weiter voranzutreiben. „Diese länderübergreifende Kooperation ist eine wichtige Weichenstellung, um auch in Zukunft die Wasserversorgung und die hohe Wasserqualität in der Ostregion Österreichs sicher zu stellen“, so Landeshauptmann Hans Niessl bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung.
Mit dieser Zusammenarbeit werde ein wichtiger Beitrag für die Lebensqualität der aufstrebenden Wirtschaftsregion geleistet, so Niessl, der betont: „Der Schutz des Wassers ist uns sehr wichtig, das haben wir auch erst kürzlich in der Landesverfassung verankert. Wasser ist das Lebensmittel Nr. 1. Die gegenseitige Absicherung ist ein Vorzeigeprojekt und die beste Antwort auf die derzeitigen Liberalisierungstendenzen im Bereich Daseinsvorsorge."
Auch der Wiener Bürgermeister Michael Häupel begrüßt die Kooperation: „Das Thema Versorgungssicherheit wird immer wichtiger. Es ist daher Aufgabe der Kommune, für unser wichtigstes Lebensmittel auch bei außergewöhnlichen Ereignissen vorzusorgen. Ein großer und wichtiger Schritt dazu ist die nunmehr vereinbarte Kooperation zwischen der Stadt Wiener Neustadt, dem Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland und der Stadt Wien. Neben dem Austausch von Know-how bedeutet die gegenseitige Bereitstellung von Trinkwasser in Notsituationen eine wesentliche Verbesserung der Versorgungssicherheit.“ Die Wasserversorgung sei das Herzstück der Daseinsvorsorge, diese liege in öffentlicher Verantwortung könne und nicht Privaten überlassen werden: „Das ist eine Kooperation öffentlicher Wasserversorger, die im öffentlichen Interesse die Versorgung der Öffentlichkeit sicherstellt“, so Häupl.
„Die Qualität des Wassers und die unterbrechungsfreie Versorgung stehen seit Jahrzehnten an oberster Stelle. Das beweisen wir nicht zuletzt mit dieser interkommunalen Kooperation auf eindrucksvolle Art und Weise. Allen Bestrebungen, unser Wasser zu privatisieren, muss vehement entgegen gewirkt werden. Deswegen sollte das Land NÖ dem guten Beispiel Wiens und des Burgenlandes folgen und diesen Privatisierungstendenzen einen verfassungsrechtlichen Riegel vorschieben", sie der Wr. Neustädter Bürgermeister Bernhard Müllner.
Für eine gegenseitige Wasserversorgung im Bedarfsfall sind die technischen Voraussetzungen bereits heute gegeben: Vom Bereich des Wasserwerkes Wöllersdorf, welches von der MA 31 – Wiener Wasser betrieben wird, kann man über Wiener Neustadt künftig bis ins Burgenland und zurück eine gegenseitige Versorgung aufbauen.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass nicht nur bei extremen Trockenperioden, sondern auch bei Schäden, die nicht kurzfristig behebbar sind, nur durch gegenseitige Hilfestellung die Versorgungssicherheit aufrechterhalten werden kann. Das jüngste Beispiel dazu war die lang anhaltende Trockenperiode 2013.
Die Verantwortlichen der drei Versorgungsgebiete sind sich einig, dass durch die heute unterzeichnete Kooperation pro-aktiv ein wichtiger Schritt zum Umgang mit unvorhersehbaren Ereignissen gesetzt wurde.
Pressefotos zum Downloaden: Wasserversorgung 1, 2
Bildtext: Wasser marsch: LH Hans Niessl, Bürgermeister Dr. Michael Häupel und Bürgermeister Bernhard Müller drehen am Wasserhahn um die Kooperation symbolisch zu unterstreichen
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
Wolfgang Sziderics, 20. Jänner 2015
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