"Mobilität nachhaltig verbessern" ist das Motto des VCÖ-Mobilitätspreises Burgenland 2024, der heute von Verkehrslandesrat Heinrich Dorner, dem VCÖ und den ÖBB gestartet wurde. Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass nachhaltige Mobilität nicht nur Treibhausgase reduziert, sondern auch die Kosten und den Energieverbrauch. Die nachhaltige Mobilität legt im Burgenland zu. „Das 20-Jahre-Jubiläum des VCÖ-Mobilitätspreises Burgenland und vor allem die Sieger der letzten Jahre spiegeln wider, welche Schwerpunkte das Burgenland im Bereich der Mobilität setzt“, sagt der Verkehrslandesrat.
„Wir bauen aktuell basierend auf unserer Gesamtverkehrsstrategie den öffentlichen Verkehr umfassend aus und läuten mit einem flächendeckenden Bus-Angebot ein neues Öffi-Zeitalter ein. Mit Investitionen in der Höhe von 25 Millionen Euro in fünf Jahren in die Radinfrastruktur fürs Alltagsradeln und weiteren zehn Millionen Euro fürs touristische Radfahren wollen wir das Burgenland zum Radland Nummer 1 machen. Diese und weitere Maßnahmen treiben die Mobilitätswende zügig voran", erklärt Dorner. „Mit verkehrsberuhigten Zonen wollen wir die Ortskerne beleben und zugleich das zu Fuß gehen forcieren. Mit einer eigenen E-Mobilitätsstrategie sowie deutlich angehobenen Förderungen beim Kauf von E-Autos und für privat errichtete Wallboxen und Ladesäulen wollen wir bis 2030 den höchsten Anteil an E-Autos erzielen. All die genannten und weitere Maßnahmen sollen dazu führen, dass wir die Mobilitätswende zügig vorantreiben und in den nächsten Jahren in die Tat umsetzen“, betont der Landesrat.
Der VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland begeht heuer sein 20-jähriges Jubiläum. Wie groß Innovationsgeist und Umsetzungskraft im Burgenland sind, zeigen die mehr als 280 Projekte, die bisher beim VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland eingereicht wurden. 35 Projekte wurden in diesen 19 Jahren beim VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland ausgezeichnet, davon waren zwölf von Unternehmen, elf von Gemeinden und Städten, sieben von Schulen und fünf von Vereinen.
Heuer sind Betriebe und Unternehmen, Startups, Gemeinden und Städte, Schulen und Universitäten, Tourismusregionen, Wohnbauträger und Vereine aufgerufen, Projekte einzureichen, die schon heute zeigen wie die Mobilität der Zukunft besser, effizienter und umweltverträglicher sein kann. Einreichfrist ist der 29. Mai 2024, Einreichunterlagen und Informationen zum VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland gibt es unter www.vcoe.at.
"Nachhaltige Mobilität bringt vielfache Vorteile: Sie reduziert Staus, Verkehrslärm und Energieverbrauch, sie verbessert die Luftqualität und die Lebensqualität der Bevölkerung. Mehr öffentliche Verkehrsverbindungen und eine gute Rad-Infrastruktur erhöhen die Freiheit in der Verkehrsmittelwahl und verringern die Kosten der Mobilität sowohl für die Einzelnen als auch für die Gesellschaft insgesamt", stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest.
Die im Vorjahr vom Market-Institut durchgeführte repräsentative Mobilitätsbefragung hat gezeigt, dass 45 Prozent von Burgenlands Bevölkerung in den vergangenen Jahren ihr Mobilitätsverhalten verändert haben. Jede fünfte Person fährt weniger Auto, jede achte nutzt häufiger öffentliche Verkehrsmittel und jeweils jede zwölfte Person fährt häufiger Rad beziehungsweise geht mehr zu Fuß.
Die gesündeste, umweltverträglichste und energiesparendste Form der Mobilität ist das Zufußgehen gehen. 88 Prozent der Burgenländerinnen und Burgenländer über 15 Jahren legen täglich oder mehrmals die Woche Alltagswege, die länger als 250 Meter lang sind, zu Fuß zurück. Ebenfalls gesund, weil bewegungsaktiv, ist das Fahrrad als Verkehrsmittel. Wichtige Voraussetzungen fürs häufige Gehen und Radfahren sind im Burgenland vorhanden, wie die VCÖ-Analyse zeigt: Viele Alltagswege sind kurz. An Werktagen sind die Hälfte der Alltagswege kürzer als fünf Kilometer, jeder fünfte Alltagsweg ist kürzer als ein Kilometer. Acht von zehn Haushalten haben zumindest ein funktionstüchtiges Fahrrad. Die Rad-Infrastruktur wird kontinuierlich verbessert.
"Wer möglichst viele Alltagswege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegt, kommt auf eine regelmäßige Portion gesunde Bewegung, stärkt Fitness und Immunsystem und beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Gehen und Radfahren sind in der Mobilität so wie Obst und Gemüse in der Ernährung, quasi die Vitamine in der Mobilität", betont Gratzer. Nach der bewegungsaktiven Mobilität kommt im Nachhaltigkeits-Ranking der Öffentliche Verkehr. Laut Umweltbundesamt verursachen Linienbusse im Vergleich zu Pkw mit Verbrennungsmotor in ihrer Gesamtbilanz pro Personenkilometer um 75 Prozent weniger Treibhausgas-Emissionen, die Bahn in Österreich sogar um 94 Prozent weniger Emissionen.
Mit dem Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel werden nicht nur Emissionen und Energieverbrauch reduziert, sondern auch die Kosten. Mit dem Klimaticket Region kann um nur 495 Euro der Öffentliche Verkehr im Burgenland und in Niederösterreich ein Jahr lang benützt werden. Wird das Kilometergeld als Basis genommen, reichen 495 Euro mit dem Auto für gerade mal 1.180 Kilometer. Das entspricht etwa einem Monat Autofahren, verdeutlicht der VCÖ.
Aber auch beim Autofahren können Emissionen und Kosten reduziert werden. Besonders wirksam sind Fahrgemeinschaften mit Arbeitskolleg*innen. Derzeit beträgt der Besetzungsgrad in Österreich lediglich 1,14 pro Pkw. Das heißt im Schnitt fahren in 100 Autos nur 114 Personen, bei den meisten Autofahrten sitzt nur eine Person im Auto.
Ein weiterer Hebel ist spritsparendes Fahren mit einem Einsparungspotenzial von 15 bis 20 Prozent. Ein wichtiger Schritt kann bereits beim Autokauf gesetzt werden: Ein realer Spritverbrauch von beispielsweise fünf statt sieben Liter pro 100 Kilometer bedeutet pro 100.000 Kilometer 5.000 Kilogramm weniger Treibhausgase und über 3.000 Euro weniger an Spritkosten.
Elektro-Autos wiederum verursachen in ihrer Gesamtbilanz, also inklusive Fahrzeug- und Batterieherstellung und Energieerzeugung, pro Personenkilometer im Schnitt um knapp über 50 Prozent weniger Treibhausgase, wird nur erneuerbare Energie getankt, sogar um knapp über 70 Prozent weniger. Im Burgenland gibt es bereits rund 5.000 E-Pkw.
Der VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Burgenland und den ÖBB durchgeführt und von der Burgenland Energie unterstützt. Horst Schauerte, Postbus Regionalmanager Ost: "Die Österreichische Postbus AG und der gesamte ÖBB Konzern stehen wie kein zweites Unternehmen für nachhaltige Mobilität im Öffentlichen Verkehr. Deshalb sind wir ein langjähriger Partner - seit mehr als 100 Jahren ist der Postbus im und für das Burgenland tätig und will das auch weiterhin sein - und unterstützen daher auch heuer den VCÖ-Mobilitätspreis wieder sehr gerne. Wir freuen uns auf zahlreiche Ideen und Projekte, die eingereicht werden und zur Steigerung einer nachhaltigen Mobilität beitragen."
Einreichfrist ist der 29. Mai 2024, Einreichunterlagen und Informationen zum VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland gibt es unter www.vcoe.at und beim VCÖ unter (01) 893 26 97.
Rückfragen: VCÖ-Kommunikation, Christian Gratzer, (0699)18932695
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LR_Dorner_VCÖ_Mobilitätspreis_2024
Bildtext LR_Dorner_VCÖ_Mobilitätspreis_2024_001 (v.l.n.r.): VCÖ-Sprecher Christian Gratzer, Horst Schauerte, Postbus Regionalmanager Ost, und Verkehrslandesrat Heinrich Dorner präsentieren den VCÖ-Mobilitätspreis 2024
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
Eisenstadt, 19. März 2024
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