Zukunftsfähige Landwirtschaft: Gemeinsame Lösungen für Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit gefordert

LH-Stv.in Mag.a Astrid Eisenkopf beim Betriebsbesuch am Landgut Allacher.

LH-Stv.in Eisenkopf beim Betriebsbesuch auf dem Landgut Allacher in Gols

Agrarreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf stattete dem Landgut Allacher in Gols einen Besuch ab. Beim Besuch der Agrarreferentin auf dem Landgut wurde auch über die Zukunft der biologischen Landwirtschaft gesprochen. Die Auswirkungen der Klimakrise mit immer längeren Dürreperioden, von der insbesondere der Seewinkel mit seinem hochsensiblen Wasserhaushalt betroffen sei, aber auch der extreme Preisdruck bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen durch Importe aus östlichen Nachbarländern sei für die heimischen Betriebe zunehmend existenzbedrohend. LH-Stellvertreterin Astrid fordert eine gemeinsame Lösung zur Unterstützung der Landwirtschaft. 

Die Betriebsfläche der Familie Allacher umfasst rund 1.500 Hektar, auf denen Mais, Soja, Sonnenblumen und Getreide angebaut und Naturschutzflächen und Trappenfelder bewirtschaftet werden. Das Unternehmen führt zudem verschiedene Arbeiten für Weinbaubetriebe durch und ist zuständig für den Winterdienst bei den 350 Windrädern und Fotovoltaikanlagen der Burgenland Energie sowie der Unternehmen Püspök, Im Wind und WEB. Der Hof ist seit 2010 ein Biobetrieb, Mitglied von BIO Austria und von Land- und Forstbetrieben und trägt das AMA-Gütesiegel. Auf dem Landgut sind bis zu 20 Mitarbeiter beschäftigt. 

„Das Landgut der Familie Allacher ist ein landwirtschaftlicher Musterbetrieb, der eindrucksvoll zeigt, wie biologische Bewirtschaftung auch in großem Umfang in hoher Qualität erfolgreich gelingen kann. Hier steht modernste Technik ganz im Dienst der Nachhaltigkeit. Smart farming schont wertvolle Ressourcen, indem viel weniger Dünger und Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden müssen, das bedeutet eine deutlich geringere Belastung für die Umwelt. So sieht Landwirtschaft der Zukunft aus“, so Eisenkopf.  

Auf dem Landgut sind zwölf Traktoren mit insgesamt 2.500 PS Leistung im Einsatz. Die neuesten können per GPS-Steuerung gesteuert werden; zentimetergenaues Arbeiten bei der Feldarbeit spart Wege, Zeit und Treibstoff, bei der Aussaat auch Saatgut. Großer Wert wird auf dem Landgut auch auf die Sicherheit der bis zu 20 Mitarbeiter*innen gelegt. Dafür wurde dem Betrieb die SVS-Sicherheitsplakette verliehen.

Agrar-Finanzpaket in Höhe von 1,78 Millionen. Euro für burgenländische LandwirtInnen geschnürt
Um auf die hohen Kostensteigerungen für Betriebsmittel, Baustoffe und Arbeitskräfte der Landwirtschaft zu reagieren und um den Bio-Weg weiter zu fördern, beschlossen die Landesagrarreferent*innen im Oktober letzten Jahres das Impulsprogramm Landwirtschaft, mit dem ab 2024 jährlich jeweils 90 Millionen Euro weitere zusätzliche Bundes- und Landesmittel, aufgebracht werden sollen. Für die Jahre 2024 bis 2027 ergibt das zusätzliche 360 Millionen Euro für Österreichs Landwirtschaft. Für das Burgenland bedeutet dies für die Periode 2024 bis 2027 jährliche Landesmittel in der Höhe von 1,78 Millionen Euro. „Mit diesem Paket wollen wir den Ressourcenschutz vorantreiben, die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft stärken und die Wirtschaft im ländlichen Raum fördern“, erklärte LH-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf: „Für eine weitere Entlastung der Landwirtschaft ist nicht nur alleine das Burgenland, sondern vor allem der Bund und die EU gefragt. Die Einflussfaktoren sind vielfältig, und es bedarf einer gemeinsamen Lösung zur Unterstützung der Landwirtschaft.“  

Zu all den Herausforderungen, die sich die Landwirtschaft in diesen Zeiten stellen muss, kommen Extremwetterereignisse wie Hagel, wie sie erst letztes Wochenende im Burgenland stattgefunden haben, noch erschwerend hinzu. „Durch die Gewährung eines Zuschusses zu den Versicherungsprämien für eine Deckung von Verlusten an landwirtschaftlichen Kulturen, versuchen wir die Landwirtschaft dahingehend bestmöglich zu unterstützen. Das Land Burgenland unterstützt bei Hagel, Frost, Dürre, Stürme oder stark anhaltenden Regenfällen durch sehr hohe Summen. Für das Jahr 2024 sind zur Unterstützung der Landwirtschaft in diesem Bereich über 8 Millionen Euro für die Hagelversicherung budgetiert“, sagt Eisenkopf.

Biogenossenschaft „Bioland Burgenland“ 
Mit der Gründung der privaten Bio-Vermarktungsgenossenschaft „Bioland Burgenland“ hat das Land Burgenland einen wichtigen Schritt gesetzt, damit die Wertschöpfung in der Region und somit auch in der burgenländischen Landwirtschaft bleibt. Die bereits 24 Genossenschaftsmitglieder haben im Jahr 2023 bereits 250 Tonnen an Bio Lebensmitteln mit einem Umsatz von 1,6 Millionen Euro vertrieben. Das zeigt, dass durch kurze Versorgungsketten in Produktion und Vermarktung und den Wegfall von Zwischenhändlern hochwertige regionale Bio-Produkte zu fairen Preisen angeboten werden können. „Durch diesen partnerschaftlichen Weg bleibt auch die Wertschöpfung dort, wo sie hingehört: in der burgenländischen Landwirtschaft“, so Eisenkopf abschließend.

Foto zum Download:  Betriebsbesuch_Landgut_Allacher

Bildtext Betriebsbesuch_Landgut_Allacher: LH-Stv.in Mag.a Astrid Eisenkopf beim Betriebsbesuch am Landgut Allacher.

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland

Hans-Christian Siess, 21. Mai 2024 

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