35 Jahre Fall des Eisernen Vorhangs

1989 - Die Bilder gingen um die Welt – aus Ungarn in die Freiheit flüchtende DDR-Bürger und somit das Ende des Eisernen Vorhangs. Der damalige burgenländische Landeshauptmann Hans Sipötz durchtrennte gemeinsam mit Ungarns Außenminister Gyula Horn im Beisein des österreichischen Außenministers Alois Mock den Grenzzaun. Mörbisch spielte damals weltweit eine politische Rolle. 
„Der Fall des Eisernen Vorhangs war nicht nur ein politisches Ereignis, sondern ist auch ein Symbol für den unermüdlichen Wunsch der Menschen nach Freiheit. Die Ereignisse im Sommer 1989 in Mörbisch erinnern uns daran, dass wir gemeinsam in der Lage sind, Barrieren zu überwinden und eine bessere Zukunft zu gestalten“, betont Landeshauptmannstellvertreterin Mag.a Astrid Eisenkopf.

Grenzöffnung nach Westeuropa 
Der Umbruch, mit den damals noch nicht bekannten Auswirkungen, hat bereits im Frühjahr 1989 in Ungarn mit dem Abbau der Grenzanlagen zu Österreich begonnen. Diese mutige Entscheidung führte zu einem geopolitischen Umbruch in Europa. Am 27. Juni 1989 kam es bei Klingenbach/Sopron zu einem symbolträchtigen Treffen: Im Beisein des burgenländischen Hauptmannes Hans Sipötz durchschnitten die damaligen Außenminister von Österreich und Ungarn, Alois Mock und Gyula Horn, als Zeichen der Grenzöffnung die Drahtzäune und damit einen Teil des „Eisernen Vorhangs“, der jahrzehntelang die Trennlinie zwischen West- und Osteuropa dargestellt hatte. Bewacht wurde die Grenze aber noch weiterhin. Einschneidend war jedoch das "Paneuropäische Picknick“ in der Nähe von St. Margarethen, bei dem die Grenze symbolisch für einige Stunden geöffnet wurde. Dieses Zeitfenster nutzten hunderte DDR-Bürger*innen, die gerade Urlaub in Ungarn machten, um in die „Freiheit“ zu flüchten. Danach ging es Schlag auf Schlag: Ungarn öffnete schließlich am 11. September 1989 ab Mitternacht seine Westgrenze. Dieses „Loch“ im Stacheldrahtzaun nutzten abermals tausende DDR-Bürger*innen zur Flucht in den Westen. 
Die Gemeinde Mörbisch spielte im Sommer 1989 eine ganz besondere Rolle – sie war in diesen Wochen und Monaten im Sommer 1989 ein Hotspot an der österreichisch-ungarischen Grenze. Die Mörbischer*innen zeigten eine beeindruckende Solidarität und Hilfsbereitschaft. Nicht nur, dass sie ihre Herzen und Häuser für die Flüchtenden öffneten, boten sie Unterstützung in der einer Zeit großer Unsicherheit und Hoffnung.