Auf den Biber gekommen

Des einen Freud, des anderen Leid – so lässt sich das Zusammenleben zwischen Menschen, Biber und Natur zusammenfassen. Fast 100 Jahre war der Biber im Burgenland ausgerottet, jetzt hat er sich seinen Lebensraum wieder zurückerobert und sich entlang von Bächen und Flüssen angesiedelt. Mittlerweile gibt es wieder rund 600 Tiere in 184 Revieren. 
Während sich die Biber bei uns im Burgenland wieder wohlfühlen, bereiten sie vielen Gemeinden und Forsten mit ihrem Dammbau und Baumfraß Probleme. Und genau hier kommt die Bibermanagerin Franziska Bauer – sie ist für das Nord- und Mittelburgenland zuständig - zum Zug: Sie vermittelt, sucht nach Lösungen, die zu einem friedvollen Miteinander führen. „Die Biber haben sich ihren natürlichen Lebensraum wieder zurückerobert“, stellt die Bibermanagerin fest. Gerade im Winter oder jetzt wo es ins Frühjahr hinein geht, hat sie viel zu tun. „Schäden“, die Biberfamilien angerichtet haben, werden nun sichtbar. Während sich Naturschützer über die Rückkehr der Biber freuen – bieten ihre Naturräume auch Lebensraum für andere Tiere – bereiten sie Forstwirten, aber auch Gemeinden oftmals Probleme mit ihren Biberdämmen, die sich zu richtigen Staudämmen aufbauen können. 
„Ich versuche die Konflikte zu entschärfen, indem ich mit den Betroffenen rede und nach Lösungen suche“, sagt die Bibermanagerin als Expertin in Biberfragen. Immerhin hat sie an der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wildtierökologie und Wildtiermanagement studiert, um genau auf derartige Situationen vorbereitet zu sein. Ihr fällt immer wieder auf, dass, wenn man über den Konflikt, das Problem spricht, sich mit dem Problem auseinandersetzt, die Akzeptanz höher wird. Grundsätzlich bringt es viel, über die Lebensweise des Bibers zu sprechen – wenn die Betroffenen sich dann damit auseinandersetzen, verstehen sie auch einigermaßen das Verhalten der Nager. „Potenzielle, aktuelle Konflikte werden besprochen und wie man diese entschärfen kann. Es wird nach Lösungen gesucht“, umschreibt Bibermanagerin Bauer ihr Tätigkeitsfeld als Vermittlerin zwischen Natur und betroffener Bevölkerung. 
Denn so viel steht fest: Der Biber ist an jene Standorte zurückgekehrt, an denen er zuvor, sprich vor rund 100 Jahren, heimisch war.