Die Landeskunde des Burgenlandes im Mittelpunkt - Landeskundliche Diskussionsnachmittage

Die „Landeskundliche Forschungsstelle“, ein Zusammenspiel der Landesbibliothek und des Landesarchivs, laden sich acht Mal im Jahr Expert*innen, Lokalhistoriker*innen oder Landeskundler*innen – vorwiegend ins Kulturzentrum Mattersburg und einmal in die Synagoge Kobersdorf - ein, um über burgenlandspezifische Themen zu referieren und zu diskutieren. Und das am Nachmittag ab 14 Uhr. Seit 1955 findet die Vortragsreihe, die ursprünglich als Diskussion gedacht war, statt. Sie sind wohl eine der traditionsreichsten Veranstaltungsreihen. Sie bestehen aus einem Vortrag und einer anschließenden offenen Diskussion. Das Spektrum der Themen reicht von Archäologie bis Architektur, von Namenskunde bis Numismatik, von Zoologie bis Zeitgeschichte, „grundsätzlich alles, was unter Landeskunde subsumiert ist, wobei jedoch deutlich ein historischer Schwerpunkt auszumachen ist“, betont der Leiter der Landesbibliothek, Dr. Jakob Perschy.

Landeskundliche Themenschwerpunkte 
Seit nunmehr mehr als 20 Jahren organisiert Dr. Jakob Perschy die Landeskundlichen Diskussionsnachmittage. „Wenn es auch nicht so aussieht, aber es ist nicht so leicht, für die acht Vorträge Referent*innen zu finden, die über ihre Themen vortragen wollen oder können“, gibt Perschy zu denken auf. Es müssen nicht immer historische Themen mit Burgenlandbezug sein, sondern auch naturwissenschaftliche Themen sind gefragt – wie etwa die Entstehung des Neusiedler Sees oder der Wald im Südburgenland. Auch das gehört zur Landeskunde. Hat jemand Interesse als Vortragende oder Vortragender zu agieren, kann sie/er einfach an die Landesbibliothek oder Landesarchiv schreiben oder anrufen. 
Erst vor ein paar Tagen ging es mit mehr als 25 interessierten Diskussionsteilnehmer*innen um die Burgenlandkroaten. Referent Johann Kriszt berichtete der illustren Runde von seinen Erkenntnissen: im Zuge seiner Recherchen fand Johann Kriszt, Spezialist für Ortsnamen und deren Bedeutung, heraus, dass die 1690 eingewanderten Burgenlandkroaten ursprünglich Slowenen aus der Region Maribor waren und erst im Burgenland „kroatisiert“ wurden.
Was die Besucher*innen betrifft: Jakob Perschy würde mit seinen Landeskundlichen Diskussionsnachmittagen auch gerne jüngere Generationen – Student*innen oder Schüler*innen ansprechen. Seit er mit seinen Landeskundlichen Diskussionsnachmittagen von Eisenstadt nach Mattersburg übersiedelt ist, wird sowohl das Publikum als auch die Vortragenden jünger – eine Entwicklung, die den Organisatoren sehr gut gefällt. 
Und wenn einmal jemand einen Vortrag oder einen Diskussionsnachmittag versäumt, hat er/sie die Gelegenheit, einen kurzen Aufsatz, Abriss des Vortrages in den „Burgenländischen Heimatblättern“, die viermal jährlich erscheinen, nachzulesen. 
Übrigens der nächste Landeskundliche Diskussionsnachmittag findet im Februar 2024 statt.