Wenn zwei Flüsse eine Grenze bilden

Wie schön, beeindruckend und lebenswichtig manche Grenzen sein können, zeigt derzeit die Sonderausstellung „Der Fluss als Grenze“ im Landesmuseum in Eisenstadt. Gemeint ist damit das Leben an der Lafnitz und der Leitha. Und zwar als Lebensräume, die wirtschaftlich genutzt werden und auf Kultur und Gesellschaft einwirken. Politisch bildeten die Flüsse bis 1921 die Staatsgrenze zu Ungarn. „1921 wurde diese Grenze dann nach Osten verschoben. Die damalige Staatsgrenze wurde zur Landesgrenze zwischen dem neuen Bundesland Burgenland und den Nachbarbundesländern Niederösterreich und Steiermark“, berichtet Gert Polster, Hauptreferatsleiter der Sammlungen des Landes.

Die Naturgewalt der Flüsse

Die Ausstellung zeigt, welche Naturgewalt Lafnitz und Leitha haben können, und wie der Mensch mit Flüssen umgeht – regulierend eingreift, aber auch renaturiert. Die beiden Flüsse prägen das Landschaftsbild wie kaum etwas anderes. So gibt es rund um die Leitha und die Lafnitz unglaublich wichtige Lebensräume für verschiedene Pflanzen- und Tierarten.

Eine Flussreise

Die Schau nimmt ihre Besucher mit auf eine Reise entlang von Lafnitz und Leitha. Die beiden Flüsse gehören an sich zum Flusssystem der Donau und entspringen in den östlichen Ausläufern der Alpen. Wirtschaftlich werden Lafnitz und Leitha sowohl als wichtige Versorgungswege als auch zur Energiegewinnung genutzt. Zudem sind die Flüsse eine Nahrungsquelle für Mensch und Tier. Der als „Leithakalk“ bezeichnete Kalksandstein wird seit zweitausend Jahren als hochwertiger Bau- und Werkstoff verwendet. Klimatisch bedingt reichen die Wasserstände von völliger Austrocknung bis zu reißenden Hochwässern. Mittels Dämme, Schleusen, Wehren und Kanälen versuchte der Mensch die Kraft des Wassers zu lenken und nutzbar zu machen. Brücken und Furten an günstig gelegenen Punkten führten zur Gründung von Siedlungen, Grenz- und Mautstellen.

Wichtige Naherholungsgebiete 

In den letzten Jahrzehnten kam es an verschiedenen Stellen zu Renaturierungsprojekten, um das ökologische Gleichgewicht wiederherzustellen. Diese Bereiche werden gerne als Naherholungsgebiet genutzt.

Die Schau nimmt ihre Besucher gekonnt mit auf eine Flussreise. Und wer diese tun will, der hat noch bis 11. November Zeit. „Es ist eine interdisziplinäre Ausstellung, die sowohl Themenbereiche für Groß und für Klein zu bieten hat,“ so lautete die Einladung von Gert Polster abschließend.

Mehr Infos: Der Fluss als Grenze. Leben an Lafnitz und Leitha.: Landesmuseum Burgenland (landesmuseum-burgenland.at