Frauentag – Zukunft sichern, Vereinbarkeit stärken

Landesrätin Daniela Winkler, seit der neuen Regierungsbildung auch für Frauenangelegenheiten zuständig, nimmt den Frauentag am 8. März zum Anlass, auf hart erkämpfte Errungenschaften für Frauen hinzuweisen, gleichzeitig aber auch zentrale Schwerpunkte der Frauenpolitik vorzustellen: Gewaltschutz, Frauengesundheit, wirtschaftliche Unabhängigkeit sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit dem Zukunftsplan Burgenland 2030 bekennt sich die neue Regierung unter Landeshauptmann Hans Peter Doskozil zur Gleichstellung und Stärkung der Chancengerechtigkeit und wirtschaftlichen Unabhängigkeit der Frauen. „Der Frauentag, der ganz im Zeichen der Errungenschaften für Frauen, aber auch dafürsteht, dass wir noch lange nicht am Ziel sind. Von einer echten Gleichstellung sind wir noch weit entfernt“, betont die für Frauenangelegenheiten zuständige Landesrätin Daniela Winkler.
Errungenschaften bewahren und ausbauen
Frauenrechte sind nicht selbstverständlich, sondern das Ergebnis harter und mühsamer Kämpfe. Mit Verena Dunst und Astrid Eisenkopf hat das Burgenland zwei Persönlichkeiten, die sich in den vergangenen Jahren intensiv für die Rechte und Gleichstellung der Frauen eingesetzt haben. Das Burgenland hat in den vergangenen Jahren viel erreicht – von der Gründung des Frauenhauses im Burgenland über MINT-Projekte (zur Förderung von Frauen in Technikberufen) bis hin zum Aktionsplan gegen Gewalt. Diese Fortschritte müssen erhalten und ausgebaut werden. „Der jüngeren weiblichen Generation ist das womöglich nicht so bewusst. Und da müssen wir auch das Bewusstsein stärken, dass wir weiter daran arbeiten müssen, um diese Errungenschaften zu erhalten bzw. weiter auszubauen. Wir dürfen nicht aufhören, daran zu arbeiten“, betont Frauenlandesrätin Daniela Winkler.
Besonders wichtig bleibt die Bewusstseinsbildung: Die neu überarbeitete Wanderausstellung zum Frauenwahlrecht tourt aktuell durch das Burgenland, um auf die Bedeutung politischer Mitbestimmung aufmerksam zu machen.
Gewaltschutz und Prävention als zentrale Maßnahmen
Gewalt gegen Frauen ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das entschlossen bekämpft werden muss. Der burgenländische Aktionsplan gegen Gewalt, der 2023 erstellt wurde, wird laufend adaptiert. Bereits umgesetzte Maßnahmen sind etwa Gewaltschutzschulungen in der Akademie Burgenland und die Aufklärungskampagne zu K.O.-Tropfen.
Eine tragende Rolle spielt künftig das Austrian Center for Peace in Schlaining, das Workshops für Schüler:innen anbietet.
Eine der wichtigsten Einrichtungen, um Frauen vor Gewalt zu schützen, ist das Frauenhaus. Ergänzend zu dem Frauenhaus werden im Burgenland derzeit drei neue Übergangswohnungen für Frauen geschaffen, die Schutz benötigen, in denen Frauen Zuflucht finden und vorüberhehend sicher untergebracht sind, wennsie Opfer von Gewalttaten werden oder Gewalt droht.
Ein weiteres wichtiges Projekt ist „StoP – Stadtteil ohne Partnergewalt“, das bereits in Jennersdorf und Oberwart läuft und nun auch in Eisenstadt und Mattersburg startet. Das Ziel: Menschen sensibilisieren, Gewalt frühzeitig erkennen und aktiv helfen.
Wirtschaftliche Unabhängigkeit: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit
Frauen verdienen in Österreich oft weniger als Männer – 13 % der Frauen sind von Einkommensarmut betroffen. Das Burgenland setzt sich aktiv für Equal Pay und mehr Frauen in Führungspositionen ein.
Konkret sollen:
- Faire Bezahlung und Chancengleichheit in allen Berufsfeldern durchgesetzt werden.
- Mehr Frauen in politische Ämter gebracht werden – derzeit sind nur 10,5 % der Bürgermeister:innen im Burgenland Frauen.
- Gründerinnenförderungen gestärkt werden, um mehr Frauen den Weg in die Selbstständigkeit zu ermöglichen.
- MINKT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Kunst, Technik) für Frauen attraktiver gemacht werden.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Ein gesamtgesellschaftlicher Ansatz
Viele Frauen stehen vor der Herausforderung, Beruf und Familie zu vereinen. Um dies zu erleichtern, braucht es flexible Arbeitsmodelle, familienfreundliche Strukturen und bessere Betreuungsangebote.
Die Frauenstrategie 2030 sieht folgende Maßnahmen vor:
- Flexiblere Arbeitszeiten & Homeoffice-Modelle
- Bessere Karrierechancen für Teilzeitkräfte
- Moderne Karenzmodelle für beide Elternteile
- Gezielte Bildungsangebote für den Wiedereinstieg nach der Karenz
- Finanzbildung für Frauen, um wirtschaftliche Unabhängigkeit zu stärken
Frauengesundheit im Fokus
Frauen haben spezifische gesundheitliche Bedürfnisse, die oft zu wenig berücksichtigt werden. Deshalb setzt das Burgenland verstärkt auf Aufklärung, Vorsorge und maßgeschneiderte Gesundheitsangebote.
- Einführung eines Frauengesundheitstags zur Förderung der Prävention.
- Kostenlose HPV-Impfungen bis zum 30. Lebensjahr zur Krebsprävention.
- Forschung soll verstärkt die geschlechtsspezifischen Unterschiede in Krankheitsverläufen berücksichtigen.
- Sportförderung für Frauen, um Gesundheitsprävention zu stärken.
Frauenstrategie 2030: Klar, messbar, umsetzbar
Die neue Frauenstrategie 2030 baut auf den bisherigen Erfolgen auf und setzt den Fokus auf die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sie reagiert auf gesellschaftliche Veränderungen – von neuen Familienmodellen über die Digitalisierung bis hin zu veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Ziele der Frauenstrategie 2030:
- Mehr Frauen in Führungspositionen durch gezielte Förderung & Netzwerke.
- Bessere Vereinbarkeit von Beruf & Familie durch flexiblere Betreuungsangebote.
- Wirtschaftliche Stärkung durch Equal-Pay-Maßnahmen & Gründerinnenförderung.
- Erweiterter Gewaltschutz durch mehr Beratungsangebote & Sicherheit.
- Bildungsinitiativen & moderne Arbeitsmodelle für eine chancengerechte Zukunft.
Die Botschaft ist klar: Frauenpolitik ist kein Randthema, sondern betrifft die gesamte Gesellschaft. Mit der Frauenstrategie 2030 soll ein nachhaltiger Wandel erreicht werden – für mehr Gleichberechtigung, Chancengerechtigkeit und Selbstbestimmung.