Infrastruktur fürs Mittelburgenland: Spatenstich für neue 110-kV-Leitung
 

Das Mittel- und Südburgenland werden zukunftsfitter Wirtschaftsstandort. 

Am Montag, dem 1. Juli 2024, erfolgte der offizielle Startschuss für den Neubau der 110-kV-Leitung der Netz Burgenland vom Umspannwerk (UW) Oberpullendorf zum UW Rotenturm. Den Auftrag nach einer europaweiten Ausschreibung für das Projekt mit dem geplanten Bauzeitraum bis Ende 2026 erhielt das österreichische Unternehmen und Leitungsbauspezialist EUROPTEN. 
Auf dem Weg in Richtung Klimaneutralität spielen starke Netze eine zentrale Rolle. Netz Burgenland, Infrastruktur-Tochter der Burgenland Energie, modernisiert, verstärkt und erweitert laufend die burgenländische Energieinfrastruktur, um die erneuerbaren Energiequellen Wind und Sonne noch intensiver zu nutzen und zugleich eine stabile Versorgungssicherheit zu gewährleisten. 
Die Optimierung der Infrastruktur sei wesentlich für das Erreichen bilanzieller Energieautarkie, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Die Burgenländische Landesregierung hat sich dieses ambitionierte Ziel für 2030 gesetzt. 
„Im österreichischen und im europäischen Vergleich haben wir im Burgenland das beste Stromnetz und die beste Versorgungssicherheit. Das wollen wir heute und auch morgen für unsere Kinder und Enkelkinder haben. Mit diesem größten Infrastrukturprojekt im Burgenlandverbinden wir Nord-, Mittel- und Südburgenland. Damit ermöglichen wir die Energieunabhängigkeit mit Wind, PV, Speicher und Wasserstoff im ganzen Burgenland“, so der Vorstandsvorsitzende der Burgenland Energie Stephan Sharma. „Neben der sicheren und unabhängigen Energieversorgung vom Ausland ist es genauso wichtig, die Infrastruktur auf die zunehmenden Unwetter neu auszurichten, um die Versorgungssicherheit in jeder Sekunde im Jahr für die Burgenländerinnen und Burgenländer zu gewährleisten. Dieser Netzausbau ist auch die Basis dafür, dass die Regionen Mittel- und Südburgenland ein zukunftsfitter Wirtschaftsstandort werden, der attraktiv für Unternehmen und damit für neue Arbeitsplätze ist.“

Reinhard Czerny, Finanzvorstand der Burgenland Energie betont: „Das Herzstück unserer Infrastruktur-Offensive bis 2030 ist die neue 110-kV-Leitung vom Umspannwerk Oberpullendorf ins Umspannwerk Rotenturm. Sie ist gewissermaßen die Lebensader der burgenländischen Energiewende, wird die Versorgungssicherheit im ganzen Land erhöhen und es gleichzeitig ermöglichen, mehr Öko-Strom einzuspeisen und abzutransportieren.“ 
Die Verstärkung bestehender Umspannwerke, der Neubau von Netzknoten sowie der Bau der Hochspannungsleitung stehen aktuell auf dem Programm, um die Infrastruktur im Land zukunftsfit zu halten. „Wir modernisieren und erweitern unser Netz permanent, schließlich wollen wir die hervorragende Verfügbarkeit unseres Netzes auch in Zukunft erhalten“, so Florian Pilz, Geschäftsführer Netz Burgenland.

Schonender Trassenverlauf 

Der Trassenverlauf wurde so gewählt, dass auf die Schutzinteressen von Bevölkerung, Landschaft und Umwelt optimal Rücksicht genommen wird. Aus diesem Grund wurde die Leitung im Vorfeld einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen, die ohne Einspruch in Rekordzeit ablief. 
Die Gesamtlänge der Hochspannungsleitung beträgt rund 42 Kilometer und beinhaltet 141 Masten, im UW Rotenturm erfolgt eine Anbindung an das 380-kV-Netz der Austrian Power Grid. Die Leitungsverbindung vom UW Oberpullendorf zum UW Rotenturm wird den Ausbau der Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen im Mittelburgenland sicherstellen. „EUROPTEN ist stolz darauf, einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Infrastruktur und Erreichung der Klimaziele in Österreich zu leisten und freut sich auf die Umsetzung dieses wichtigen Projektes für die Region Mittelburgenland“, sagt Wilfried Rendl, CEO EUROPTEN. 
Die EUROPTEN-Gruppe ist ein europaweit anerkannter Spezialist im Leitungsbau mit Dienstleistungen in den Bereichen Freileitungsbau im Hochspannungsbereich sowie Fahrleitungsbau für Eisenbahnen. „Um die Wettbewerbsfähigkeit, Stabilität und Nachhaltigkeit der Energieversorgung in Österreich zu sichern, benötigen wir eine zukunftsweisende Energiepolitik. Dazu gehört auch die verstärkte Erweiterung der Netzleitungen, um die Abhängigkeit von Importen zu reduzieren und den Klimaschutz zu fördern. Entscheidend dafür ist die Einbeziehung fortschrittlicher Technologien und die Sicherstellung einer langfristigen strategischen Planung im Netzausbau sowie rasche Projektgenehmigungen“, betont Dr. Hannes Androsch, Aufsichtsratsvorsitzender EUROPTEN.

Ausbau der Vorreiterrolle

Auch von Landesseite wird die Infrastruktur-Offensive der Netz Burgenland begrüßt: „Stark gestiegene Energiepreise und der fortschreitende Klimawandel machen die Nutzung erneuerbarer Ressourcen zum Gebot der Stunde. Um unser Ziel Energieunabhängigkeit und Klimaneutralität bis 2030 zu erreichen, bauen wir die burgenländische Vorreiterrolle im Bereich der Erneuerbaren Energie konsequent weiter aus. Die optimale Nutzung der heimisch generierten Energie erfordert laufende Maßnahmen in die Infrastruktur: Die neue Verbindungsleitung wird den Ausbau der grünen Stromerzeugung im Mittelburgenland sicherstellen", so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.