Landwirt – ein Beruf mit Zukunft
 

Sie werden gesucht, die Absolventinnen und Absolventen der Landwirtschaftlichen Fachschule Eisenstadt. Noch nicht einmal den Schulabschluss in der Tasche werden sie von landwirtschaftlichen Unternehmen umworben. Ein lukrativer Job in der Landwirtschaft, sei es als Kellermeister oder landwirtschaftlicher Mitarbeiter am Gutshof – die Jobchancen sind mehr als aussichtsreich. 
Ein Grund warum sich viele junge Menschen für den Beruf des Landwirtes interessieren. „Ich möchte mir das einmal anschauen, was da alles angeboten wird und ob mir das überhaupt zusagt“, sagt ein junger Besucher des „Tag der offenen Tür“ in der Landwirtschaftlichen Fachschule. Und es dürfte ihm gefallen. Denn das Angebot ist bunt und vielfältig. Es reicht von Weinbau, über Obst- und Gemüsebau bis hin zur Veredelung des Obstes und Gemüses. Da wird aus dem frisch geernteten Weißkraut Sauerkraut hergestellt oder das Obst, vor allem Äpfel, zu Säften oder Bränden veredelt. Der eine oder andere Essig ist auch im Sortiment.

Lernen mit der Natur
Großes Interesse besteht auch für den Weinbau. Nicht nur die Arbeit in der Kellerei ist interessant, sondern auch in den Labors der Weinbauschule wird eifrig gearbeitet. 
Warum sich Thomas, ein ehemaliger Schüler und erfolgreicher Absolvent der Landwirtschaftlichen Fachschule, für diesen Zweig entschieden hat? „Obwohl wir damals keine landwirtschaftlichen Grundstücke hatten, stand für mich fest, dass ich hier in die Schule gehen will. Es war der abwechslungsreiche Unterricht. Theorie wechselte sich mit praktischer Arbeit ab“, erzählt er aus seinen „Lehrjahren“. Besonders in Erinnerung ist ihm das Pflichtpraktikum auf einem Landgut geblieben. Das Erlernte konnte er dort in die Praxis umsetzen – auch der Unterricht in Landmaschinenkunde ist ihm damals sehr zugute gekommen. „Auch wenn du nicht in der Landwirtschaft bleibst, hast du eine gute Ausbildung fürs Garteln zu Hause, was ja jetzt in diesen schwierigen Krisenzeiten mehr als gefragt ist“, meint ein weiterer Absolvent. 
Nicht alle, die die Schule besuchen, haben einen landwirtschaftlichen Hintergrund. Laut Direktorin Eva Ackerl sind es 50 Prozent, die von einem landwirtschaftlichen Betrieb kommen und sich auf die Hofübernahme vorbereiten bzw. 50 Prozent, die kleine bis gar keine landwirtschaftlichen Flächen besitzen.

Landwirte müssen innovativ sein 
Der Landwirt von heute ist mit dem vor Jahrzehnten nicht vergleichbar: LandwirtInnen müssen als Unternehmer agieren, die innovativ sein müssen und auch ein großes Maß an Management-Qualitäten mitbringen müssen. In der Landwirtschaftlichen Fachschule Eisenstadt findet man Zukunftsorientierung in Richtung Nachhaltigkeit, Produktion nah an den Kundenwünschen und ein vielfältiges Ausbildungsprogramm. Die SchülerInnen werden auf die selbstständige Führung eines landwirtschaftlichen Betriebes und auf die Ausübung einer verantwortungsvollen Tätigkeit in verschiedenen Berufsfeldern vorbereitet. Ihr in der Schule erworbenes Wissen können sie im Lehrbetrieb in den fachspezifischen Unterrichtsfächern Weinbau, Kellerwirtschaft, Obstbau, Obstverarbeitung, Gemüsebau, Pflanzenproduktion, Landtechnik, Betriebsmanagement und Marketing üben und umsetzen. 
Derzeit besuchen 95 Schülerinnen und Schüler die Landwirtschaftliche Fachschule in Eisenstadt, die in zwei Fachrichtungen geführt wird: in Weinbau und Kellerwirtschaft sowie Landwirtschaft mit Wein-, Obst- und Gemüseanbau – einem österreichweit einzigartigen Ausbildungszweig. Die Ausbildung ist wahlweise drei- oder vierjährig mit einem verpflichtenden Praktikum. Abgeschlossen wird die Schule mit der Verleihung des Facharbeiterbriefes. Der erfolgreiche Abschluss ersetzt die landwirtschaftliche Lehre.

Video zum "Tag der offenen Tür in der Landwirtschaftlichen Fachschule: https://www.burgenland.at/videothek/videothek/videothek-beitrag/landwirtschaftliche-fachschule/