Rosa Jochmann-Preis an verdiente Pflegepersönlichkeiten
 

Der Rosa Jochmann-Preis wird seit 2010 vom Referat Frauen, Antidiskriminierung und Gleichbehandlung vergeben und ist nach der 1994 verstorbenen Nationalratsabgeordneten, österreichischen Widerstandskämpferin und SP-Frauenvorsitzenden Rosa Jochmann benannt. Heuer geht der Preis an Bianca Puntigam, Pflegedirektorin in der Klinik Güssing.

Der Rosa Jochmann-Preis ist zu einer fixen Institution im Frauenreferat des Landes geworden. Immerhin wird dieser bereits zum 13. Mal verliehen – seit letztem Jahr mit einer kleinen Änderung: statt einer Preisträgerin gibt es nun drei, und jedes Jahr steht unter einem anderen Motto. Die diesjährige Kategorie stand unter dem Motto Pflege und Gesundheit.

„Speziell der Bereich der Pflege ist ganz klar weiblich. Seitens des Landes sind wir uns der unglaublichen Leistungen dieser Frauen in der Pflege bewusst, weshalb es uns auch ein wichtiges Anliegen ist, die Arbeitsbedingungen im Pflege- und Gesundheitsbereich hier im Burgenland zu verbessern – etwa durch das von Landeshauptmann Doskozil initiierte Gesundheitsberufepaket, mit dem die Entlohnung im Gesundheits- und Pflegebereich deutlich angehoben wurde, durch geplante Betriebskindergärten an allen Spitalsstandorten sowie durch das Anstellungsmodell betreuender Angehöriger. Dass wir hier im Burgenland verhältnismäßig so gut aufgestellt sind, ist aber nicht nur den guten Rahmenbedingungen, die wir seitens der Politik setzen, zu verdanken, sondern vor allem den vielen herausragenden Menschen, die hier im Gesundheits- und Pflegebereich tagtäglich Enormes leisten“, betonte Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf bei der Preisverleihung.

Fachkundige Jury


Die Entscheidung über die Zuerkennung des Rosa-Jochmann-Preises sowie des zweiten und dritten Platzes wurde von einer fachkundigen Jury aus Expertinnen aus dem Bereich Gesundheit und Pflege im Rahmen einer Jurysitzung am 8. Februar betroffen. 
Der diesjährige Rose-Jochmann-Preis geht an Bianca Puntigam, die seit 17 Jahren die Pflege-Leitung der Klinik Güssing innehat. Ihr Pflegeteam nominierte sie, weil sie von den Patient*innen, Angehörigen, ihren Mitarbeiter*innen und Auszubildenden für ihre positive Energie, ihre Menschlichkeit, ihre Führungskompetenz und Eigenschaft als Visionärin sehr geschätzt wird. „Bianca Puntigam hält den Pflegebetrieb mit persönlichem Einsatz auf ,State of the Art‘-Niveau und unterstützt Teamaktivitäten für den Zusammenhalt der Führungsebene und im gesamten Pflegeteam. Sie initiiert Fachdialoge, wie etwa ,Von der Pflege für die Pflege‘, sodass sich Pflegefachkräfte untereinander austauschen können und Wissenstransfer stattfinden kann“, stellte Eisenkopf die Preisträgerin vor: „Nach von ihr initiierten Schulbesuchen in den Bezirken Güssing und Jennersdorf gelang es Bianca Puntigam, beeindruckendes Feedback von Lehrenden und Schüler*innen bezüglich des Pflegeberufs zu erhalten, was sicherlich auch positive Auswirkungen auf die Personalsituation in den kommenden Jahren haben wird.“

Zweiter und dritter Platz an Karin Rokos und Ute Seper 
Mit dem zweiten Platz wurde Karin Rokos aus Markt Neuhodis ausgezeichnet. Sie hat eine zwölfjährige leibliche Tochter und betreut drei Pflegekinder im Alter von sechs, fünf und drei Jahren – zwei mit 50-prozentiger und eines mit 70-prozentiger Behinderung. Für das jüngste dieser Kinder fungiert sie im Rahmen der alternativen Betreuungsform „Leben in Familie“ als „LiF-Mama“ und Sozialpädagogin. Sie begleitet die Kinder bei ärztlichen Kontrollen und Krankenhausaufenthalten. Um all ihre Kinder kümmert sie sich mit Liebe und Engagement. Zusätzlich unterstützt Karin Rokos mehr als 20 ukrainische Frauen und ihre Kinder, denen sie ihr Haus in Rechnitz zur Verfügung stellte.
Ute Seper aus Bad Tatzmannsdorf, die den dritten Platz belegt, hat es sich zum Ziel gesetzt, die Studierenden an der FH Burgenland im Hinblick auf den aktuellen Umbruch in der Gesundheitsversorgung und generell auf die strukturellen Herausforderungen auszubilden und vorzubereiten. Sie arbeitet seit zwei Jahren mit Leidenschaft und Engagement am Pilotprojekt des Bundes „Gut versorgt in Oberschützen und Bad Tatzmannsdorf durch Community Nursing und einen digitalen Pflege- und Gesundheitskompass“.