Sicher heizen im Winter

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Die massiv gestiegenen Energiekosten stellen viele BurgenländerInnen vor die Frage: „Wie kann ich meine Wohnung, mein Haus warm machen?“. Es wird nach alternativen Heizmöglichkeiten gesucht. Alte Holzöfen werden reaktiviert oder in Eigenregie installiert, doch auch Gaskonvektoren, Ölöfen oder andere Heizmethoden erfreuen sich wieder steigender Beliebtheit. Geht es um die Stromversorgung, einem drohenden Blackout, so stehen Benzinaggregate hoch im Kurs. 
Aber Vorsicht – bei all den Alternativen: Werden diese nicht fachmännisch oder nach Sicherheitskriterien installiert, sind sie eine Gefahr für die Gesundheit. Denn überall wo etwas verbrannt wird, entsteht Kohlenmonoxid – Kohlenmonoxid sieht man nicht, riecht man nicht, aber es ist tödlich. 
Wer sich einen Schwedenofen oder Dauerbrennholzofen in seinem Heim aufstellen möchte, muss einiges beachten. „Man braucht immer eine Abgasführung, sprich einen intakten Rauchfang. Am besten lässt man sich von einem Rauchfangkehrer beraten. Der weiß, wo man einen Heizofen gefahrlos aufstellen kann“, rät Martin Mittnecker, Leiter der Brandverhütungsstelle des burgenländischen Landesfeuerwehrverbandes, und ergänzt: Aus Sicht des vorbeugenden Brandschutzes ist nichts gegen das Aufstellen alternativer Heizformen einzuwenden, vorausgesetzt die Öfen werden fachmännisch eingebaut und sachgemäß betrieben.“

Fachmännisch aufgestellt und angeschlossen
Die Betonung liegt auf fachmännisch, denn Feuerstätten sind keine Objekte, die in Eigenregie und ohne Planung angeschafft, aufgestellt und angeschlossen werden dürfen. Die Zahl möglicher Fehlerquellen ist zu groß und trägt dazu bei, dass die Zündquelle „Wärmegeräte“ alljährlich zu den Top 3-Brandursachen zählt.“ Als Faustregel gilt, dass etwa jeder siebente Brand im Zusammenhang mit dem Heizen verursacht wird, und dass etwa zwölf Prozent aller Brandtoten auf Feuerstätten und Öfen zurückzuführen sind“, versichert Mittnecker.
Den Einbau eines Ofens sollten Fachmänner/-frauen vornehmen. Denn sie wissen, wie Rauchrohre, Wand- und Deckendurchführungen oder Kamine aufeinander abgestimmt werden müssen. Vor dem Einbau sollte unbedingt ein Rauchfangkehrer konsultiert werden, der schaut, ob der Ofen nicht zu nahe an einer Steckdose oder Lichtschalter steht. Im Falle einer Mietwohnung braucht es die Einverständniserklärung des Vermieters. „Nach der fachkundigen Planung geht es um den ebenso fachmännischen Einbau des Ofens und dessen Anschluss an den Kamin. Gibt es dabei Mängel, kann es zur Brandentstehung oder zum Rauchgasaustritt durch Fehlanschlüsse kommen – in beiden Fällen besteh Lebensgefahr für die Bewohnerinnen und Bewohner“, warnt der Brandverhütungsexpte. Brandschutzexperte Mittnecker rät daher dringend, vom Einbau eines Ofens in Eigenregie Abstand zu nehmen und sowohl bei Planung und Errichtung wie auch bei der Wartung der Feuerstätte und des Abgassystems auf die Expertise von Fachleuten zu vertrauen. 
Und noch eindringlicher rät der Brandschutzexperte davon ab, sich bei der Suche nach alternativen Heizmöglichkeiten auf seinen Erfindergeist zu setzen. „Selbst so skurrile Lösungen wie Teelichtöfen sind derzeit modern. Sie sind aber nicht nur ungeeignet zum Heizen, sondern auch brandgefährlich“, warnt Mittnecker.
Höchste Lebensgefahr besteht sogar, wenn für den Außenbereich bestimmte Geräte, wie etwa gasbetriebene Heizstrahler, sprich Heizpilze, Gas oder Holzkohlegrills im Haus oder in der Garage aufgestellt werden. Gleiches gilt für den Indoor-Betrieb von Notstromaggregaten. „Die größte Gefahr geht dabei vom Kohlenmonoxid aus, das bei der Verbrennung entsteht und nicht ins Freie abgeführt wird“, so Mittnecker. Einen verlässlichen Schutz bieten CO-Warnmelder. 
Eines ist auf jeden Fall wichtig zu beachten: Jede Heizungsanlage braucht ausreichend Zuluft und eine funktionierende Abgasanlage. Dann kann einem nichts passieren.