Synagoge Kobersdorf: Lern- und Gedenkort für burgenländische Schülerinnen und Schüler

Seit der Wiedereröffnung im April 2022 wird die ehemalige Synagoge Kobersdorf als Kultur-, Wissenschafts- und Bildungszentrum mit einem Schwerpunkt auf jüdischer Geschichte und Kultur genutzt. In diesem Sinn wurde auch das Kultur- und Bildungsprogramm 2023 ausgerichtet, das den Bogen von Konzerten, Vorträgen, Lesungen, Filmabenden und Führungen bis hin zu einem wissenschaftlichen Symposium anlässlich Österreichs „Anschluss“ an das „Dritte Reich“ spannt. Auf Initiative von Landeshauptmann Doskozil wird die Synagoge Kobersdorf künftig auch vermehrt zum Lern- und Gedenkort für burgenländische Schulen. „Um das wertvolle Erbe jüdischer Traditionen und Kultur als wichtiger Bestandteil der burgenländischen Geschichte auch in die Zukunft zu tragen, kommt der Vermittlung dieses Erbes an die Jugend besondere Bedeutung zu. Ich bin überzeugt, dass die Workshops für Schülerinnen und Schüler ein wichtiger Beitrag dazu sind“, betont Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. 
Die für Bildung, Kultur und Wissenschaft zuständige Abteilung 7 des Amtes der Bgld. Landesregierung hat in enger Kooperation mit der Bildungsdirektion Burgenland und der Pädagogischen Hochschule Burgenland eigens dafür Lernmodule ausgearbeitet, wobei Kulturvermittlung und Antisemitismusprävention im Mittelpunkt stehen, vor allem Schülerinnen und Schüler zwischen 13 und 19 Jahren sollen angesprochen werden. Am ersten Workshop, am Dienstag dem 2. Mai, nahmen Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonal der Gymnasien Neusiedl am See und Kurzweise Eisenstadt teil und besuchten die Synagoge und den Jüdischen Friedhof von Kobersdorf. Der Besuch der Synagoge sei für Schulklassen jederzeit kostenlos möglich, so Doskozil: „Mit der Renovierung der ehemaligen Synagoge Kobersdorf haben wir ein äußeres Zeichen der Wiedergutmachung gesetzt. Um die Erinnerungskultur aber auch lebendig zu erhalten, ist uns der neue Schwerpunkt im Bereich der Holocaust-Education mit burgenländischen Schulen ein besonderes Anliegen.“

Bewusstsein stärken, interkulturellen Dialog fördern, Gedenkkultur intensivieren 
Ziele dieser Workshops sind das Kennenlernen, Näherbringen und Bewusstmachung vom lebendigen und historischen Judentum im Burgenland, interkultureller Dialog, Intensivierung der Gedenk- und Erinnerungskultur, Shoah Education, Erhöhung des Bewusstseins für Antisemitismus, Diskriminierung und Rassismus. 
Durch die Auseinandersetzung mit Themen der (burgenländischen) jüdischen Geschichte und Kultur, aber auch mit dem Nationalsozialismus, der Shoah und dem Antisemitismus soll Wissen erhöht und Bewusstsein geschaffen werden.

Lernmodule vor Ort, umfangreiche Materialien für Unter- und Oberstufe
Die Module wurden von den Historikern Dr. Herbert Brettl und Dr. Ute Leonhardt ausgearbeitet und sind so gestaltet, dass PädagogInnen die Möglichkeit haben, in Selbstorganisation Workshops mit den Schulklassen vor Ort durchzuführen. Es stehen didaktische Materialien für die Unterstufe- als auch für die Oberstufe zur Verfügung. 
Die Materialien sind für interessierte Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern auf der Lernplattform LMS.at unter folgendem Link zu finden: 
https://lms.at/dotlrn/classes/geschichte/1.SYNAGOGE-KOBERSDORF.otp/one-community?page_num=0

Verschiedene Themenkomplexe, je nach Interesse und Schwerpunkt 
Inhaltlich kann zwischen verschiedenen Themenkomplexen gewählt werden, je nach Interesse und Schwerpunkt. Die einzelnen Module entsprechen vom zeitlichen her einer Unterrichtseinheit. Die Schulklassen stellen sich auf Grundlage der Materialen ihre individuellen Workshops zusammen. 
Dabei behandelt ein Modul den Jüdischen Friedhof von Kobersdorf und ein weiteres das ehemalige jüdische Viertel im Umkreis der Synagoge.

Folgende Themenschwerpunkte werden angeboten: 
• Synagoge Kobersdorf 
• Jüdischer Friedhof 
• Jüdisches Kobersdorf 
• Ende der jüdischen Gemeinde 
• Antisemitismus

Land übernimmt die Buskosten 
Auf Initiative von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil stellt das Land Burgenland zusätzlich die Buskosten für 500 Schüler:innen der 8. Schulstufe zur Verfügung. 
Interessierte Schulen können sich beim Amt der Burgenländischen Landesregierung, Abteilung 7 – Bildung, Kultur und Wissenschaft melden. 
Zusätzlich zu diesem Workshop-Format besteht die Möglichkeit, Führungen durch erfahrene Mitarbeiter:innen des Österreichischen Jüdischen Museums zu buchen.

Info & Kontakt: Abteilung 7 – Bildung, Kultur und Wissenschaft, Referat Wissenschaft 
Web: www.synagoge-kobersdorf.at 
Mail: synagoge-kobersdorf(at)bgld.gv.at