Vorsorge und Impfangebote retten Leben

Eine Krebserkrankung kann uns alle treffen, kann uns aus der Bahn werfen. Ein gesundes Leben kann die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung minimieren.

42.000 Österreicherinnen und Österreicher erhalten jährlich die Diagnose Krebs. 20.000 davon versterben, leider. Alleine im Burgenland sind 1.373 Menschen an Krebs erkrankt, mehr Männer als Frauen. Zahlen aus dem Österreichischen Krebsreport zeigen, dass die Überlebenswahrscheinlichkeit nach einer Krebsdiagnose – die häufigsten Krebsarten in Österreich sind Brust-, Lungen- und Darmkrebs – in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen ist. „Gleichzeitig sehen wir aber auch, dass es dringend mehr Vorsorge braucht. Die Hälfte aller Krebs-Todesfälle wäre durch bessere Annahme der Vorsorgeangebote vermeidbar gewesen“, betont Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf in ihrer Funktion als Pink Ribbon-Botschafterin und möchte verstärkt auf das Thema Krebsfrüherkennung und -vorsorge aufmerksam machen.
Um für das Thema Krebsvorsorge zu sensibilisieren, hat das Land in den vergangenen Jahren viele Aktionen und entsprechende Spendenaktionen zugunsten der Krebshilfe Burgenland ins Leben gerufen. All die Aktionen von Einzelpersonen, Organisationen und Vereinen haben dazu beigetragen, offener über das Thema Brustkrebs zu sprechen. Patientinnen müssen sich weniger verstecken. „Bei meinen Besuchen bei Betroffenen im Rahmen der psychoonkologischen Betreuung wurde ich oft gefragt, ob mich die Nachbarn eh nicht gesehen haben – aus Angst, dass diese von der Krebserkrankung erfahren könnten“, erzählt Andrea Konrath, Geschäftsführerin der Krebshilfe Burgenland. 
Unterstützung und Hilfe – psychoonkologische Betreuung – erhalten KrebspatientInnen und deren familiäres Umfeld bei der Krebshilfe Burgenland. „Mehr als 70 Prozent der Patientinnen und Patienten sowie weniger als 30 Prozent der Angehörigen nehmen die Beratun in Anspruch“, berichtet Andrea Konrath. Vorwiegend PatientInnen kommen nach der medizinischen Therapie zur psychoonkologischen Begleitung – dafür stehen 28 TherapeutInnen im Burgenland bereit. Zusätzlich wird finanzielle Unterstützung angeboten. Sie reicht von 500 bis 5.000 Euro, je nach Einzelfall.

Appell zur Vorsorgeuntersuchung 
Vor allem Frauen neigen dazu, sich vermehrt um andere zu kümmern als um sich selbst. Dabei vergessen sie oftmals auf das eigene Wohlbefinden und die eigene Gesundheit zu achten. „Deshalb mein Appell an alle Frauen, aber auch Männer: Nehmen Sie sich die Zeit und scheuen Sie nicht davor das Angebot der Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen“, so Eisenkopf. Denn: Je früher ein bösartiger Tumor entdeckt wird, umso größer ist die Chance auf Heilung. Durch den medizinischen Fortschritt und den Einsatz zielgerichteter Therapien ist ein gesundes Altwerden möglich. „Die Überlebensdaten werden besser – aufgrund der Therapien und nicht aufgrund des Angebots der Vorsorgeuntersuchung“, stellt Michaela Klein, Präsidentin der Krebshilfe Burgenland, fest und ergänzt: „In Österreich haben wir das Privileg, dass Therapien einem jeden zur Verfügung stehen. Sie müssen jedoch nur angenommen werden.“

Impfangebot und Vorsorgemaßnahmen
Anlässlich des Weltkrebstages am 4. Feber möchten das Land Burgenland und die Krebshilfe Burgenland auf die Möglichkeit der Vorsorgeuntersuchung und der Inanspruchnahme der Impfangebote gegen das HPV-Virus hinweisen. Denn HPV-Viren können sowohl bei Mädchen als auch Burschen zu Krebs führen – nicht nur Gebärmutterhalskrebs, sondern auch Kehlkopf-, Penis, Zungen- oder Analkrebs. Die Impfung kann das Risiko eindämmen. Angebote stehen jedenfalls zur Verfügung. „Die beste Vorsorge, das beste Impfangebot nützt nichts, wenn es nicht angenommen wird“, fasst Andrea Konrath, Geschäftsführerin der Krebshilfe Burgenland, zusammen. Die Impfung gegen HPV steht für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene vom vollendeten neunten bis zum vollendeten 21. Lebensjahr ab 1. Feber 2023 kostenlos zur Verfügung. Gleichzeitig unterstützt das Land Burgenland seit einigen Jahren die HPV-Impfaktion der Krebshilfe Burgenland, die nun bis Dezember 2024 verlängert wurde, und auch für Personen ab dem 21. Lebensjahr gilt. Die Präsidentin der Krebshilfe Burgenland, Michaela Klein, ergänzt dazu: „Wer vor dem 21. Lebensjahr seine erste HPV-Teilimpfung erhalten hat, erhält die zwei weiteren Teilimpfungen ebenfalls kostenlos.“
Da wichtige Vorsorgemaßnahmen in Form einer Impfung aber nicht alles sind, hat das Land Burgenland im vergangenen Herbst unter dem Motto „G’sund im Burgenland“ die „Burgenländischen Gesundheitstage“ ins Leben gerufen. Konkret geht es dabei um ein Drei-Tages-Vorsorgeprogramm. Eingeladen werden jedes Jahr rund 20.000 BurgenländerInnen zwischen 40 und 65 Jahren, die ihren runden oder halbrunden Geburtstag feiern. Das Land und die Sozialversicherung übernehmen dabei den größten Teil der Kosten. Für die ProgrammteilnehmerInnen entsteht ein Selbstbehalt von 200 Euro.