Der Winter kann kommen
 

Es ist so sicher wie Weihnachten: der Winter wird, auch wenn es jetzt nicht danach aussieht, auch heuer ein Gastspiel geben – womöglich mit nicht so viel Schnee oder Straßenglätte. Aber eines ist sicher: Der Winterdienst des Landes ist für alle Eventualitäten gerüstet. 
Merkbar mildere Winter, generell weniger Niederschlag, dafür manchmal extreme Schneemengen innerhalb kürzester Zeit: Die klimatischen Veränderungen stellen auch den Winterdienst der Baudirektion Burgenland vor neue Herausforderungen.

Gefragt ist daher eine laufende Weiterentwicklung des Winterdienstes und neue Lösungsansätze. „Deshalb kommen bereits seit einiger Zeit innovative Streutechnologien zum Einsatz, die dafür sorgen, dass die Streumengen im Burgenland so gering wie möglich, aber so ausreichend wie nötig gehalten werden“, erklärt Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner.
Im Burgenland wird hier vor allem auf das „präventive Streuen“ mittels Feuchtsalz gesetzt. Die Einsatzplanung wird mittels Wetterprognosen, die in einem speziellen Online-Einsatzportal zusammen mit anderen relevanten Daten zusammengeführt werden, organisiert. „Da ermöglicht uns, effektiv vorbeugend zu streuen und damit auch bei Eintritt der Niederschläge eine bestmögliche Räumleistung zu erreichen“, erläutert Baudirektor Wolfgang Heckenast. 
Darüber hinaus hat das Feuchtsalz auch eine effizientere und schnellere Tauwirkung und ermöglicht ein gleichmäßiges und homogenes Streubild. Diese „präventive Streuung“ ist mittlerweile Standard und bedeutet, dass ein dünner Salzfilm aufgetragen wird, bevor Schnee fällt. Der Vorteil ist, dass sich der Schnee weniger schnell mit der Straße verbindet und damit leichter wegzuschieben ist. „Das erhöht die Verkehrssicherheit wesentlich. Wir sparen hier bei nachfolgenden Streuvorgängen Auftausalz und arbeiten somit umweltfreundlicher“, betont Infrastrukturlandesrat Dorner.

3.700 Kilometer werden betreut
Für den Winterdienst auf Burgenlands Landesstraßen sind rund 300 MitarbeiterInnen eingesetzt, davon sind rund 220 Einsatzfahrer, der Rest teilt sich unter anderem auf MitarbeiterInnen in den Einsatzzentralen und Werkstätten auf. Diese sind an zehn Standorten im Burgenland mit insgesamt 15 Stützpunkten strategisch positioniert. Das gesamte Betreuungsgebiet umfasst ca. 3.700 Fahrstreifenkilometer. Die Salzlagerkapazität entspricht einem Durchschnittsverbrauch der letzten zehn Jahre. Das sind rund 9.000 Tonnen.
Die Vorbereitungsmaßnahmen auf winterliche Fahrverhältnisse mit Schnee und Eis sind bereits vor einigen Wochen angelaufen etwa mit der Ausrüstung der Straßen mit Schneestangen. „Insgesamt werden von und rund 60.000 Stück vor dem Winter entlang der Landesstraßen aufgestellt. Gegen die Gefahren von Schneeverwehungen bereiten wir uns mit Schneezäunen vor. Diese werden jedes Jahr aus 20.000 Einzelelementen aus Holz zusammengestellt“, berichtet Baudirektor Heckenast. 
Für den Winterdienst stehen 73 Winterdienstfahrzeuge zur Verfügung, 30 Räum- und Streugeräte davon sind im sogenannten Turnusdienst täglich im Einsatz, um Eisbildung und Reifglätte auf der Fahrbahn zu bekämpfen.