Museen, Burgen & Schlösser im Burgenland
Burg Güssing
Batthanystraße 10
7540 Güssing
Tel: +43 (0)3322-43400
E-Mail:
office@burgguessing.at
www.burgguessing.at
Auf einem längst erloschenen Vulkankegel thront die 1157 als Wehranlage errichtete älteste Burg des Burgenlandes. Nach mehrmaligem Besitzwechsel gelangte sie 1524 in den Besitz der Familie Batthyány. Zur Abwehr der Gefahren aus dem Osten wurde sie im 16. und 17. Jahrhundert zu einer ziegelgemauerten Festung ausgebaut. Mit dem Verlust ihrer strategischen Bedeutung gab man die Burg im 18. Jahrhundert dem Verfall preis, da die damalige „Dachsteuer“ eine Erhaltung für den Besitzer unerschwinglich machte. Seit 1870 steht sie im Eigentum einer Stiftung. Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten präsentiert sich die Burg in einem Zustand wie vor 200 Jahren.
2000–2003 wurde die Ausstellung auf der Hochburg mit eigenen Kunstschätzen, der Illig-Sammlung von der Burg Schlaining und mit privaten Leihgaben neugestaltet. In 20 Ausstellungsräumen lassen rund 5.000 Exponate die Vergangenheit lebendig werden.
„Burgmuseum“ – „Fürstliche Sammelleidenschaften“ (Kunst, Musik, Bücher, Speisen, Jagd) – „Eisenkunstgusssammlung“ – „Burg- und Herrschaftsgeschichte“ – „Zinnfigurensammlung“
Das Burgmuseum ist eine wahre Kunstkammer: Batthyány-Ahnengalerie, Familientafel, Gläser und Porzellangeschirr mit Schwarzlotdekor, barocker Billardtisch, Sammelstücke aus dem fernöstlichen Raum, weitere barocke und renaissancezeitliche Objekte. Sakrale Exponate (Messgewänder, Kelch, Monstranz u. a.) zeugen von der Burg als Schatzkammer des Glaubens.
Interessante Objekte verdeutlichen von der einstigen Stellung der Burg als Schutzfestung und Gerichtsstätte für leichte Delikte. Die im zweiten Obergeschoß eingerichteten Zimmer vermitteln ein Bild der einstigen Lebensweise auf der Burg und den Eindruck, als ob der Burgherr nur kurz außer Haus wäre. Im Musikzimmer wird u. a. die Truhenorgel aus dem 16. Jahrhundert, zwei Phonolas, ein Zimbal und im Speisezimmer wird u. a. das Herend-Porzellanservice präsentiert.
Güssing war auch religiöser und wissenschaftlicher Mittelpunkt im 16. und 17. Jahrhundert, wovon viele wertvolle Exponate zeugen.
Die Eisenkunstgusssammlung ist mit 800 Erzeugnissen aus europäischen Gusshütten die größte derartige Österreichs mit europaweitem Ruf. Sie umspannt den Zeitraum vom 18. Jahrhundert bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Geboten wird ein Überblick über die Vielzahl der Erscheinungsformen des Eisenkunstgusses wie Gebrauchs- und Ziergegenstände, Schmuckstücke und Kunsthandwerk.
Im prachtvollen Gemäldesaal, dem einstigen Rittersaal, sind Kunstwerke von mehr als 400 Jahren zu besichtigen. Dieser Saal bietet auch einen besonderen Rahmen für Konzerte und Empfänge. Er ist ein würdiger Ort für standesamtliche Trauungen.
Im Kellergeschoss befinden sich: Die Zinnfigurensammlung - Einzelfiguren und Dioramen bieten ein buntes Bild aus dem Zivil- und Militärleben des 17. und 18. Jahrhunderts - die Burgküche, die Zuckerbäckerei und die Klostergründungen im südlichen Burgenland.