Mobilität
Das Burgenland, einerseits östlichstes Bundesland Österreichs, andererseits im Herzen Europas gelegen, steht aufgrund seiner Lage und seiner Struktur stets vor der Herausforderung, Verkehr und Mobilität anhand der gegenwärtigen Rahmenbedingungen weiterzuentwickeln. Es hat sich der Anforderung zu stellen, dass seine Bewohnerinnen und Bewohner möglichst schnell und sicher in die Zentren kommen wollen. Dies setzt ein Verkehrssystem voraus, zu dem alle Burgenländerinnen und Burgenländer uneingeschränkt Zugang haben. In den vergangenen Jahren konnten bereits große Schritte gemacht und wichtige Ziele erreicht werden. Nun gilt es, sich den Zukunftsthemen der Mobilität zuzuwenden.
Für uns Burgenländerinnen und Burgenländer ist die Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes, aber auch des Bildungszentrums, der Einkaufsmöglichkeit, des Freizeitzentrums u. v. m. ein wesentliches Anliegen. Mindestens genauso wichtig ist jedoch ein lebenswertes und sicheres Wohnumfeld. Eine Ende 2020 breit angelegte Online-Befragung hat gezeigt, dass neben dem Wunsch nach mehr Verkehrsverbindungen auch die Themen Radinfrastruktur, Verkehrssicherheit und Verkehrsberuhigung die Menschen bewegen. Die Heimatgemeinde, die aufgrund von verkehrsberuhigenden Maßnahmen als lebendiger und lebenswerter Ort wahrgenommen werden will, gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. Hier möchte man auf kurzen Wegen mit Freunden und Familie ins Zentrum gelangen und anschließend dort verweilen! Durch Aktive Mobilität, Radfahren oder Zufußgehen wird auch das Leben im Ort gestärkt – man fährt mit einem Fahrrad automatisch weniger zum Supermarkt am Ortsrand und kauft beim Greißler im Ort, weniger, aber öfter. Dafür sind u. a. attraktive Radwege nötig, die das Land fördert und baut, aber auch ein kluges Ineinandergreifen von Verkehrsplanung und Raumordnung.
Um dieses Idealbild zu erreichen, benötigt es klare und starke Strukturen sowie integrierte Planungsprozesse, bei denen vorhandene Räume und notwendige Infrastruktur nicht konträr zueinanderstehen, sondern sich Raumstrukturen, Mobilitätsbedürfnisse und Verkehrsinfrastruktur optimal ergänzen.
Insbesondere die neue Gesamtverkehrsstrategie Burgenland, GVS21 – Zukunftsthemen der Mobilität, liefert dafür die notwendige strategische Grundlage und ist ein wichtiges Instrument für zukünftige Planungen des Verkehrssystems!
Heinrich Dorner
Landesrat