Frauen
Frauenberatungsstellen
Immer mehr Frauen sind bereit Einrichtungen, die ihnen professionelle Hilfe in besonderen Lebenslagen bieten, aufzusuchen. Das Burgenland ist das einzige aller österreichischen Bundesländer, das über eine Frauenberatungsstelle in jedem seiner Bezirke verfügt. Damit ist gewährleistet, dass Hilfe für jede Burgenländerin vor der Haustüre liegt und die Hilfe unbürokratisch und einfach erhältlich ist. Betroffene suchen vor allem aufgrund von Scheidungen bzw. Trennungen, psychischen Problemen, Überforderung, sozialen und finanziellen Problemen aber auch Gewalterfahrungen Hilfe bei den Beratungsstellen.
Seit 2019 existiert im Burgenland mit der Frauenberatungsstelle „Der Lichtblick“ in Neusiedl/See zudem eine Beratungsstelle, die auf Fälle sexualisierter Gewalt spezialisiert ist.
Rechtsberatung
Im Jahr 2021 gab es im Burgenland 1.198 Eheschließungen. Im selben Jahr wurden burgenlandweit 443 Ehen geschieden, die Scheidungsrate betrug 37%. Aufgrund dieser gesellschaftlichen Entwicklung steigt die Nachfrage nach juristischen Beratungen in Bezug auf Scheidung, Unterhalt, Sorgerecht, etc. enorm. Eine kostenlose Erstberatung findet regelmäßig in den burgenländischen Frauenberatungsstellen statt.
Rollenbilder
Das Aufbrechen von klassischen Rollenbildern ist der Dreh- und Angelpunkt, wenn es darum geht, für Frauen und Mädchen ein chancengerechteres und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Dementsprechend setzt das Land Burgenland kontinuierlich Maßnahmen, um einerseits Rollenzuschreibungen entgegenzuwirken andererseits aber vor allem auch Rahmenbedingungen zu schaffen, die Frauen fairere und bessere Einkommensmöglichkeiten zu ermöglichen.
Frauengesundheit
Die Gesundheit von Frauen wird maßgeblich von ihrer sozialen Lebenssituation, gesellschaftlichen Rollenzuschreibung und lebensphasenspezifisch beeinflusst. Mädchen und Frauen sind aufgrund körperlicher Voraussetzungen und der bestehenden Geschlechterverhältnisse außerdem oft anders von Krankheiten und Belastungen betroffen als Männer. Gleichzeitig orientiert sich die medizinische Forschung nach wie vor überwiegend an den Voraussetzungen von Männern. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen gibt es auch im Burgenland entsprechende Anlaufstellen, Initiativen und Maßnahmen für gesundheitliche Problemstellungen, die spezifisch Frauen betreffen.
Internationaler Frauentag
1921 wurde der Internationale Frauentag erstmals am 8. März begangen. Das Datum erinnert an den Textilarbeiterinnenaufstand in New York 1857, bei dem 129 Arbeiterinnen ums Leben gekommen sind und an den Textilarbeiterinnenstreik 1917 in St. Petersburg. Im Dezember 1977 beschloss die Generalversammlung der UN, das Datum als Internationalen Frauentag anzuerkennen. Der Tag gilt seither weltweit als Tag der Frauensolidarität, an dem auf die Anliegen von Frauen aufmerksam gemacht wird. Auch das Land Burgenland nimmt den Internationalen Frauentag am 8. März jedes Jahr zum Anlass, um im gesamten Monat März verstärkt Veranstaltungen für Frauen und Mädchen zu organisieren aber auch frauenpolitische Initiativen auf den Weg zu bringen.
Frauenrelevante Projekte
Eine der Hauptaufgaben des Referates Frauen, Antidiskriminierung und Gleichbehandlung ist die Förderung von frauenrelevanten Themen und Projekten. So werden unter anderem Projekte wie „MonA-Net“, die burgenländischen Frauengesundheitszentren, Selbsthilfegruppen für Krebs u.ä. finanziell unterstützt sowie eigene Projekte durchgeführt.
ESF-Projekte
Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist ein erklärtes Ziel im ESF-Programm 2014 – 2020 und wird als Querschnittsthema so weit wie möglich auf allen Ebenen in allen Strategien und Maßnahmen berücksichtigt. Gleichstellungspolitik wird als Querschnittsaufgabe verstanden und ist nicht nur auf die Entwicklung gleichstellungsorientierter Maßnahmen und Projekte ausgerichtet. Neben bildungspolitischen Maßnahmen hängt eine effektive Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsmarkt wesentlich von der Verfügbarkeit von (Kinder- und/oder Alten-)Betreuungsmöglichkeiten, der Aufteilung der Erwerbs- und unbezahlten Haushaltsarbeit, der Gestaltung der Rahmenbedingungen ( z.B. Mobilitätseinschränkungen) und dem Qualifikationsniveau von Frauen ab.
Auch in der neuen Förderperiode 2021-2027 sollen im Burgenland wieder ESF-Projekte geplant und verwirklicht werden, in denen der Schwerpunkt auf die Förderung von Frauen und Mädchen liegt.