Essstörungen

Essstörungen sind psychische Erkrankungen, die durch ein gestörtes Essverhalten und eine übermäßige Beschäftigung mit Essen, Gewicht und Figur gekennzeichnet sind. Sie können schwerwiegende körperliche und psychische Folgen haben.

Formen von Essstörungen

Die drei Hauptformen von Essstörungen sind:

  • Anorexia Nervosa (AN) / Magersucht:
    • Gekennzeichnet durch einen ausgeprägten Gewichtsverlust, eine tiefgreifende Angst vor Gewichtszunahme (Gewichtsphobie) und eine überwertige Idee bezüglich Figur und Gewicht.
    • Betroffene versuchen alles, , um Gewicht zu verlieren (z. B. Fasten, exzessiver Sport) und haben eine Körperbildstörung.
    • Es gibt zwei Typen: restriktiv (Gewichtsverlust durch Diät, Fasten und/oder exzessiven Sport) und Binge Eating/Purging (wiederholte Episoden von Essanfällen mit anschließendem Erbrechen, Einnahme von Abführmitteln oder anderen gegensteuernden Maßnahmen).
  • Bulimia Nervosa (BN) / Ess-Brech-Sucht:
    • Gekennzeichnet durch wiederholte Episoden von Essanfällen (Verzehr großer Nahrungsmengen in kurzer Zeit mit Kontrollverlust) und gegensteuernden Verhaltensweisen zur Verhinderung von Gewichtszunahme  wie z. B. selbstinduziertes Erbrechen, Missbrauch von Abführmitteln, exzessiver Sport,
  • Binge Eating Störung (BES) / Esssucht:
    • Beschrieben als unkontrollierte "Fressanfälle" verbunden mit einem unangenehmen Völlegefühl.
    • Binge Eating wird als sehr belastend empfunden und oft von negativen Gefühlen wie Schuld oder Ekel begleitet. Es besteht ein deutlicher Leidensdruck wegen der Essanfälle oder eine erhebliche Beeinträchtigung in wichtigen Lebensbereichen.
    • Häufigkeit in Verbindung mit BES: Etwa 30–40% der Patient*innen mit einer Binge-Eating-Störung (BES) sind zusätzlich übergewichtig oder haben Adipositas

Bei Personen mit Adipositas ist das Risiko für eine BES um das 3-fache erhöht, mit Prävalenzraten von 20–30%7 . Die BES ist die häufigste diagnostizierte Essstörung in der Allgemeinbevölkerung.