Schutz und Risikofaktoren
Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen ein problematisches Suchtverhalten zeigen. Je mehr solche Eigenschaften vorhanden und je stärker sie ausgeprägt sind, desto eher stellt sich ein gefährlicher Konsum ein. Sie können beim einzelnen Menschen, in der Familie, bei Bezugspersonen, in der Gesellschaft oder im direkten sozialen Umfeld liegen. Als Risikofaktoren gelten unter anderem eine ungünstige soziale Ausgangslage, genetische Risikofaktoren, mangelnde soziale Kontrolle, sowie die leichte Erreichbarkeit von Substanzen. Schutzfaktoren tragen zum Erhalt und zur Förderung von Wohlbefinden bei, indem sie die potentiell negative Auswirkung von Risikofaktoren dämpfen. Als Grundlage der Schutzfaktoren sind unter anderem stabile Beziehungen in der Familie, soziale, kognitive und emotionale Kompetenzen, Möglichkeit zur Teilhabe an sozialen Aktivitäten sowie ein konsistenter Erziehungsstil. Nicht alle Schutz- und Risikofaktoren sind im gleichen Maße beeinflussbar, es gibt aber zahlreiche Interventionen, die den Schutz vor einer Erkrankung erhöhen und erfolgreich umgesetzt werden können. Trotz dieser Bandbreite an möglichen und auch sehr individuellen Einflussfaktoren kann festgestellt werden, dass der Konsum von Drogen und die Verbreitung einer Sucht in bestimmten Bevölkerungsgruppen häufiger auftritt als in anderen. Bevölkerungstrukturbezogenen Faktoren wie Geschlecht, Alter, Bildungsstand, Wohnverhältnisse oder Migrationshintergrund haben großen Einfluss auf die Entstehung der Sucht.