Komorbide Störungen und Begleiterkrankungen in Bezug auf ADHS (siehe auch FAQ)

ADHS tritt oft gemeinsam mit weiteren psychischen Störungen auf, die das Suchtrisiko weiter erhöhen, darunter Angststörungen (40–60 %), Depressionen (19–53 %) und bipolare Störungen (5–47 %).

Warum ist es wichtig, das zu verstehen?

  • Weil komorbide Störungen die ADHS-Symptome verstärken können und es schwieriger machen, mit der Situation umzugehen.
  • Weil die Behandlung anders sein kann, wenn man mehrere Baustellen hat.
  • Weil man sich nicht allein damit fühlen sollte, sondern wissen, dass es viele andere gibt, die ähnlichen Erfahrungen machen.

Welche Arten von komorbiden Störungen gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von komorbiden Störungen, die bei Jugendlichen mit ADHS auftreten können:

  • Verhaltensprobleme:
    • Oppositionelles Verhalten: Du machst oft das Gegenteil von dem, was andere sagen, oder bist schnell sauer.
    • Sozialverhalten: Du hast Schwierigkeiten, dich an Regeln zu halten, oder gerätst oft in Konflikte mit anderen.
  • Lernprobleme:
    • Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten: Du findest es schwer, Texte richtig zu lesen oder zu schreiben.
    • Rechenschwierigkeiten: Du hast Probleme mit Zahlen und Matheaufgaben.
  • Emotionale Probleme:
    • Angst: Du machst dir oft unnötig Sorgen und bist nervös.
    • Depression: Du bist oft traurig, hast keine Energie oder verlierst das Interesse an Dingen, die dir früher Spaß gemacht haben.
    • Stimmungsschwankungen: Deine Stimmung ändert sich oft sehr schnell, ohne ersichtlichen Grund.
  • Andere psychische Probleme:
    • Tics: Du hast unkontrollierte Bewegungen oder Geräusche.
    • Zwangsstörungen: Du musst bestimmte Dinge immer wieder tun oder denken.
    • Es könnte auch sein, dass deine Stimmungsschwankungen ein Hinweis auf bipolare Störungen sein könnten.
  • Probleme mit Suchtmitteln:
    • Substanzmissbrauch: Du greifst zu Alkohol, Cannabis, oder anderen Drogen, um dich besser zu fühlen oder deine Probleme zu vergessen.

Nicht-stoffliche Süchte: Du verbringst exzessiv viel Zeit am Computer oder mit anderen Medien.

Wie kannst du selbst herausfinden, ob du komorbide Störungen haben könntest?

Es ist wichtig zu verstehen, dass nicht jeder mit ADHS auch komorbide Störungen hat. Aber wenn du dich in einigen der folgenden Punkte wiedererkennst, könnte es sinnvoll sein, genauer hinzuschauen und dir Unterstützung zu suchen:

  • Beobachte dich selbst:
    • Fühlst du dich oft traurig, ängstlich, oder gestresst?
    • Hast du Schwierigkeiten, dich an Regeln zu halten oder mit anderen auszukommen?
    • Fällt es dir schwer, dich in der Schule oder bei der Arbeit zu konzentrieren?
    • Greifst du zu Substanzen, um dich besser zu fühlen?
    • Fühlst du dich oft unruhig oder innerlich angespannt?
  • Sprich mit anderen:
    • Rede mit deinen Eltern, deinen Lehrern oder Freunden. Sie haben vielleicht beobachtet, dass etwas nicht ganz rund läuft.
    • Sprich mit einem Arzt oder Therapeuten. Sie können dir helfen, herauszufinden, was los ist und welche Behandlung am besten für dich ist.
    • Es ist auch wichtig, dass du ehrlich bist, wenn du Fragebögen ausfüllst, auch wenn es dir schwerfällt, dich selbst zu bewerten.

Denk daran, dass du nicht allein bist. Viele Jugendliche mit ADHS haben mit ähnlichen Dingen zu kämpfen. Es ist wichtig, dass du dir Hilfe suchst, wenn du denkst, dass du zusätzliche Unterstützung brauchst.